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Die Algen im weitesten Sinne.
Ausbuchtung an der Trichogyne zu erkennen ist, so lange die letztere erhalten
bleibt.
Die charakteristische Eigenartigkeit der Florideenfruchtbildung spricht sich
nun einmal darin aus, dass die befruchtete Trichogyne an der Bildung der Frucht
vollständig unbetheiligt bleibt, die Fruchtbildung vielmehr lediglich von der
Carpogonzelle des Procarps ausgeht. Und ferner wird auch die Carpogonzelle
nicht unmittelbar zur Frucht, sondern es entwickelt sich zunächst nach der Be-
fruchtung aus ihr ein meist vielzelliger Körper, der Nucleus, dessen Zellen sämmtlich
oder nur zum Theil den eigentlichen Fortpflanzungszellen, den Carposporen den
Ursprung geben. Diese Wirkung des Befruchtungsaktes ist stets dieselbe, gleich-
viel ob Carpogon und Trichogyne nur differenzirte Theile derselben Zelle sind
oder ob beide durch feste Membran geschieden als selbständige Zellen auftreten
und die befruchtende Wirkung also von der Trichogyne aus durch die Membran
hindurch der Carpogonzelle übermittelt werden muss.
Während in der Form des Befruchtungsactes und in dem schliesslichen Resultat
der Befruchtung, in der Erzeugung der Carposporen vollständige Uebereinstimmung
zwischen allen Florideen besteht, ist der Gang, den die Entwicklung der carpogenen
Zele zur Erreichung dieses Zweckes einschlügt, bei verschiedenen Formen ein
sehr verschiedener. Am einfachsten stellt er sich bei den Bangiaceen dar, die
bei der Einzelligkeit ihres Procarps und bei dem geringen Grad der Ausbildung
der Trichogyne an demselben die primitivste Form der Fruchtbildung zeigen.
Der carpogene Theil des Procarps, neben dem die Trichogyne als schwache
Ausstülpung auftritt, theilt sich nach der Befruchtung ohne an Volumen zuzu-
nehmen in hóchstens acht Zellen, deren Plasmakórper bei der Auflósung des
Thallus als ebenso viele Carposporen frei werden.
Bei allen übrigen Florideen, deren Fruchtentwicklung bisher untersucht worden
ist, findet ausser dem Zelltheilungsprocess auch ein Wachsthum, eine Volumen-
zunahme des Carpogones statt. Dieses Wachsthum tritt in zwei Modificationen
auf, welche wesentliche Unterschiede in dem Habitus des Nucleus bedingen.
Entweder zeigt nàmlich das Carpogon localisirtres Wachsthum, indem es kurze
Zelláste erzeugt, die sich durch Membranbildung gegen die Mutterzelle abgrenzen;
indem diese Aeste ihrerseits in der gleichen Weise sich weiter entwickeln, ent-
steht ein büschelfórmiges Kópfchen von isolirten, verzweigten, nach allen Richtungen
ausstrahlenden Zellfáden, zwischen denen der nach Abgrenzung der Hauptäste
übrig bleibende Theil der Carpogonzelle als Centralzelle des Köpfchens meist
erkennbar bleibt (vergl. die Fruchtentwicklung von Chantransia, Fig. 2). Oder
aber das Carpogon nimmt nach allen Seiten gleichmässig an Volumen zu und
wird — durch successive Scheidewände gefächert — allmählich in einen allseitig
geschlossenen massiven Gewebekern verwandelt. (Vergl. CaZzhamnzon, Fig. 4 III IV
und Dudresnaya, Fig. 5 VIII).
Gewöhnlich schliessen die beiden Modificationen der Nucleus-Form sich gegenseitig aus und nur
an der Gattung Callithamnion ist das Auftreten beider Formen nebeneinander bei derselben Species
beobachtet worden. Bei Callithamnion corymbosum entwickelt sich normal die Frucht derart,
dass nach erfolgter Befruchtung der Trichophorapparat völlig zu Grunde geht und nur die
beiden diametral am Thallus gegenüberstehenden Carpogon-Zellen des Procarps sich zu zwei ge-
schlossenen Gewebekörpern entwickeln (Fig. 4 III und IV), die schliesslich die Form der Dudres-
naya-Frucht (Fig. 5 VIIT) zeigen. Bisweilen fangen aber an einzelnen Individuen (Callith. corym-
bosum var. seirospermum) nach den ersten Zelltheilungen in der Carpogonzelle die einzelnen Zellen
an, astfórmig auszuwachsen (Fig. 4 V VI) und sich zu büschelfórmig verzweigten Kopfchen
auszubilden.
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