586 Die physiologischen Leistungen der Pflanzengewebe
lich sind, ist die Pflanze im Stande, die Spaltóffnungen ihren Transpirationsver-
hältnissen sehr vollständig anzupassen. Einige Beispiele mögen das Gesagte er-
läutern.
Eine Spaltöffnung, welche in gleichem Niveau mit den Epidermiszellen liegt
oder sogar über dieselben emporgehoben wird (Fig. 26 A), welche ferner keinen
Vorhof besitzt oder mit sehr weiter Fisodialóffnung versehen ist, wird offenbar
wegen des sehr erleichterten Austrittes des Wasserdampfes nur dort am Platze
sein, wo die Verdunstungsgrósse betrüchtlich steigen kann, ohne dass die Gefahr
des Austrocknens nahe rückt. Dem entsprechend finden wir derartig gebaute
Spaltóffaungen hauptsüchlich an Sumpf- und Wasserpflanzen, wie überhaupt an
Gewüchsen, welche feuchte Standorte bevorzugen z. B. an Farnkräutern.
Betrachten wir nun ein entgegengesetztes Extrem z. B. die Spaltóffnungen
des Blattes von Hakea suaveolens. Durch breite, leistenartige Vorspriinge seitens
der benachbarten Epidermiszellen wird eine trichterfôrmige äussere Athemhôhle
gebildet, auf deren Grund die Spaltöffnung in einer zweiten, kleineren Ver-
tiefung liegt (Fig. 26 B a). Auf diese Weise befindet sich über der Spaltóffnung
ein mit Wasserdampf erfüllter Hohl-
raum, in welchem sozusagen Wind-
stille herrscht, wenn über die Blatt-
oberfläche ein Luftstrom hinstreicht.
Man begreift, dass diese ganze An-
ordnung eine Schutzeinrichtung
gegen zu lebhafte Transpiration
vorstellt. In der That sehen wir,
dass zahlreiche Pflanzen, welche in
trockneren Klimaten leben, ihre
Verdunstungsgrósse durch derartig
vertiefte Spaltôffnungen herabsetzen.
Es giebt nun in dieser Hinsicht,
(B. 286.) Fig. 27. wie 'IscHmRcH ausführlich gezeigt
Ungleiche Ausbildung des Spaltóffnungsapparates hat, zahlreiche Variationen des
auf Ober- und Unterseite des Laubblattes. A
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dass eine äussere Athemhöhle (a) gebildet wird, welche der Blätter des Oelbaumes an bis
seicht trichterförmig ist. A, Spaltóffnung von der zu den tiefen, mit Haaren ausge-
Unterseite desselben Blattes; die Schliesszellen sind : ME
kaum merklich unter das Niveau der Epidermis ge- kleideten Krügen des Oleander-
drückt. B Spaltöffnung von der Oberseite, B, von blattes, auf deren Grund gleich
der Unterseite des Laubblattes mon Llantago wpe mehrere Spaltóffnungen auftreten,
Die erstere besitzt einen weiteren Vorhof (v). S ; =
giebt es die verschiedensten Ab-
stufungen. Dieselben sind um so mannigfaltiger, als jener windstille Hohlraum
nicht bloss durch Ausbildung einer äusseren Athemhöhle,
Erweiterung des Vorhofes geschaffen werden kann. Die physiologische Be-
deutung dieser beiden Räume ist offenbar ganz die gleiche.
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Baues und der Lagerung. Von
sondern auch durch
Sowie die Dicke der Epidermiszellwandungen an verschiedenen Organen
derselben Pflanze eine variable ist, ebenso werden voraussichtlich aucl
1 die ge-
schilderten Schutzeinrichtungen des Spaltóffnungsappar
ates bald mehr, bald weniger
ausgiebig sein. Dass sich derartige Unterschiede selbst an den verschiedenen
Seiten desselben Laubblattes zeigen können, geht aus den obenstehenden Ab-
bildungen (Fig. 27) hervor. Bei Lopulus pyramidalis hat die Mehrzahl der Spalt-
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