Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 2. Band)

        
   
    
    
    
     
     
   
  
   
  
  
  
    
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
     
   
    
    
   
  
   
    
    
    
keinem 
itbündel 
orgingen, 
und aus 
itbtindel 
entstan- 
ndel der 
Leptom- 
uflósung 
  
egen. 
Tra- 
öhren 
eiden 
webe. 
n. Und 
en, dass 
chkeiten, 
nan drei 
radialen 
m- und 
1. Wird 
4. Das Ernährungssystem. 665 
einHadromstrang von zwei einander gegenüberstehenden Leptombündeln begleitet, 
so pflegt man. dies Gefässbündel als. bicollateral zu bezeichnen. Den erstge- 
nannten Bau zeigen die Gefässbündel im Stamm und Blatt der Phanerogamen; 
ferner im Stamm der Equiseten, der Ophioglosseen, der Farngattungen Osmunda 
und Zodea und die kleineren Gefássbündel in. den Blattspreiten der meisten 
Farne. Im Stamme sind die Bündel gewóhnlich so orientirt, dass das Leptom 
der Peripherie, das Hadrom dem Centrum zugekehrt ist. Im dorsiventralen Blatte 
ist die Anordnung eine gleichsinnige, in dem sich das Leptom der Ober-, das 
Hadrom der Unterseite des Blattes zukehrt. Die Ursachen dieser meist sehr 
constanten Lagerung sind bisher noch unaufgeklàrt Bei der Lösung dieser 
Frage handelt es sich zunüchst um die Beantwortung der Vorfrage, welches die 
primäre anatomische Thatsache sei, die Orientirung des Gefüssbündels im Stamme 
oder seine Orientirung im Blatte? Da die kleineren Gefüssbündel in den Wedel- 
spreiten der Farne collateral gebaut sind. und die in. Rede stehende Orientirung 
zeigen, während die Stammbündel den spáter zu erliuternden concentrischen 
Bau besitzen, so ergiebt sich hieraus für die Farne mit Nothwendigkeit, für die 
Phanerogamen mit grósster Wahrscheinlichkeit, dass der collaterale Bau des Ge- 
fássbündels und seine Orientirung im flachausgebreiteten Laubblatte eine primäre 
anatomische Thatsache ist. Unterstützt und noch nàher beleuchtet wird diese 
Annahme durch die Beobachtung, dass zwischen dem collateralen Bau der Farn- 
gefüssbündel und dem dorsiventralen Bau des Mesophylls der Blattspreiten ein 
Parallelismus herrscht, aus welchem hervorgeht, dass der coliaterale Bau der 
Gefüssbündel selbst nur ein Glied in der Kette jener anatomischen Erscheinungen 
vorstellt, welche zusammen den dorsiventralen Bau des ganzen Blattes ausmachen. 
So wie die Dorsiventralität des Mesophylls, nämlich das Auftreten des Pallisaden- 
gewebes auf der Oberseite, des Schwammparenchyms auf der Unterseite des 
Blattes, im Dienste der Function des ganzen Laubblattes steht, ebenso wird auch 
die oben erwähnte Orientirung der Gefássbündel von irgend einem Vortheile be- 
gleitet sein, der aber bis jetzt noch günzlich unbekannt ist? — 
Vor der soeben besprochenen normalen Orientirung der collateralen Ge- 
fässbündel kommen zuweilen Abweichungen vor; es kann sogar genau die um- 
gekehrte Orientirung eintreten. Solche Fälle besitzen aber für uns kein weiteres 
Interesse, da sie eben nur neue und noch complicirtere Räthsel sind, als die 
normale Lagerung. 
Von einem concentrischen Bau des Gefässbtindels pflegt man zu sprechen, 
wenn einer der beiden Haupttheile die Mitte einnimmt und von dem anderen 
scheidenfórmig rings umgeben wird. In den meisten Füllen bildet der Hadrom- 
theil die Mitte, das Leptom die Umhüllung: derartig sind die Gefüssbündel im 
Stamme und mit Ausnahme der kleineren Bündel auch im Laube der Farne 
gebaut. Auch verschiedene Dicotylen sind hierher gehórig?. Die umgekehrte 
Anordnung der beiden Gefissbiindeltheile zeigen die peripherisch gelegenen 
Enden der Blattspurbündel in manchen Monocotylen-Rhizomen (Z7rzs germanica, 
Cyperus aureus, Pupyrus, Acorus calamus.) Was die Beziehungen dieser beiden 
Anordnungsweisen zum collateralen Gefüssbündelbau betrifft, so ist es zweifellos, 
dass das collaterale Biindel aus dem concentrischen mit centralem Hadromtheil 
  
1) Eingehender findet man dieses Thema in meiner Abhandlung »Ueber collaterale 
Gefissbiindel im Laube der Farne« Sitzungsberichte der Wiener Akademie. 84 B. I. Abthl. 1881 
besprochen. 
2) Vergl. die vollständige Anfzählung in pp Bary's Vergl. Anatomie. pag.-353 ff. 
  
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.