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Die physiologischen Leistungen der Pflanzengewebe.
róhren darstellen, durch welche die vom Pallisadengewebe herabstromenden
Assimilationsprodukte nach allen Seiten hin dem vielverzweigten Netze der Ab-
leitungsstránge zugeführt werden. Uebrigens ist nicht ausser Acht zu lassen,
dass das Schwammparenchym wegen seines Chlorophyllgehaltes, welcher aller-
dings nicht sehr bedeutend ist, zugleich auch als assimilirendes Gewebe functio-
nirt und wegen seiner grossmaschigen Durchlüftungsriume auch das » Transpi-
rationsgewebe« des Blattes vorstellt. Das Schwammparenchym reprisentirt des-
halb einen jener seltenen Fille, dass ein- und dieselbe Gewebeart gleichzeitig
mehreren verschiedenen Functionen angepasst ist.
Das Zuleitungsgewebe füllt die grösseren und kleineren Maschen des Systems
der ableitenden Stränge aus, welche von den Parenchymscheiden der Gefäss-
bündel gebildet werden. Dieselben sind in den zarteren Anastomosen einschichtig
und bestehen aus mehr oder weniger gestreckten, chlorophyllarmen Zellen,
welche nicht selten mit Seitenarmen versehen sind, wahrscheinlich um den An-
schluss an das Schwammparenchym zu erleichtern. Eine solche Zelle besteht dann
aus einem zuleitenden und einem fortleitenden Schenkel. An grösseren Gefäss-
bündeln besteht die Parenchymscheide aus mehreren Zelllagen und geht all-
mählich unter Verlust ihres anatomischen Charakters als Gefässbündelscheide in
das sogen. »Nervenparenchym« über, aus welchem die grösseren Blattnerven der
Hauptsache nach bestehen; das Nervenparenchym findet seine histologische und
physiologische Fortsetzung im »Grundgewebe« des Blattstieles, beziehungsweise
des Stammes. So sehen wir, dass in dem Maasse, als die abzuleitenden Stoffe
immer reichlicher werden, auch die Querschnittsgrössen der Leitungsbahnen con-
tinuirlich zunehmen; ein reichverzweigtes Fluss- und Stromnetz bietet mit seinen
zahllosen Zuflüssen ein ganz ähnliches Bild.
Die Verschiedenheiten in der Ausbildung des vorstehend besprochenen
Typus beschränken sich hauptsächlich
auf quantitative Unterschiede. Bald ist
das Pallisadengewebe mächtiger ent-
wickelt, bald das Schwammparenchym,
und selbst die Laubblätter von einer und
derselben Species können in dieser Hin-
sicht nicht unbeträchtlich variiren. Ueber
die Ursachen dieser Variationen wird
im nächsten Abschnitte gesprochen wer-
den. Als schönes Beispiel eines in er-
náhrungs-physiologischer Hinsicht sehr
vollkommen gebauten, hochdifferenzirten
Organes ist das Laublatt von Ficus
elastica zu nennen, dessen Bau ich in
M He a meiner vergl. Anatomie des Assimila-
Partie aus dem Blattquerschnitt von Zeus elastica, üonssystems ausführlich geschildert habe.
p, p, die beiden Pallisadenschichten; a Auf- Das Mesophyll besteht hier, abgesehen
nahms- oder Sammelzellen. g zartes Gefiss- von den Leitbündeln mit ihren Scheiden
bündel, bloss aus Tracheiden bestehend; s Pa- : : :
renchymscheide. Vergr. 230. aus zwei Pallisadenschichten und aus
6—10o Lagen von Schwammparenchym-
zellen. Ausserdem tritt zwischen diesen beiden Geweben eine L Age von trichter-
formncen Sammelzellen auf und unter der Epidermis der Blattunterseite lagert eine
Schicht von kurzen pallisadenühnlichen Zellen, welche ihr Vorhandensein dem
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