Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 2. Band)

   
   
  
  
    
   
     
     
  
  
  
  
   
     
    
  
     
    
   
   
     
     
         
   
    
    
   
     
     
    
    
     
   
   
   
   
    
  
   
196 Die Algen im weitesten Sinne. 
Mutterzellmembran. In vielen Fällen ist die Gallertbildung optisch nicht nach- 
weisbar, macht sich aber dadurch kenntlich, dass die Zoosporen nach ihrem Aus- 
treten aus der Mutterzelle gewöhnlich eine kurze Zeit als geschlossene Masse 
liegen bleiben, ehe sie nach allen Seiten auseinander schwärmen. Die Annahme, 
dass die Zoosporen hier durch gleichzeitig mitausgetretene Gallerte zusammen- 
gehalten werden, liegt um so näher, als in anderen Fällen die innerste Membran- 
lamelle der Mutterzelle, als geschlossene Blase deutlich erkennbar, zugleich mit 
den Zoosporen und diese umhüllend ausgestossen wird (z. B. Pediastrum, 
Fig. 20 VII). 
Während in den meisten Fällen die umhüllende Gallert-Blase bei der Be- 
rührung mit Wasser bald zerfliesst und die Zoosporen frei werden lässt, bleiben 
die Zoosporen von Fediastrum während der ganzen Zeit ihrer Bewegungsfähigkeit 
von derselben umschlossen und beenden innerhalb derselben ihre Bewegungen. 
Die Zoosporen endlich, welche sich in den vegetativen Zellen des Wassernetzes 
(Hydrodictyon) bilden, verlassen ihre Mutterzelle überhaupt nicht, sondern kommen 
in derselben zur Ruhe. 
In allen Fällen ist der Zustand des Schwärmens nur ein vorübergehender 
von verhältnissmässig kurzer Dauer: oft schon nach wenigen Minuten, in den 
äussersten Fällen nach etwa drei Tagen werden die Bewegungen schwächer und 
hören endlich ganz auf, wobei die zur Ruhe kommenden Zoosporen sich ent- 
weder haufenweise auf dem Grunde des Wassers ansammeln, oder an unterge- 
tauchten Steinen und Pflanzen sich ansetzen. Als Anheftungspunkt dient immer 
das hyaline Vorderende der Zoospore, welche gleichzeitig ihre Cilien verliert 
und sich zur Kugelform abrundet. Früher oder später erfolgt im Zusammen- 
hang mit dem Eintritt der Ruhe auch die Umhüllung der Plasmazelle mit fester 
Membran. Beim Auswachsen der ehemaligen Zoospore zur Form der Mutter- 
pflanze wird der hyaline, cilientragende Theil der Zoospore stets zur Basis der 
sich entwickelnden Pflanze. 
Von den Zoosporen wohl zu unterscheiden, aber mit ihnen häufig zusammengeworfen sind 
die schwürmenden Individuen der Volvocineengattungen Chlamydomonas und Chlamydococcus 
(siehe »Volvocineen«). Von fester Zellmembran umhüllt, stellen sie kein schnell vorübergehendes 
Entwicklungsstadium dar wie die Zoospooren, sondern reprüsentiren die ganze, ausgewachsene, 
vegetative Pflanze und gehen erst bei der Erzeugung von Tochterindividuen zu Grunde. 
Wenn bei Zydrodictyon und in gewissem Sinne auch bei Pediastrum das 
Schwármstadium der Zoosporen schon innerhalb der Mutterzelle sein Ende er- 
reicht, so bedarf es nur noch eines kleinen Schrittes in dieser Richtung weiter, 
um endlich das Schwármstadium vollständig zu unterdrücken. Innerhalb der im 
Uebrigen in hohem Grade einheitlich organisirten Gattung Vaucheria, lässt sich an 
ihren verschiedenen Species der Uebergang von der Schwürmzellenform bis 
zu der Form unbeweglicher Sporen aufs deutlichste verfolgen. Ebenso lüsst 
sich beobachten, dass bei manchen Algen, welche normal Zoosporen bilden, aus- 
nahmsweise der Fall eintreten kann, dass die Zoosporen ohne auszuschwürmen 
bereits in der Mutterzelle auszuwachsen beginnen. So wird man auch die 
ruhenden membranbekleideten Sporen, die bei manchen Chlorophyceen (z. B. 
Chaetophoreen) neben den Zoosporen auftreten, als von Zoosporen abgeleitete 
Bildungen sich vorstellen dürfen. 
Die geschlechtliche Fortpflanzung. Das Produkt der Befruchtung bei 
den Algen ist die Zygote, zu deren Bildung die gewóhnlich in Zweizahl am Be- 
  
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