System der Pflanzenphysiologie.
Neben den Proteinstoffen enthalten einige Pflanzentheile noch anderweitige
schwefelhaltige Verbindungen, für deren Entstehung der Schwefel demnach eben-
falls unentbehrlich ist. Ich erinnere hier z. B. daran, dass in den schwarzen
Senfsamen myronsaures Kali (Cro H18 KNS2 Oro) vorhanden ist.
2. Der Phosphor. Der Phosphor gehórt zu den unentbehrlichen Pflanzen-
nührstoffen, und keine Pflanze kann bei Abwesenheit dieses Elementes eine irgend
wie normale Entwicklung erfahren. Die Pflanzenwurzeln sind im Stande, die
leicht lóslichen Verbindungen der Phosphorsiure mit Kali, Natron, Kalk etc.
aufzunehmen; aber sie kónnen ebenso die schwer lóslichen Eisenoxyd- und Kalk-
phosphate verwerthen.
Früher hat man den Phosphor wol als zur Constitution der Proteinstoffe
gehórend angesehen. Diese Anschauung hat neuerdings einer anderen, von RrrT-
HAUSEN!) vertretenen Platz gemacht, wonach die Phosphorsäure im Stande sein
soll, sich chemisch mit den Eiweisskörpern zu verbinden. Neben phosphorsauren
Salzen enthalten die Pflanzenzellen danach Phosphorsäureverbindungen der Pro-
teinstoffe. Die Angaben von W. Maver?2), wonach zwischen dem Gehalt der
Getreidekórner an Phosphorsáure und Stickstoff stets ein constantes Verhältniss
bestehen soll, scheinen diese Ansicht zwar wesentlich zu stützen, aber weitere
Untersuchungen haben doch ergeben, dass jenes Verháltniss keineswegs ein so
constantes ist, sondern innerhalb weiter Grenzen schwankt. Es ist gewiss, dass
im Grossen und Ganzen ein hoher Proteinstoff- resp. Stickstoffrehalt der Pflan-
zentheile mit einem bedeutenden Phosphorsáuregehalt derselben Hand in Hand
geht. Der Fürst zu Sarw-HonsrTMaR?) zeigte bereits, dass die Phosphorsáure
namentlich in Beziehung zu der Fruchtbildung der Pflanzen stehe. ARENDT?)
fand bei der Ausführung seiner bahnbrechenden Untersuchungen über das Wachs-
thum der Haferpflanze, dass die Aehren bei der Reife fortdauernd reicher an
Phosphorsáure werden, und nach Kmaus?) wandern sowol Proteinstoffe als auch
Phosphorsäure aus den im Herbst absterbenden Blättern in reichlichen Quanti-
täten aus, während sie in den sommerdürren Blättern im Gegensatz zu anderen
Körpern (Kali und Amylum) zurückbleiben. Alle diese Thatsachen zwingen
aber noch keineswegs zu der Annahme, dass sich die Phosphorsáure chemisch
mit den Proteinstoffen zu verbinden vermag; sie weisen nur darauf hin, dass zwi-
schen jener Sáure und den Eiweisskórpern irgend welche Relationen bestehen,
und es scheint in der That, dass die Phosphorsáure bei der Entstehung oder
Wanderung der Proteinstoffe in der Pflanze irgend eine wichtige Rolle zu spie-
len hat, weshalb sich die Gewüchse bei Abwesenheit der Phosphorsáure nicht
normal entwickeln kónnen.
3. Das Silicium. Dem Silicium begegnet man in Verbindung mit Sauer-
stoff in allen Pflanzenaschen. Insbesondere sind aber die Aschen der Vegeta-
tionsorgane der Gewächse (Stengel und Blätter) reich an Kieselsäure. Mit dem
Alter der Pflanzentheile wächst im Allgemeinen ihr Kieselsäuregehalt; derselbe
erreicht sein Maximum, wenn die Zellen aufgehôrt haben zu wachsen. Die
1) Vergl. RITTHAUSEN, Die Eiweisskôrper etc. pag. 204.
?) Vergl. W. MavER, Annalen der Chemie und Pharm. Bd. 101. pag. 152.
3) Vergl. SALM-HORSTMAR, Versuche und Resultate über die Nahrung der Pflanzen. Braun-
schweig, 1856.
#) Vergl. ARENDT, Haferpflanze. pag. 194.
5) Vergl. KRAUS, Botan. Zeitung. 1873, Nr. 26.
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