Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 2. Band)

Die Algen im weitesten Sinne. 
3. Familie: Sphaeropleaceen. 
Die Familie der Sphaeropleaceen wird zur Zeit gebildet aus zwei Gattungen 
mit je einer Species, Sphaeroplea annulina und Cylindrocapsa involuta, von. denen 
namentlich die letztere sich an die monöcischen Oedogonien anschliesst, wenn 
man von der Eigenthümlichkeit der vegetativen Zelltheilung bei diesen absieht. 
Bei Cylindrocapsa besteht der Thallus aus einem in der Jugend festgewachsenen, 
spüter sich vom Substrat ablósenden Zellfaden, dessen ziemlich kurze Zellen von 
deutlich geschichteter Membran umgeben sind. Die Antheridien entstehen so, 
dass einzelne Zellen oder Gruppen benachbarter vegetativer Zellen ohne an 
Volumen zuzunehmen, sich wiederholt theilen. Die einzelnen Zellen des so ge- 
bildeten Antheridiums, deren Inhalt inzwischen eine orangerothe Fürbung ange- 
nommen hat, erzeugen je zwei Spermatozoiden von spindelfórmiger Gestalt, welche 
an ihrem vorderen Ende zwei Cilien tragen. Durch die vergallertenden Wánde ge- 
langen sie ins Wasser. 
Zum Zweck der Oogonienbildung schwellen einzelne vegetative Zellen kugel- 
fórmig auf, so dass ein solcher Zellfaden jetzt im Habitus lebhaft an weibliche 
Oedogonium-Fäden erinnert. Während die Membran stark vergallertend und sich 
in Schichten spaltend eine erweiterte Hülle um den Zellinhalt herstellt, verwandelt 
sich der letztere zu einem einzigen Ei mit deutlichem Empfángnissfleck, das da- 
durch, dass sich in der vergallerteten Oogonium-Membran eine Oeffnung bildet, 
für die Spermatozoiden zugánglich wird. 
Der Befruchtungsact selbst ist noch nicht beobachtet worden, doch unterliegt 
das Statthnden eines solchen keinem Zweifel. Einzelne der Eier vermógen so- 
fort zu keimen und dies sind wahrscheinlich solche, welche unbefruchtet geblieben 
sind und auf parthenogenetischem Wege sich weiter entwickeln; wogegen andere, 
wol die befruchteten, sich mit dicker Membran umhüllen, ihr Chlorophyll durch 
orangerothes Oel ersetzen und nunmehr als Zygote zu längerer Ruhezeit befähigt 
sind. Die Wahrscheinlichkeit des Sexualactes wird erhöht durch die Vergleichung 
mit Sphaeroplea, deren Entwicklungsgang völlig abgeschlossen bekannt ist, während 
über das weitere Schicksal der Zygote von Cylindrocapsa Beobachtungen nicht 
vorliegen. 
Die Zellen der Sphaeroplea-Fäden sind lang cylindrisch und unter sämmtlichen 
anderen Algen ausgezeichnet durch eine sehr charakteristische Anordnung des 
Chlorophylls zu ringfórmigen Zonen, welche mit grossen in axiler Reihe ange- 
ordneten Vacuolen alterniren. Wenn ein Faden zur Fructification sich anschickt, 
so verwandeln sich seine sämmtlichen Zellen, ohne ihre Gestalt zu verändern, in 
Geschlechtsorgane. In den einen, die als Antheridien fungiren, theilt sich der In- 
halt in eine ausserordentlich grosse Anzahl langgestreckter Spermatozoiden. Wie 
die Antheridien von Sphaeroplea durch die Anzahl der gebildeten Spermatozoiden 
von den gleichen Organen bei den anderen oogamen Confervoideen unterschieden 
sind, so bilden sich auch in abweichender Weise die Eier in den Oogonien von 
SAaeroplea in. Mehrzahl aus, bald eine einfache Reihe in denselben darstellend, 
bald mehr oder weniger unregelmássig in ihnen verschoben. 
Zur Zeit der Geschlechtsreife entstehen in der Membran der Antheridien und 
der Oogonien zahlreiche kleine Lócher, durch welche die Spermatozoiden aus 
den Antheridien heraus und in die Oogonien hinein bis an den Empfáüngnissfleck 
der Eier gelangen kónnen. Nach der Befruchtung verwandeln sich die Eier in 
     
    
    
    
   
    
   
   
   
    
    
  
    
   
  
    
   
    
    
    
   
  
   
     
     
   
   
    
   
  
  
     
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