von vorn-
dieselben
u Stande
1 Gelenk-
n Gelenk-
aber als
gefunden,
rt bleibt,
achtungs-
ysorganen
ingungen
pontanen
t in der
ine ent-
nuss mit
pansions-
lebt sich,
ewegung,
se indu-
rgehoben
Einfluss
tonen, in
lit Bezug
selben in
n und zu
kommen
echsel zu
osfähigen
vegungen
d die in
eutenden
1 Organe
imtturgor
Die Ver-
sdehnung
den zu
ichst nur
| geltend.
effnungs-
mene zu
rufenen
88.
V. Abschnitt. 2. Die Ursachen der Variationsbewegungen. 553
Variationsbewegungen.!) Mit Bezug auf die Mechanik der interessanten durch
Berührung oder Erschütterung hervorgerufenen Variationsbewegungen der Pflanzen
sind namentlich die Blätter von Mimosa pudica, sowie die Staubfiden der
Cynareen häufig als Untersuchungsobjecte verwandt worden, und da die ge-
wonnenen Resultate ohne Zweifel im Wesentlichen zugleich Gültigkeit für ander-
weitige Pflanzentheile haben, so werde ich mich im Folgenden auf die Dar-
stellung derjenigen Ergebnisse beschrünken, zu denen man bei dem Studium der
Ursachen der Variationsbewegungen jener genannten Pflanzentheile gelangt ist.
Fassen wir zunächst die Blätter von Mimosa in ihrem Verhalten näher ins
Auge, so ist noch einmal zu betonen, dass die sämmtlichen Formen der Variations-
bewegungen derselben nur unter Vermittelung besonderer, Bewegungsorgane,
der Gelenkpolster, zu Stande kommen. Für das Verständniss der Mechanik
der durch Berührung oder Erschütterung hervorgerufenen Variationsbewegungen
ist es aber von besonderer Wichtigkeit, diese Organe näher kennen zu lernen,
und ich muss denselben daher zunächst einige Aufmerksamkeit widmen.
Das vollständig entwickelte, doppelt gefiederte Laubblatt der Miniosa pudica be-
steht aus einem 4—6 Centim. langen Stiel, welcher vorn die secundären Stiele
trägt, denen die Blättchen ansitzen. Die sämmtlichen Theile des Laubblattes
sind durch Bewegungsorgane unter einander verbunden, und zwar finden sich die
Gelenkpolster, um die es sich hier handelt, sowohl an der Basis des Hauptblatt-
stieles, der secundären Stiele, sowie der einzelnen Blättchen vor. Das Bewegungs-
organ des Hauptblattstiels ist von fast cylindrischer Gestalt und besitzt eine Länge
von 4—5, eine Dicke von 2—2,5 Millim.
Jedes Bewegungsorgan wird von einem axilen, wenig dehnbaren Fibrovasal-
strang durchzogen. Dieser ist von einem relativ máchtig entwickelten Parenchym-
mantel umhüllt Die Epidermis der Organe ist schwach entwickelt und spalt-
óffnungsfrei. Die rundlichen Zellen des Parenchyms umschliessen zumal in der
Nähe des axilen Stranges grosse, luftführende Intercellularráume.
Erfahren die Blätter von Mimosa Erschütterungen, so treten die bereits oben
erwähnten Phänomene ein. Der Hauptblattstiel senkt sich, die Einzelblättchen
legen sich nach aufwärts zusammen. Will man die Erscheinungen, um die es
sich hier handelt, specieller studiren, so darf man das Blatt nicht im Allgemeinen
erschüttern, sondern man muss die einzelnen Theile desselben gesondert und
vorsichtig berühren. Dabei zeigt sich, dass der Hauptblattstiel nur dann sofort
Bewegungen ausführt, wenn die Unterseite seines Bewegungsorganes gereizt wird,
während die Bewegung der Blättchen allein auf Reizung der Oberseite ihrer
Gelenkpolster erfolgt. Uebrigens ist noch zu erwähnen, dass auch eine Fortleitung
des Reizes in den Blättern beobachtet werden kann, denn die Reizung eines
Blättchens ruft nicht nur die Bewegung eben dieses Pflanzentheils, sondern ebenso
diejenige anderer Blättchen hervor.
In den Bewegungsorganen der Mimosenblätter besteht eine erhebliche
Spannung. Der Parenchymmantel ist im Zustande activer Spannung begriffen,
indem die Zellen desselben lebhaft Wasser anziehen, und daher stark turgesciren.
Das Parenchym sucht den axilen Strang, sowie die Epidermis zu dehnen, wird
aber natürlich in seinem Ausdehnungsbestreben selbst durch diese Theile der
1) Die wichtigste Literatur ist die folgende: MEYEN, Neues System d. Pflanzenphysiologie.
Bd. 3. pag. 516; E. BRÜCKE, MÜLLER’s Archiv f. Annalen u. Physiologie. 1848. pag. 434 und
Sitzungsber. d. Akad. d. Wiss. zu Wien. 1864. Bd. 50. 2. Abth.; SACHS, Handbuch d. Experi-
mentalphysiologie u. Lehrbuch d. Botanik; PFEFFER, physiologische Untersuchungen. 1873.