96 System der Pflanzenphysiologie.
meiner zweiten Abhandlung über den Wurzeldruck bemüht, nachzuweisen, dass
selbst dann Saft aus den Wurzelzellen in das Innere der Gewächse hineingepresst
werden kónnte, wenn gleichzeitig ein Flüssigkeitsaustritt nach aussen erfolgte.)
c) Der Einfluss áusserer Verhältnisse auf den Saftausfluss. — Wenn
man auf Wurzelstócke Glasróhren aufsetzt, so muss der ausstrómende Saft natür-
lich in denselben emporsteigen. Man kann sich nun leicht davon überzeugen,
dass verschiedene áussere Momente die Hóhe, welche die Flüssigkeitssáulen
in den Steigróhren in der Zeiteinheit erreichen, in ganz hervorragender Weise
bestimmen. Wenn man von der gewiss begründeten Anschauung ausgeht, dass
die gesammten Erscheinungen des Saftausflusses zuletzt auf das Stattfinden
osmotischer Prozesse zurückgefübrt werden müssen, so ist von vornherein klar,
dass diejenigen Momente, welche diese Vorgänge beeinflussen, ebenso von Be-
deutung für die hier in Rede stehenden physiologischen Prozesse sein müssen,
In der That habe ich mich vielfältig davon überzeugt, dass aus Wurzelstöcken
bei höherer Temperatur des Bodens weit mehr Flüssigkeit in der Zeiteinheit
ausfliesst als bei niederer. Ebenso konnte ich oft constatiren, dass grösserer
Wasserreichthum des Bodens den Saftausfluss beschleunigt, während derselbe in
Folge grösserer Concentration der Bodenflüssigkeit verlangsamt wird.
d) Die selbständige tägliche Periodicität des Wurzeldrucks. — Es
soll hier nicht von der Erscheinung die Rede sein, dass der Saftausfluss aus
Wurzelstöcken oft zunächst ein schwacher ist, allmählich lebhafter wird, um
schliesslich, nachdem er wieder unbedeutencer geworden, gänzlich aufzuhôren.
Von diesem Phänomen wird erst später gesprochen werden An dieser Stelle inter-
essirt uns vielmehr die Thatsache, dass die Saftmengen, welche zu verschiedenen
Tageszeiten aus Wurzelstócken hervortreten, selbst dann nicht dieselben sind,
wenn die Untersuchungsobjekte fortdauernd gleichen Wirme- und Feuchtigkeits-
verhültnissen ausgesetzt bleiben. Wir haben es hier also mit einer Erscheinung
zu thun, deren Zustandekommen sich nicht in direkter Weise von äusseren
Momenten (Licht, Wärme, Feuchtigkeit) abhängig erweist, und die aus diesem
Grunde eben als selbständige Periodicitätserscheinung bezeichnet werden
kann. Die tägliche Periodicität des Wurzeldrucks, welche die Schwankungen
im Saftausfluss herbeiführt, ist von HOFMEISTER entdeckt worden.?) Ich habe
mich selbst mit eingehenden Untersuchungen über die Periodicität des Wurzel-
drucks beschäftigt3), und es hat sich dabei ergeben, dass die Saftmengen, welche
in der Zeiteinheit (z. B. in einer Stunde) aus Wurzelstócken hervortreten, im
Allgemeinen in den ersten Stunden des Nachmittags am gróssten sind, dann all:
mählich während des Abends und der Nacht kleiner werden, bis am Morgen
der Ausfluss am schwüchsten geworden ist. Nun nimmt die in der Zeiteinheit
ausfliessende Flüssigkeitsmenge bis zum Nachmittag wieder zu. Beachtenswerth
ist, was ich ebenfalls feststellen konnte, dass manche junge Pflanzen (Prostran
thera nivea, Cucurbita Melopepo) die Eigenthiimlichkeit der Periodicitit des Wurzel-
drucks noch nicht zeigen; dieselbe entwickelt sich erst allmáhlich mit dera Alter
dieser Gewächse*).
1) Vergl. DETMER, Theorie des Wurzeldrucks. Sammlung physiolog. Abhandlungen,
herausgegeb. v. PREYER. B. 1. H. 8. pag. 25.
2) Vergl. HOFMEISTER, Flora. 1862.
3) Vergl. meine citirten Abhandlungen über den Wurzeldruck.
4) Neuerdings hat auch BARANETZKY (vergl. Abhandl. d. naturf. Gesellschaft zu Halle,
B. 13, H. 1) eingehende Untersuchungen über die Periodicitit des Wurzeldrucks angestellt.
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