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1. Einleitung. 559
fassen und als Epidermis bezeichnen. Das gemeinsame charakteristische Merkmal
ihrer einzelnen Zellen ist in diesem Falle ihre entwicklungsgeschichtliche Her-
kunft. Man kónnte aber ebenso gut bloss die üusserste Zellschicht des ausge-
wachsenen Pflanzentheiles als die mit dem Namen »Epidermis« zu bezeichnende
Gewebeart hinstellen. Das charakteristische Merkmal ihrer Zellen würde dann aus-
schliesslich in ihrer topographischen Lagerung zu suchen sein. In ähnlicher
Weise kónnen auch morphologische und physiologische Merkmale herangezogen
werden, um die Epidermis als bestimmte Gewebeart zu charakterisiren.
Man kónnte vielleicht meinen, dass es im Grunde genommen von keiner
grossen Bedeutung sei, nach welchem Eintheilungsprincip man bei der Classifi-
cation. der pflanzlichen Gewebe vorgeht, wenn nur das jeweilige Princip auch
folgerichtig angewendet wird. Dagegen ist aber zu erinnern, dass in der Art
der Eintheilung sich zugleich die ganze Betrachtungsweise wiederspiegelt, dass
in ihr der Grundgedanke zum Ausdruck kommt, von welchem die jeweilige
Forschungsrichtung geleitet wird. Ein Histologe, welcher die Gewebe nach rein
morphologischen Merkmalen gruppirt, wird dieselbe in ganz anderer Weise
schildern, jedem Detail einen ganz anderen Platz zuweisen, als ein anderer
Forscher, der die Gruppirung nach entwicklungsgeschichtlichem oder physio-
logischem Principe vornimmt. Von diesem Gesichtspunkte aus sind die nach-
folgenden Erörterungen aufzufassen.
Die Abgrenzung der verschiedenen Gewebearten wird natürlich verschieden
ausfallen, je nach dem Eintheilungsprincipe, welches man zur Anwendung bringt.
Um aber eine möglichst natürliche, im Wesen der Sache selbst begründete Ein-
theilung und Abgrenzung vornehmen zu können, wird man sich zunächst die
Frage zu beantworten haben, welche Art von Merkmalen für die einzelnen
Gewebearten am meisten charakteristisch sei? Die Antwort auf diese
Frage wird nun durch den Umstand nahe gelegt, dass die Differenzirung des
Pflanzenkórpers in verschiedene Gewebearten eine Folge des Princips der Arbeits-
theilung ist, dass mithin die wirklich charakteristischen Merkmale der Gewebe mit
ihren physiologischen Functionen im engsten Zusammenhange stehen müssen. Jede
physiologische Function setzt einen bestimmten anatomischen Bau voraus, welcher
sich mit ihr in Uebereinstimmung befindet. Demnach kann jedes morphologische
Merkmal eines Gewebes, von dem die angeführte Uebereinstimmung nachgewiesen
worden, als ein anatomisch-physiologisches Merkmal bezeichnet werden.
Es ist nach alledem einleuchtend, dass die Eintheilung und Abgrenzung der
verschiedenen Gewebearten nach anatomisch-physiologischen Kennzeichen
unter allen Eintheilungsweisen die natürlichste ist und auf breitester Grund-
lage ruht. Für die Pflanze hat die Verschiedenartigkeit der Gewebe bloss in-
sofern einen Sinn und eine Bedeutung, als damit zugleich eine Verschiedenheit
der physiologischen Functionen verknüpft ist; würde die Forschung sachgemäss
handeln, wenn sie die Verschiedenheit der Gewebe von anderen Gesichtspunkten
aus betrachten wollte?
Die Anwendung des anatomisch-physiologischen Eintheilungsprincipes in der
Lehre von den pflanzlichen Geweben datirt erst seit verhältnismässig kurzer
Zeit. Im Jahre 1874 veróffentlichte S. ScHWENDENER, damals Professor der
Botanik in Basel sein grundlegendes Werk über »Das mechanische Princip im:
anatomischen Bau der Monocotylen,«?) in welchem zum ersten Male die Ab-
!) Der vollstindige Titel des Werkes lautet: Das mechanische Princip im anatomischen
Bau der Monocotylen, mit vergleichenden Ausblicken auf die übrigen Pflanzenklassen. Mit
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