272 Die Algen im weitesten Sinne.
wie es bisher scheint, Dasycladus neben der Zygotenbildung eine ungeschlecht-
liche Fortpflanzung nicht besitzt, so würde der Entwicklungsgang von Dasy-
cladus aus einer beständigen Reproduction von geschlechtlichen Generationen
bestehen, wie wir sie zur Zeit für Codium und Bryopsis annehmen müssen.
So lange nicht die Erkenntniss des Entwicklungsganges anderer Dasy-
cladeen die verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen Dasycladus und Ace-
tabularia deutlicher hervortreten lässt, ist es mit der unmittelbaren Neben-
einanderstellung dieser beiden Gattungen schlimm bestellt. Denn das einzige
Merkmal, das ihnen neben der Zygotenbildung, die sie mit zahlreichen anderen
Chlorophyceen theilen, gemeinsam ist, — die wirtelige Verästelung des Thallus —
ist darum ein einigermassen verdächtiges Merkmal für die Vergleichung beider
Gattungen, als es bei Dasyc/adus bei der allein bekannten Geschlechtsgeneration
auftritt, wihrend es bei Acetabularia der Geschlechtsgeneration fehit und an der
ungeschlechtlichen Generation ausgebildet ist.
Náher als an Acetabularia schliessen sich an Dasycladus nach MUNIER-
CHALMAS eine grosse Reihe von fossilen Formen an, die bis dahin als thierische
Reste den Foraminiferen eingereiht gewesen sind. Die Ablagerung einer
dichten Kalkschicht zwischen den Verzweigungen der fraglichen ‘Algen hat nicht
nur die ganze wirtelige Verzweigungsweise einer Zelle als identisch mit derjenigen
der noch jetzt lebenden Dasycladeen erkennen lassen, sondern hat es auch
ermoglicht, noch jetzt die Stellung der Sporangien bei jenen fossilen Formen zu
constatiren.
NAEGELI, Neuere Algensysteme, pag. 158. — WORONIN, Recherches sur les Algues marines
Acetabularia et Espera. (Ann. des Sc. nat. sér. 4. Tome XVI.) — DE BARY u. STRASBURGER,
Acetabularia mediterranea. (Bot. Zeit. 1877, pag. 713.) — BERTHOLD, Die geschlechtliche Fort-
pflanzung von Dasycladus clavaeformis. (Bot. Zeit. 1880, pag. 648.) — MUNIER-CHALMAS, Obser-
vations sur les Algues calcaires appartenant au groupe des Siphonées verticillées et confondues
avec les Foraminifères. (Comptes rendus de l’Acad. des Sc. Tome 85. pag. 814. 1877.)
4. Familie: Caulerpeen.
Die Gattung Caulerpa, welche vorzugsweise den tropischen Meeren angehört,
nimmt nicht nur innerhalb der Siphoneen, sondern im ganzen Reich der Organis-
men die erste Stelle in Bezug auf die Entwicklung ihrer einzigen Thalluszelle
ein. Verhältnissmässig am einfachsten ist ihre äussere Gliederung bei der
C. prolifera des Mittelmeeres, der einzigen Vertreterin der Familie an der euro-
püischen Küste. Die Zelle gliedert sich hier 1. in ein cylindrisches kriechendes
Rbizom mit Spitzenwachsthum; 2. in kurze Seiteniste, die sich aus der untern
Seite des Rhizoms entwickeln, an ihrer Spitze in zahlreiche hyaline Fáüden sich
zertheilen und als Wurzeln in den sandigen oder moorigen Meerboden ein-
dringen; 3. auf der obern Seite des Rhizoms erheben sich acropetal entstehende
Seitenäste, welche, wenn sie nicht proliferiren, die Form kurzgestielter,
flacher, ganzrandiger, zungenfórmiger Blätter haben und die als die einzigen
chlorophyllführenden Theile der Pflanze, als Assimilationsorgane fungiren.
Bei anderen Arten von Cau/erpa haben diese aufrechten Seitenáste die Gestalt
mannigfach eingeschnittener und aufgeblasener Blitter, oder sie sind ihrerseits
wieder mehr oder weniger regelmássig verzweigt und wenn diese Verzweigungen
dichtgestellt und nur kurz sind, so verleihen sie den Zellisten edum- oder
hypnumartigen Habitus. Auch der innere Bau von Cau/erpa steht insofern einzig
da, als das Lumen der Zelle von zahlreichen querverlaufenden und verástelten
Cel
mel
gest
ist
SPI
dur
zur
ster
die
nic}
der
184.
run
der
der
Ver
Ze!
Seit
dur
net
spo
bra
fast
(bis
Inh
frei
»H
auf
sich
sag
erre
Wäc
Pfla
Exi
Pflà
abe
Feu
Pro
den