Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 2. Band)

312 Die Algen im weitesten Sinne. 
scheiden sich von dem Hauptspross durch ihren Bau. Denn nur einzelne unter 
ihnen werden nach Art des Hauptfadens mehrreihig; die übrigen bleiben da- 
gegen einreihig und bewahren Scyfomema-artigen Habitus. Auf diese einreihigen, 
unverzweigten Seitenäste beschrünkt sich die Bildung der Hormogonien, deren 
Freiwerden, wie bei den Scytonemeen, unter Auflósung der vergallerteten Membran 
erfolgt. Ebenso wie bei der genannten Familie findet auch die Sporenbildung 
im Thallus statt Grenzzellen treten zerstreut auch im Thallus der Stigonemeen, 
auf, aber sie scheinen hier jede Bedeutung verloren zu haben. 
6. Chroococcaceen. Bei den typischen Chroococcaceen wird die ganze 
Pflanze durch die einzelne Zelle reprüsentirt (z. B. Glococapsa, Fig. 25 XI a) und 
dem entspricht es, dass nach jeder Zweitheilung der Zelle die Tochterzellen sich 
zu selbstündiger Existenz isoliren. Dieser Fall tritt aber nicht immer sofort ein, da 
gewóhnlich die Vergallertung der Zellmembranen dafür sorgt, dass die Individuen 
längere oder kürzere Zeit familienweise zusammengehalten werden. Meistens zer- 
fliessen die Gallerthüllen bald zu formlosen homogenen Massen, denen die ein- 
zelnen Zellen unregelmüssig eingebettet sind. Bei G/eeecapsa dagegen bleiben die 
Gallerthüllen der einzelnen Individuen lange Zeit scharf umschrieben kenntlich 
und ganze Reihen von Generationen erscheinen so successive in die Gallerthüllen 
der Muttergenerationen eingeschachtelt. (Vergl. die Anfünge einer solchen Ein- 
schachtelung an der dreizelligen Familie Fig. 25 XI b). 
Während der fadenförmige Habitus in den fünf vorher betrachteten und als 
Nostochineen zusammenfassbaren Schizophyceen-Familien auf dem stets in 
gleicher Richtung erfolgenden Theilungsprozess der Zellen beruht, (von dem nur 
in den Hauptfäden der Stigonemeen durch das Auftreten einer anderen Theilungs- 
richtung abgegangen wird), zeigt die Zelltheilungsfolge bei den Chroococcaceen ein 
grössere Mannigfaltigkeit. Bei den meisten Chroococcaceen wechselt bei aufein- 
ander folgenden Zelltheilungen die Richtung derselben regelmässig. In manchen 
Fällen stehen die Theilungsebenen nach drei Richtungen senkrecht aufeinander, 
wie bei Glococapsa (von denen man in der gegebenen Figur erst zwei constatiren 
kann: die erste von oben nach unten verlaufende Theilungsrichtung; die zweite 
Theilungsebene in der rechten Hälfte der Figur verläuft von links nach rechts; 
die dritte würde parallel der Papierfläche liegen). Bei anderen Gattungen er- 
folgen die Zelltheilungen nur in zwei aufeinander senkrechten Richtungen, wie 
bei Merismopoedia, wo sie zur Bildung einschichtiger Tüfelchen führen. Haben 
die kugelfôrmigen Familien von G/ococapsa oder die Merismopoedia-Platten ein 
gewisses Maximum erreicht, so zerfallen sie in einzelne grôssere Bruchstücke, 
deren Zellen sich zu theilen fortfahren. Bei wenigen Gattungen erfolgt die 
Zelltheilung in der Weise, wie bei den Nostochineen, nur in einer Richtung: 
aber die Tochterzellen lôsen sich sofort von einander oder, wo sie zeitweilig 
zu kurzen Füden, wie bei SymecAococcus, vereinigt bleiben, hat man doch in der 
Art der Vermehrung ein sicheres Kriterium, dass solche Gattungen nicht zu den 
Nostochineen gehören, da die charakteristische Fortpflanzung durch mehrzellige 
bewegliche Hormogonien ihnen abgeht. Die Vermehrung der Chroococcaceen 
erfolgt eben nur durch die bestündige Zweitheilung der vegetativen Zellen und 
ein früheres oder späteres Selbstindigwerden der Tochterzellen. (Ueber die 
Schwärmzellen von Merismopoedia vergl. pag. 306). 
Die Entwicklung von Sporen ist bisher nur bei G/ococapsæ beobachtet worden. 
Die sámmtlichen Zellen einer Familie verändern dabei gleichzeitig ihren. Habitus 
(Fig. 25 XII, XIII), indem sie sich an Stelle der gallertartig quellenden Membran 
      
  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
    
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