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messung fiir forstliche Zwecke. Im Jahre 1939 wurde auf der Berliner
Tagung des deutschen Forstvereins durch Hugershoff 3%) und von Laer?)
das Interesse weiter forstlicher Kreise für das Luftbild gewonnen. Wenn
auch die Luftbildmessung als Hilfsmittel der Forstkartenergánzung im Vor-
dergrund stand, wurde daneben bereits während des Krieges infolge der
neugestellten Aufgabe der ,Lufttaxation" und der Standortkartierung 3%)
die forstliche Luftbildinterpretation gepflegt, die schlie3lich im Jahre 1957
in der zusammenfassenden, gut bebilderten Arbeit von H. Baumann *) ,Forst-
liche Luftbild-Interpretation“ ihre Würdigung fand. Das dort aufgeführte
eingehende Schrifttumsverzeichnis über Arbeiten und Aufsätze zum forst-
lichen Luftbildwesen mag hier als Hinweis für das rege Interesse der Forst-
wissenschaft am Luftbild genügen. Eine von der geographischen Landes-
kunde gewünschte Luftbildinterpretation deutscher Wald- und Forstgebiete
bleibt noch zu schreiben.
Erst relativ jung ist die Auseinandersetzung der Landeserforschung mit
den mannigfach auftretenden Erscheinungen der modernen Technik als
Elemente der Kulturlandschaft”). Diese in ihrer geographischen
Lage und Beschaffenheit und in ihrem Zusammenhang mit den anderen
Gegebenheiten des Raumes zu sehen und ihr Verhalten in der Landschaft
zu prüfen, wird mit Hilfe des Luftbildes anschaulicher und vielfach über-
haugt erst möglich. Nur die technischen Erscheinungsformen in einem be-
stimmten Volumen und ein gewisses Größenverhältnis zur geographischen
Umgebung können dabei berücksichtigt werden. So sind es vor allem Groß-
bauten, die mit Hilfe des Luftbildes geplant, vermessen und in das Stereo-
modell der Landschaft eingepaßt werden.
Ein Beispiel über die Benutzung des Luftbildes in der Stadtplanung
gibt F. Tamms für das Stadtgebiet von Düsseldorf 3), das nach dem Kriege
eine großzügige Neugestaltung erfuhr. In der Stadtplanung bewährt sich
das Luftbild als Nachweis über den Gebäudebestand, die Stockwerkshöhen
und die Wirtschafts- und Sozialstruktur der Viertel. In das Luftbild können
Neuplanungen von Straßenzügen und Wohnvierteln eingetragen werden.
Die moderne Luftbildmessung und -interpretation im Bundesautobahnamt
Nürnberg zeigt beim Straßenbau ebenso die Verwendungsmöglichkeiten
des Luftbildes, wie sie schon im Jahre 1925 bei der Auswertung von Luft-
bildern durch das „Aero-Kartographische Institut“ Breslau zur Feststellung
der Verkehrsbelastung von Straßen 3) bewiesen wurde.
Ebenso wird die Luftbildmessung und Luftbildinterpretation zur Herstel-
lung von Flußkarten mit Erfolg herangezogen, wie es Engel erst kürzlich
in seinem Aufsatz „Die Herstellung von Flußkarten nach Luftbildern“
schilderte #9).
Von welch großer Bedeutung die Verwendung des Luftbildes im Berg-
bau ist, wurde nach dem Kriege besonders im Braunkohlentagebau *!)
erkannt. Von der Planung der Neuaufschlüsse und Erweiterungen bis zu den
Massenermittlungen im Abbau und auf den Kippen gibt das Luftbild exakte
Aussagen, ohne daß das Aufnahmegebiet betreten werden muß. Die Luft-
bilder sind für den Markscheider gleichzeitig ein Dokument, das jederzeit
nachkontrolliert werden kann, selbst wenn der schnell umlaufende Bergbau
vieles geändert hat.
Mit dem Heft von S. Schneider über den „Braunkohlenbergbau über Tage
im Luftbild“ *?) wurde in der bereits genannten Reihe „Landeskundliche
Luftbildauswertung“ die industriegeographische Luftbild-
interpretation angesprochen, die auch in weiteren Heften der Schrif-
tenfolge behandelt werden soll, wobei in einem Beitrag der Bayerischen
Wasserkraftwerke AG, München, die dort seit Jahrzehnten verwendeten
und dokumentarischen Wert besitzenden Luftaufnahmen aus dem Lechgebiet
33) Hugershoff, R.: Die Bildmessung und ihre forstliche Anwendung. In: D. dt.
Forstwirt. Nr 50, 1939.
3 Laer, W. von: Bericht über das Luftbild auf der Tagung des deutschen Forst-
vereins. In: Jahresbericht. d. dt. Forstver. 1939.
3) Laer, W. von: Die forstliche Erkundung in den besetzten Ostgebieten mit
besonderer Berücksichtigung der Luftbilderkundung. In: D. dt. Forstwirt. 1943.
36) Boumanm, H.: Forstliche Luftbildinterpretation. — Tübingen/Bebenhausen
1 .
37) Gerling, W.: Technik und Erdbild. Die Erscheinungsformen der modernen
Technik in der Landschaft. — Würzburg 1949.
38) Tamms, F.: Der Luftbildplan in der Stadtplanung. In: D. Bauverwaltung. 1953.
3) Krüger, K.: Luftbildmessung im Verkehrsbau. In: Brücke u. Straße. Jg. 10,
1958, 2. S. 35—36.
40) Engel, J.: Die Herstellung von FluBkarten nach Luftbildern. In: Vermessungs-
techn. Rundschau. 1959, H. 3. S. 73—84 u. H. 4. S. 119—124 u. S. 133—134.
4) Kuny, W.: Bildmessung im Bergbau (Tagebau). In: Braunkohle, Wärme u.
Energie. Bd 1, 1949, H. 9/10. S. 156—158.
42) a. 3. O. S. 10, auBerdem: Schneider, S: Landeskundliche Luftbildauswertung
im Rheinischen Revier. In: Revier u. Werk. KOln. 1957. H. 34. S. 15—21.
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