Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 2. Band)

    
    
  
   
  
  
  
  
   
  
    
  
  
   
  
   
    
  
  
  
  
  
  
   
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
  
  
   
  
   
   
  
   
  
  
  
  
   
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
   
natürlich 
er Pflanze 
er Weise; 
Zerdrückt- 
diese Be- 
e je nach 
est (gegen 
egen Ein- 
le Pflanze, 
Zellfaden 
ind wenn 
lie Steine 
Zellfáden 
seits einen 
. bald die 
rgane ge- 
one, ihrer 
'st gebaut 
Weise be- 
esitzt der 
erden die 
ôhen und 
biegungs- 
t werden, 
noch be- 
1dem der 
anspruch- 
ne Theile 
\nkertaue 
Itbildung, 
Cellulose- 
idividuen 
die Er- 
lie hierzu 
r Pflanze 
inde ver- 
erlangen 
en Druck 
nuss hin- 
lche uns 
Vasser in 
weniger 
ande ihre 
ande die 
ausreicht, 
zu über- 
iction ge- 
3. Das mechanische System. 
un 
© 
un 
mäss einnehmen sollen. Die durch gesteigerte Turgorkraft erzielte Straffheit der 
Gewebe und Organe machen dieselben zuweilen auch noch zu anderen mechani- 
schen Leistungen tauglich, welche noch augenfálliger sind, als die Ueberwindung 
des eigenen Gewichtes. So durchbrechen die nutirenden Sprossenden der Keim- 
pflanzen den Boden mit einem nicht unbetrüchtlichen Kraftaufwande; die hierzu 
erforderliche Strebefestigkeit ist auf den hohen Turgor zurückzuführen, welcher 
in den parenchymatischen Geweben der Keimpflanzen gewóhnlich herrscht. Bei 
den Grüsern ist hierzu sogar ein eigenes Organ vorhanden, die meissel- oder keil- 
fórmige »Keimblatt-Scheide«, deren Hauptfunction in der Durchbrechung des 
Bodens besteht; nichtsdestoweniger weist das ganze Organ nicht eine einzige 
Zelle auf, welche als »specifisch-mechanische« Zelle in dem spáter zu erórternden 
Sinne aufzufassen wäre; der Turgor ersetzt hier vollkommen das fehlende 
mechanische System. — 
Es ist leicht einzusehen, dass die mittelst dünnwandiger Zellen unter Mit- 
wirkung des Turgors erzielte Festigkeit von äusseren Einflüssen, namentlich von 
der Boden- und Luftfeuchtigkeit viel zu sehr abhängig ist, um grösseren Pflanzen 
eine dauernde Festigkeit zu verleihen. Gerade zu jener Zeit, in welcher die 
Biegungsfestigkeit der oberirdischen Organe am meisten in Anspruch genommen 
wird, während eines länger andauernden Windes, sinkt in Folge der erhöhten 
Transpiration der Turgor der Gewebe und hiermit auch die durch ihn bedingte 
Festigkeit. Die Pflanze muss daher mit verlásslicheren Einrichtungen ausgestattet 
sein, um sich die für ihre Existenz nothwendige Festigkeit dauernd zu erhalten. 
Dies ist nur moglich, indem das Princip der Arbeitstheilung Platz greift und ganz 
bestimmten Geweben die Herstellung der erforderlichen Festigkeit überträgt. Diese 
Gewebe werden in mehr oder minder hervorragender Weise diesem speciellen 
Zwecke angepasst sein und es wird sich diese Anpassung nicht nur in einer be- 
trächtlichen Verdickung der Zellwandungen d. i. in quantitativer Hinsicht áussern, 
sondern auch in Bezug auf die Qualität des in Form von Zellwänden auftretenden 
festen Baumateriales, dessen physikalische Eigenschaften sich von jenen der ge- 
wöhnlichen Cellulosewände im Sinne einer besseren Eignung zu mechanischen 
Zwecken vortheilhaft unterscheiden werden. So kommt es zur Ausbildung von 
»specifisch-mechanischen« Zellen und Geweben, mit deren Bau und Anordnung 
wir uns im Folgenden zu beschäftigen haben. 
L Die mechanischen Zellen. 
A. Morphologie der mechanischen Zellen. 
1. Bastzellen. Der Begriff des »Bastes« ist bedeutend älter als die pflanz- 
liche Gewebelehre. Seit altersher bezeichnet man mit diesem Ausdrucke, 
welcher etymologisch mit »Binden«, >Band« zusammenhängt, die zum Binden 
verwendbaren, geschmeidigen Theile der Rinde verschiedener Baumarten. So 
deutet schon die Bezeichnung, in ihrem ursprünglichen Sinne wenigstens, auf die 
hervorragenden mechanischen Eigenschaften dieses Gewebes hin, welches unter 
allen mechanischen Gewebearten als das häufigste und wichtigste zu betrachten 
ist. Von SacHs, DE BAry, RUssow, u. A. wird das Bastgewebe als »Sklerenchym« 
bezeichnet; seine Elemente werden »Sklerenchymfasern« genannt. Aus histori- 
schen und sachlichen Gründen schliessen wir uns aber dieser Terminologie nicht 
an, sondern fassen unter den Begriff des »Sklerenchyms« die stark verdickten 
und verholzten parenchymatischen Elemente der Rinde und anderer Gewebe zu- 
sammen.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.