Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 2. Band)

  
System der Pflanzenphysiologie. 
mengen von aussen aufnehmen, wenn im Organismus in Folge der Bildung 
organischer Stoffe oder des Wachsthumsprozesses Wasser verbraucht worden ist. 
Neben dieser langsamen Wasserbewegung macht sich in vielen Pflanzen eine 
rapide Wasserströmung geltend, die dahin führt, dass den Organismus in kurzer 
Zeit Flüssigkeitsmassen durchwandern, deren Gewicht und Volumen weit beträcht- 
licher als dasjenige der Pflanzen selbst ist. Gewächse nämlich, welche Blätter 
von zarter Structur und erheblicher Flächenentwicklung besitzen, müssen an die 
Atmosphäre, wenn sie sich mit derselben in Berührung befinden, bedeutende 
Wasserquantitäten abgeben. In Folge der Transpiration werden die Blätter 
wasserärmer; sie suchen daher den Zweigen, von welchen sie getragen werden, 
Wasser zu entziehen. Diese sind dann bestrebt, den Feuchtigkeitsverlust ebenfalls 
wieder zu decken, und auf diese Weise entsteht in den Pflanzen in Folge der 
Transpiration eine lebhafte Wasserströmung. Wenn die Transpiration zur Geltung 
kommt, und die Pflan 8n bedeutende Wassermengen verlieren, so müssen sie, um 
frisch und turgescirend zu bleiben, entsprechende Feuchtigkeitsmengen von aussen 
aufnehmen. 
- Sowol die langsame, durch Neubildung organischer Körper in den Pflanzen- 
zellen oder durch Wachsthumsprozesse bedingte Wasserströmung, als auch 
die in Folge der Transpiration zur Geltung kommende lebhafte Wasserströmung, 
führen schliesslich eine Wasseraufnahme seitens der Pflanze herbei, und in beiden 
Fällen ist es der Verbrauch des im Organismus vorhandenen Wassers, 
welcher als letzte Ursache dieser Wasseraufnahme angesehen werden muss. In 
anderen Fällen hat ein derartiger Verbrauch des in den Pflanzenzellen bereits 
vorhandenen Wassers mit der Wasseraufnahme nichts zu thun. Wenn z. B. in 
den Wurzelzellen schwach transpirirender Gewächse bedeutende Druckkräfte ent- 
wickelt werden, oder wenn Samen, die sich in Contact mit Wasser befinden, 
Quellungserscheinungen zeigen, so setzt das Zustandekommen dieser Prozesse 
eine Wasseraufnahme seitens der Pflanzentheile voraus, die zu einem Wasserver- 
brauch im erwähnten Sinne nicht in Beziehung steht, sondern deren Ursachen 
in osmotischen Prozessen und Imbibitionsvorgángen zu suchen sind. 
Das Wasser wird von den Gewüchsen in verschiedenen Formen und durch- 
aus nicht immer mit Hülfe derselben Organe aufgenommen. Ich habe mich 
selbst mit eingehenden Untersuchungen über die Wasseraufnahme seitens der 
Pflanzen beschäftigt, und ich verweise denjenigen Leser, der sich 'speciell mit 
dem Studium der in dem folgenden Paragraphen kurz zu behandelnden Verhält- 
nisse beschäftigen will, auf meine bezüglichen Abhandlungen.) 
8 4o. Die Aufnahme tropfbar-flüssigen Wassers seitens der 
Pflanzen. a) Wasseraufnahme der Wurzeln. Am einfachsten gestalten 
sich die Verhältnisse der Wasseraufnahme seitens der Wurzeln, wenn sich diese 
Organe nicht im Boden, sondern im Wasser entwickeln.) Es stellen sich der 
  
  
  
1) Vergl. DETMER, WoLLNv's Forschungen auf dem Gebiete d. Agriculturphysik, Bd. r, 
Heft 2 und Journal f. Landwirthschaft, 27. Jahrgang, pag. 91 
2) Hier sei erwähnt, dass die Wassermenge, welche die Wurzeln in bestimmter Zeit auf- 
nehmen. sich von verschiedenen Momenten abhängig erweist. Einerseits wird sie natürlich 
bestimmt durch die Ausgiebigkeit im Verlaufe derjenigen Prozesse, welche die Wasseraufnahme 
überhaupt herbeiführen können (Transpiration etc.). Andererseits ist aber zu erwähnen, dass die 
Geschwindigkeit, mit der die Imbibitionsprozesse, welche die Wasseraufnahme seitens der Wurzel- 
zellen bedingen, zur Geltung kommen, wie bekannt, im hohen Grade abhängig von Temperatur- 
verhältnissen und der Concentration der zur Disposition stehenden Fliissigkeit ist. 
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
   
  
  
    
    
  
  
   
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