Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 2. Band)

       
   
  
  
  
  
   
   
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
   
   
   
   
  
  
  
  
   
  
  
   
   
  
  
  
     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
   
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Klasse II. Algen im engeren Sinne. 233 
weitere Entwicklung des Sporangium-Inhaltes ohne Einfluss sind. Aus dem durch 
Vergallertung der Membranen sich óffnenden Scheitel des Sporangiums werden 
die membran- und bewegungslosen Sporen ausgestossen, um bald sich mit 
Membranen zu umhüllen und zu keimen. 
In den Oogonien, die bei Dictyota, Padina und Taonia sorusartig vereinigt 
stehen (Fig. 12 II), bleibt der Inhalt stets ungetheilt und wird als unbewegliches, 
membranloses Ei ausgestossen. Bei denjenigen Dictyotaceen, bei denen die 
Keimung des Eies und der Tetrasporen beobachtet worden ist, erfolgt dieselbe 
in beiden Fällen in derselben Weise. Dagegen erwiesen sich die Produkte der 
Keimung bei den verschiedenen Gattungen verschieden. Bei Dictyota und Zonaria 
nimmt der Keimling sofort die Gestalt der Mutterpflanze an; bei Zaonia (Fig. 12 IV), 
Pudina und Dictyopteris hingegen wird zunächst ein kugeliger oder länglicher 
Gewebekorper gebildet (c), der von ReINKE als Centralknoten bezeichnet worden ist 
und der erst seinerseits aus oberflächlich gelegenen Zellen einen oder mehrere 
Sprosse von der Form der Mutterpflanze erzeugt. 
Die Antheridien stehen immer gruppenweise bei einander. Nur bei Dictyota 
entwickeln sich die den minnlichen Sorus begrenzenden Epidermiszellen durch 
Auswachsen zu einer Art von Hiille (Fig. 12 III p). Der Inhalt der Antheridien 
verwandelt sich unter vollständigem Verlust seines Farbstoffes durch vielfach in 
drei senkrecht aufeinanderstehenden Richtungen des Raumes wiederholte Zwei- 
theilung in eine grosse Anzahl bewegungsloser Spermatien von rundlicher oder 
lànglicher Form, welche durch Auflósung der Antheridienmembran frei werden. 
Das wesentlichste Moment für die systematische Stellung der Dictyotaceen, 
die Art und Weise der Befruchtung klarzustellen, ist trotz oft wiederholter Unter- 
suchungen bisher noch nicht gelungen, und es ist noch vóllig ungewiss, wann 
und wo dieselbe vollzogen wird. Unter solchen Umständen ist auch die Deutung 
der einzelnen Fortpflanzungszellen als mánnliche, weibliche und ungeschlechtliche 
nur aus der Vergleichung dieser Zellen mit den entsprechenden Formen von 
Fortpflanzungszellen anderer Thallophyten gewonnen worden. Die wesent- 
lichen Anhaltspunkte für die gewählten Bezeichnungen sind folgende: die 
Spermatien der Dictyotaceen entsprechen im Habitus und in dem Mangel 
der Bewegung vollkommen denen der Florideen; die Tetrasporen gleichen ebenso 
den Tetrasporen der Florideen und für ihre Deutung als ungeschlechtliche Sporen 
spricht der Umstand, dass sie jederzeit leicht zu keimen vermögen. Die noch 
übrig bleibenden hier in Betracht kommenden Organe, die sogenannten Oogonien, 
sind in der That die einzigen bekannten Organe bei den Dictyotaceen, welche man 
bei dem Vorhandensein von männlichen Sexualzellen als die entsprechenden 
weiblichen Organe deuten könnte. Allerdings vermag auch das in dem muth- 
masslichen Oogonium erzeugte Ei oft dem Anschein nach ohne Befruchtung zu 
keimen, und vielleicht sind die Dictyotaceen bei eingetretenem Zeugungsverlust 
auf diese parthenogenetische Entwicklung der Eier angewiesen. 
Gestützt auf die Aehnlichkeit der Spermatien und Tetrasporen mit denen der 
Florideen hat Coun die Dictyotaceen als echte Florideen betrachtet wissen 
wollen, allein der vollständige Mangel der Trichogyne und der charakteristischen 
Fruchtbildung der Florideen trennt doch bis auf Weiteres die Dictyotaceen 
scharf von den Florideen. Auf der anderen Seite weist die Fárbung des Thallus 
und das Auftreten von Oel als Assimilationsprodukt, sowie die Entwicklung 
büschelfórmig gestellter Haare mit basalem Wachsthum auf dem Dictyotaceen- 
Thallus auf verwandtschaftliche Beziehungen zu den Melanophyceen hin. 
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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