162 Die Algen im weitesten Sinne.
der Schizophyten hat vorschlagen kónnen. Einen scharfbegrenzten Verwandt-
schaftskreis bilden, ferner die Florideen und wenn dieselben auch mit Hilfe von
Deutungen und Hypothesen dem Hauptstamm der Algen angegliedert werden kónnen,
so trennt sie doch in der gegenwärtigen Erdepoche von den letzteren eine Kluft,
die breit genug ist, um die selbständige Stellung der Florideen, die schon aus
praktischen Gründen geboten erscheint, auch theoretisch rechtfertigen zu
können. — Nach der Isolirung der Diatomaceen, Schizophyceen und Florideen
bleibt eine sehr formenreiche Gruppe von chlorophyllhaltigen Thallophyten übrig,
welche aus den Chlorophyceen und Melanophyceen gebildet wird und auf welche
der Name »Algen« in Zukunft mit demselben Recht eingeschränkt werden darf,
mit dem man die Bezeichnung »Pilze« auf einen enger umgrenzten Formenkreis
concentrirt hat.
Im Gegensatz zu den chlorophyllfreien Thallophyten, weiche durch die
Zersetzungs- und Gährungserscheinungen, die sie hervorrufen und begleiten, durch
ihre Beziehungen zu contagiösen Krankheiten, durch den Schaden, den sie dem
Ackerbau zufügen, in die wichtigsten Interessen des täglichen Lebens hinein-
greifen, ist die direkte Bedeutung der chlorophyllhaltigen Thallophyten für den
Menschen eine sehr geringe. Ihre Verwendung als Nahrungsmittel, als Dung-
mittel oder zu technischen Zwecken findet nur in beschränktesten Verhältnissen
und im wesentlichen nur bei wenigen Meeresalgen statt; den landschaftlichen
Charakter einer Flora beeinflussen sie nicht, da die meisten Formen im Wasser
untergetaucht leben und die wenigen Arten, welche ausserhalb desselben vor-
kommen, die sogen. Luftalgen bei aller Massenhaftigkeit ihrer Individuenzahl in
Folge ihrer fast mikroskopischen Kleinheit wenig ins Auge fallen.
Wenn die chlorophyllhaltigen Thallophyten oder Algen im weitesten
Sinne, deren alleiniger. Betrachtung dieser Abschnitt des Handbuches be-
stimmt ist, trotzdem immer und immer wieder zum Gegenstand erneuter
und eingehender Forschungen gemacht werden, so geschieht es wegen des
rein wissenschaftlichen Interesses, welches sie ihrer systematischen Stellung wegen
in eminenter Weise beanspruchen.
Während man in einer früheren Periode wissenschaftlicher Forschung den
Begriff »Verwandtschaft« in der Systematik als gleichbedeutend mit Formenver-
wandtschaft oder äusserer Aehnlichkeit gefasst hatte und sich damit begnügte,
üusserlich mehr oder minder übereinstimmende Gruppen von Organismen im
System gleichwerthig neben einander zu stellen, hat man unter dem Einfluss der
Descendenztheorie dem Begrnff »Verwandtschaft« den vollen Sinn echter Blutsver-
wandtschaft beigelegt, wie dieselbe auf der Abstammung von gemeinsamen Vor-
fahren beruht; demgemáàss verlangt man von dem natürlichen System, dass es nicht
mehr eine willkürliche Aneinanderreihung grósserer Gruppen von àusserlich
mehr oder weniger übereinstimmenden Crganismen biete, sondern in móglichst ge-
treuer Wiedergabe ein Bild von dem Stammbaum der Organismen geben soll. Wenn
nun auch über die Stellung der grossen Hauptgruppen der Pflanzen in dem Stamm-
baum kein Zweifel mehr herrschen kann, und wenn diejenige Auffassung, welche
in den Thallophyten nicht nur die niedrigst organisirten, sondern auch die ältesten
Pflanzen erblickt, aus denen sich später in steigender Vervollkommnung die
Archegoniaten und die Blüthenpflanzen entwickelt haben, auch in dem successi-
ven Auftreten ihrer fossilen Reste eine Unterstützung findet, — so hat doch
die Eintragung des Details in den seinen Hauptumrissen nach bekannten Stamm-
baum seine grossen Schwierigkeiten. Und wenn eine sogen. natürliche Anordnung,
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