Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 2. Band)

   
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Abth. 1878. 
1. Einleitung. 567 
cylindrisch, sehr starr; unter der Epidermis der Unterseite eine continuirliche, 
gleichdicke Bastlage. 2. Canaliculatae; Blatt im frischen Zustande platt-cylindrisch, 
ziemlich starr; unter dem Mittelnerv und an den Rändern grosse und breite 
Bastbündel. 3. Angulatae; das Blatt weit schlaffer und zarter als bei den vorigen 
Typen; unter jedem Gefässbündel ein ungefähr gleichdicker subepidermaler Bast- 
strang. Diese anatomischen Charaktere sind nach HACKEL von grosser Constanz 
und desshalb sehr gut verwerthbar, um darauf eine feste Gruppirung der ein- 
zelnen Arten zu basiren. Wenn nun auf diese Weise die morphologischen Con- 
sequenzen biologischer Eigenthümlichkeiten, welche wir vorhin als secundäre 
Merkmale bezeichneten, den Zwecken der Systematik dienstbar gemacht werden, 
so befinden wir uns, nach der Anerkennung eines solchen Verfahrens, in einem 
scheinbaren Widerspruche mit unseren obigen Auseinandersetzungen. Allein es 
ist nicht zu vergessen, dass die Aufgabe der Systematik eine doppelte ist. Sie 
hat erstens das Gemeinsame der verschiedenen Formen, und somit ihre Ver- 
wandtschnaftsbeziehungen zu ermitteln; auf diese Weise vereinigt sie die ver- 
schiedenen Formen in hóhere systematische Einheiten, in Familien, Ordnungen 
u. S. Ww. Bei der Lósung dieser Seite ihrer Aufgabe muss die Systematik offen- 
bar in der oben erwähnten Weise vorgehen, indem sie von den biologischen 
Eigenthümlichkeiten der einzelnen Formen und ihrer morphologischen Folge- 
erscheinungen vollständig absieht. Die Systematik hat aber auch die Aufgabe, 
das Unterscheidende der einzelnen Formen festzustellen; dieselben ausein- 
anderzuhalten und zu diesem Behufe stützt sie sich naturgemäss am sichersten 
auf jene morphologischen Merkmale, welche mit den biologischen Eigenthümlich- 
keiten der einzelnen Formen im direktesten Zusammenhange stehen 
Wenn wir uns nunmehr der Pflanzengeographie zuwenden, so erscheint 
uns die anatomisch-physiologische Betrachtungsweise der Organe und Gewebe 
dazu berufen, auf die Methode der pflanzengeographischen Forschung geradezu 
reformirend einzuwirken. Es ist bekanntlich Aufgabe dieses Zweiges der Botanik, 
die Verbreitung der Pflanzenwelt auf der Erde festzustellen und die Ursachen 
klarzulegen, welche die räumliche Anordnung der Vegetation beherrschen. Diese 
Ursachen sind theils historischer Art, indem die gegenwärtige Anordnung der 
Gewächse an ihre Vertheilungsweise in früheren geologischen Perioden sich an- 
schliesst, theils sind sie klimatischer Art, weil jede Pflanze nur dort dauernd be- 
stehen kann, wo sie die ihr zusagenden klimatischen Existenzbedingungen findet. 
Es herrscht also eine Uebereinstimmung zwischen den klimatischen Ansprüchen 
der Pflanze und den klimatischen Verhältnissen ihres Verbreitungsgebietes und 
diese Uebereinstimmung wird begreiflicherweise im morphologischen Aufbau der 
Pflanze einen entsprechenden Ausdruck finden. Schon die äussere Gestaltung 
der Vegetationsorgane, die physiognomische Ausbildung des ganzen Individuums 
wird Anhaltspunkte darbieten, um dem Zusammenhange zwischen Bau und Klima 
nachzuforschen und die von Ar. v. HuMBorLDT begründete, in neuerer Zeit von 
GRISEBACH noch sorgfältiger durchgeführte physiognomische Classification der 
Pflanzen hat ja keinen anderen wissenschafthnchen Zweck, als Pflanzengruppen 
aufzustellen, déren Ansprüche an das Klima sich mit ziemlicher Genauigkeit 
prücisiren lassen, und welche derart pflanzengeographische Einheiten vorstellen. 
Wenn wir z. B. einen der »Spartiumform« angehórigen Strauch betrachten, so 
müssen wir uns sofort sagen, dass seine unterdrückte Blattbildung auf eine 
möglichst weitgehende Verringerung der transpirenden Oberfläche hinweist, dass 
mithin die Anpassung an ein trockenes Klima in der physiognomischen Aus- 
      
    
  
     
  
    
   
   
      
    
  
    
   
   
   
   
   
   
   
   
    
    
   
   
   
    
   
    
    
    
   
   
   
   
   
    
   
     
	        
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