300 Die Algen im weitesten Sinne.
oder ob die Planogameten-Copulation sich durch Vervollkommnung aus der
Aplanogameten-Copulation entwickelt habe und die bei den chlorophylllosen
Thallophytenformen, welche sich an hóhere Chlorophyceen anschliessen, auf
tretenden Formen von Aplanogameten-Copulation nur Rückschlagsbildungen sind,
welche auf die primáren Formen der Thallophytenbefruchtung zurückgreifen.
Für die Bejahung der zweiten Hàálfte der Frage kann man anführen, dass
diejenigen Chlorophyceen, welche mit Sicherheit Aplanogameten- Copulation be-
sitzen, die Conjugaten und von anderen Thallophyten die Diatomaceen eine
relativ niedrige Stellung im System einnehmen, so dass man sie wol als Reprä-
sentanten einfachster und ältester Thallophytenformen auffassen kônnte. Auf der
anderen Seite aber scheinen die speciellen Verhältnisse bei den Diatomaceen
eher im bejahenden Sinne für den ersten Theil jener Frage zu sprechen. Denn
der Befruchtungsprozess der Diatomaceen zeigt in seinen verschiedenen Formen
einen vollständigen Parallelismus mit der fortschreitenden Reduction des Be-
fruchtungsprozesses bei den Peronosporeen und Saprolegnieen, bis diese Reduc-
tion mit vôlliger Apogamie endigt.
DE Bary und WORONIN, Beitrige zur Morphologie und Physiologie der Pilze. IV. Reihe.
pE Bary, Unters. über die Peronosporeen und Saprolegnieen und die Grundlagen eines natür-
lichen Systems der Pilze. (Abhandl. d. SENCKENBERG. naturf. Gesellschaft. Bd. XII. 1881.)
Klasse III.
Diatomaceen.
Die Diatomaceen sind einzellige Pflanzen von microscopischen Dimensionen,
die nur da, wo sie in grósseren Mengen (im Meer, im süssen Wasser und auf
feuchter Erde) auftreten, durch ihre hell-lederbraune Fürbung, welche an diejenige
der Melanophyceen erinnert, dem unbewaffneten Auge sich benferklich machen.
Alle Diatomeen besitzen eine stark verkieselte Membran, und die Verkiese-
lung bewirkt es, dass die mannigfachen Sculpturverháltnisse der Membran auch
dann kenntlich bleiben, wenn alle organische Substanz durch Glühen oder Fául-
niss zerstórt worden ist. Wenn die verkieselte Membran einmal gebildet ist, so
ist sie weiteren Wachsthums so gut wie gänzlich unfähig. Wenn der Plasmaleib
der Diatomeen innerhalb der verkieselten Membran trotzdem einer Volumen-Zu-
nahme und -Abnahme fühig ist, so verdankt er es dem Umstande, dass die Dia-
tomeenmembran nicht wie bei anderen Pflanzen ein ringsum geschlossenes Ganze
bildet, sondern aus zwei Hälften zusammengesetzt wird, von denen die eine mit
ihren Ràndern über die andere übergreift, wie der Schachteldeckel über eine
Schachtel. Die übereinander greifenden Ränder der beiden Hälften werden als
die »Gürtelbänder«, die Boden- und die Deckel-Stücke der schachtelförmigen
Zellen dagegen als die »Schalen« bezeichnet.
Die beiden Hälften der verkieselten Membran sind gegeneinander verschieb-
bar in gewissen Grenzen, soweit nämlich die Breite der Gürtelbänder es gestattet.
Am weitesten übereinander geschoben sind die Gürtelbänder, wenn die Zelle
sich zur Dauerzelle umwandeln will, am weitesten auseinander geschoben un-
mittelbar vor dem Eintreten einer Zelltheilung.
Bei den Chlorophyceen haben wir gesehen, dass der Dauerzustand der Zellen
eingeleitet. wird durch Wasserabgabe des Protoplasma und seine Contraction auf
geringeres Volumen, während die Membran gleichzeitig sich bedeutend verdickt.
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