668 Die physiologischen Leistungen der Pflanzengewebe.
lich von der Transpirationsgrösse der letzteren abhängig ist, so werden natürlich
an das wasserleitende Gewebe submerser Wasserpflanzen nur die allergeringsten
Anforderungen gestellt. Dementsprechend degenerirt das System der Wasser-
leitungsröhren oft vollständig und auch die Verholzung der Zellwandungen ist
nur eine ganz geringe. Bei einer ganzen Reihe ‘von hierhergehôrigen Gewächsen
werden zwar in den jungen Internodien Ring- und Spiralgefässe angelegt, sie
gehen aber sehr bald auf lange Strecken vollstindig zu Grunde und an ihre
Stelle tritt ein. Intercellularkanal.) So verhält sich die Sache z. B. bei ver-
schiedenen Zotamogeton-Arten (P. perfoliatus, lucens, gramineus, densus, crispus)
bei Zanichellia, Althenia, Cymodocea u. A. Bloss in den Knoten bleiben die Ge-
fisse persistent. - Bel Llodea canadensis werden 1—2 axile Gefásse angelegt; bei
Jeginn der Streckung verschwinden sie überall, auch in den Knoten. Bei Cera-
tophyllum und Najas findet nach Savio nicht einmal eine Anlage von Gefüssen
statt. Bemerkenswerth ist, dass das eiweissleitende Leptom von dieser Degene-
ration durchaus nicht in Mitleidenschaft gezogen wird. Die Eiweissleitung voll-
zieht sich eben unabhängig von dem Medium, in dem die Pflanze vegetirt.
Von Interesse ist auch die Vergleichung des Gefässbündelbaues bei nahe
verwandten Pflanzenformen, von welchen die einen Wasserpflanzen, die anderen
Landpflanzen sind. So bildet DE BARY in seiner vergleichenden Anatomie pag. 345
die Querschnitte von zwei ungefähr gleich starken Gefässbündeln ab, von welchen
das eine dem kriechenden Stengel von Ranunculus repens, das andere dem Stengel
von Ranunculus fluitans angehört. Das Gefässbündel der Landform enthält
3 kleinere Ring- und Spiralgefässe und 4 weite Tüpfelgefässe. Tenes der Wasser-
form enthält ı kleines Ring- und Spiralgefäss und 3 etwas weitere Gefässe mit
spiral- und netzfaseriger Wand, welche aber im Durchschnitt beträchtlich enger
sind, als die Tüpfelgefässe von AR. repens. Achnliche Beobachtungen finden
sich in der anatomischen Literatur mehrfach vor. An dieser Stelle soll hier nur
noch eine Beobachtung Bónw's?) mitgetheilt werden, welche die grosse Anpassungs-
fähigkeit der Weidenzweige an geáünderte, die Ansprüche an das Wasserleitungs-
vermögen modificirende Verhältnisse darlegt. "Werden abgeschnittene Zweige von
Salix fragilis qm. Frühjahre nach Beginn der Holzbildung unter Wasser getaucht,
so fahren sie gewöhnlich auch unter den neuen Verhältnissen fort, sich zu ver-
dicken, das neugebildete, oft aus mehr als 20 Zelllagen bestehende Holz ist aber
gefässlos.
Eine Verringerung der Ansprüche an das eiweissleitende Leptom und die
zuckerleitenden Gefässbündelscheiden findet z. B. in dem als Flugorgan dienenden
Deckblatte der Linden-Inflorescenz statt. Dieses leicht und doch fest gebaute
Organ besitzt zahlreiche Gefässbündelanastomosen, welche die Schubfestigkeit
des in dieser Hinsicht natürlich ausnehmend stark beanspruchten Blattes her-
stellen. Weil nun in der Function dieser Anastomosen die mechanische Be-
deutung ganz vorwiegt, die Stoffleitung dagegen vollkommen zurücktritt, so
werden zunächst diejenigen Gefássbündel-Elemente in der Ausbildung vernach-
lassigt, deren mechanische Bedeutung am geringsten ist; dies sind die Elemente
des Leptoms; dasselbe fehlt auch in stärkeren Anastomosen oft vollständig,
während es in gleich starken Anastomosen der Laubblátter von normaler Aus-
P Eine ausführliche Schilderung der hierhergehórigen »unvollkommenen und rudimentüren
Bündelstimme« findet sich bei DE BARY, Vergl. Anatomie. pag. 381 ff.
? Ueber die Function der veget. Gefüsse. Separatabdruck. pag. 14.
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