58 System der Pflanzenphysiologie.
schliessen darf, eine Reihe von stickstoffhaltigen sowie stickstofffreien organischen
Körpern im Plasma in gelöster Form vorhanden. Ebenso fehlen Mineralstoffe
niemals im Plasma, und es treten auch mehr oder minder leicht sichtbare körnige
Gebilde (Stärkekörner, Fetttröpfchen etc.) in demselben auf.
Es kann an dieser Stelle nicht meine Aufgabe sein, auf die innere Differen-
zirung des Protoplasmaleibes der Pflanzenzellen näher einzugehen. Nur darauf
möchte ich hinweisen, dass man heute immer mehr und mehr bemüht ist, einen
Unterschied. zwischen der hyalinen Hautschicht des Plasma und der Körner-
schicht desselben zu constatiren. Die letztere zeichnet sich durch einen grossen
Reichthum an kleinen Körnchen (wahrscheinlich Fetttröpfchen) aus; der ersteren
fehlen diese körnigen Einlagerungen. Jede Partie eines Protoplasmakörpers um-
giebt sich, wenn sie isolirt wird, sofort mit einer Hautschicht. Dieselbe, welche
von PrEFFER!) im Gegensatz zum Körnerplasma auch als Hyaloplasma be-
zeichnet wird, besitzt nicht nur in morphologischer, sondern insbesondere in
physiologischer Hinsicht ein grosses Interesse. Ich werde in dem Abschnitt
über Stoffwanderung spezieller zeigen, dass verschiedene Körper (Zucker, Farb-
stoffe etc.), die allerdings im Stande sind, die Cellulosemembranen zu passiren,
dennoch nicht als solche auf osmotischem Wege aus den lebenden Pflanzen-
zellen austreten können. Ebenso ist es ja bekannt, dass in der Vacuolenflüssig-
keit der Zellen gelöste Farbstoffe etc., nicht in das Protoplasma eindringen.?)
Das Körnerplasma kann unmöglich das eigenthümliche Verhalten des Protoplasmas
bei osmotischen Prozessen bedingen, denn wenn in demselben in Folge strömen-
der Bewegungen sogar jene erwähnten kleinen Körnchen translocirt werden, so
müssen gelöste Stoffe noch viel leichter im Körnerplasma eine Ortsveränderung
erfahren. Das Hyaloplasma ist daher unzweifelhaft als diejenige Region des
Protoplasma anzusehen, welche in Folge ihres eigenthümlichen molekularen
Baues das merkwürdige Verhalten desselben bei osmotischen Prozessen bedingt.
Als lebensfähige plasmatische Gebilde sind vor allen Dingen jene wasser-
armen, spröden, brüchigen Inhaltsstoffe der Zellen ruhender Pflanzentheile, z. B.
der Samen, anzusehen. Diese plasmatischen Gebilde zeigen zunächst noch keine
Lebenserscheinungen, sie lassen dieselben aber erkennen, wenn die Samen
mit Wasser in Berührung gelangen, und die Evolution des Embryo beginnt.
In den Zellen der ruhenden Samen begegnet man einer plasmatischen Grundmasse,
die mehr oder minder fettreich ist. In dieser Grundmasse liegen die Protein-
kórner eingebettet.?) Es liegt mir hier fern, auf den morphologischen Charakter
derselben näher einzugehen; ich will nur erwähnen, dass dieselben, abgesehen von
gewissen Einschlüssen, fast ausschliesslich aus Proteinstoffen bestehen, und dass
als Einschlüsse Krystalle von oxalsaurem Kalk, Globoide sowie Krystalloide
auftreten. Diese letzteren, welche übrigens ebenso im lebensthátigen Protoplasma
vorkommen, besitzen die Form wahrer Krystalle; sie unterscheiden sich aber
wesentlich durch ihre Imbibitionsfáhigkeit von denselben. Die Krystalloide be-
stehen der Hauptmasse nach aus Proteinstoffen.
1) Vergl. PFEFFER, Osmotische Untersuchungen 1877.
2) Todtes Protoplasma zeigt das hier angedeutete merkwürdige Verhalten nicht mehr.
?) Vergl. namentlich PFEFFER, PRINGSHEIM's Jahrbücher f. wissenschaftl. Botanik. B. 8, pag. 429.
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