Full text: Die Grabstätten der Breslauer Bischöfe

  
  
  
Sebastian von Rostock (1664—167 1). 31 
Südmauer der Rostockschen Gruft, schlug eine Oeffnung und leuchtete mit einer Fackel hinein; 
der Sarg stand noch unverletzt da. Da am Rostockschen Grabe selbst, wegen seiner Lage vor 
dem Hochaltare, ein Epitaphium nicht aufgestellt werden konnte, so wurde für dasselbe der 
Platz im südlichen Seitenschiffe zwischen der Sakristei und der späteren St. Elisabethkapelle 
gewählt. Mit der Herstellung wurde im Herbste 1672 begonnen. Das Monument wurde im 
Barockstyl ganz aus Priborner Marmor gearbeitet, in einer besonderen Bauhütte, in welcher 
mehrere Bildhauer unter einem „welschen Steinmetzen aus Priborn“ thätig waren. Die sämmt- 
lichen Kosten für Ausführung und Aufstellung betrugen 885 Gulden 27 Kreuzer. Ursprünglich 
umgab ein vergoldetes Eisengitter das Denkmal. Mittelpunkt des hohen und reichen Aufbaues 
ist eine Nische; in dieser steht auf einem Hügel, auf den Namen des Bischofs hindeutend, ein 
vielverzweigter Rosenstock, dessen Rosen zum Theil abgefallen, zerstreut umherliegen. Aus dem 
Rosenstock wächst die Büste des verstorbenen Bischofs hervor’). Sowohl der Unterbau des 
Denkmals als der giebelartige Aufsatz tragen Tafeln mit Inschriften. Die obere lautet: 
Sta viator! 
Hic summam quam potuit in patria metam 
mortalis posuit felicitas. 
Surrexit nun sanguine sed virtute et sapientia 
ab imis ad summa, a centro ad apicem felicitatis, 
stetit impavidus pro Deo, fortis pro fide, 
animosus pro Caesare. 
Sedit pro pietate Episcopus in Eocolesia, 
pro Patria princeps in Silesia, 
pro iustitia supremus in euria administrator. 
Oecubuit maturus aevo maturior meritis, 
finemque vitae non gloriae fecit, 
religionis, patriae, fratrum et pauperum 
amabilis pater 
Sebastianus 
Cui ne citra felicitatis omen nono die Junii 
inimiea mors occurreret: 
gemini martyres Divi Primus et Felicianus ?) 
Sebastiano Primo 
ianuam aperuerunt ad inmortalitatem. 
Die untere Inschrift hat folgenden Wortlaut: 
Primogenitus in Julimontana Universitate Theologiae Doctor, Nissae multis annis vigilans 
et zelosus animarum pastor, Eccliae Cathed: et Collegiatae ad S. Crucem Wrat: Canonicus, 
Archidiaconus, et quem in Spiritualib. Sermus Carolus Ferdinandus constituit, Vicarius Generalis, 
sub Serfüo Archiduce Leopoldo Guilielmo Episeopatus administrator, a Sermo Carolo Josepho 
1) Abbildung auf Tafel 15. 
2) Am 9. Juni, dem Todestage des Bischofs, feiert die Kirche das Fest dieser beiden Heiligen. 
 
	        
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