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A. Allgemeiner Theil. IOI
WoLrF ohnehin eine sehr kümmerliche war,) und sich anderen Aufgaben zuge-
wendet hatte. Wir können diese Theorie aber hier schon deshalb nicht über-
gehen, weil die Principien, aus denen sie hervorging, auch heute noch keineswegs
aus der botanischen Literatur verschwunden sind. Wenn BonNET?) sagt: »Sie
haben nümlich die Zeit, wo die Theile eines Thieres zu existiren angefangen
nach derjenigen beurtheilt, wo selbige sichtbar zu werden angefangen haben,
gleich wenn Alles, was sie nicht sehen, nicht vorhanden würe« so glaubt man
einen der Sätze zu hóren, die noch in unserer Zeit den »Genetikern« von Seiten
mancher vergleichender Morphologen entgegengehalten werden. Wenn die Ent-
wicklungsgeschichte nicht übereinstimmt mit bestimmten theoretischen Sätzen so
können ja schon vor dem Sichtbarwerden der Organe bestimmte Veränderungen
mit ihnen vor sich gegangen sein, der Augenschein selbst aber trügerisch sein.?)
Das ist auch die Stütze der Evolutionstheorie. Nur geht sie noch weiter, und
behauptet die Prüexistenz des organischen Ganzen. Im Keime sind schon alle
Organe vollstándig vorhanden, eine Neubildung der letzteren findet also nicht
statt, sondern nur Entfaltung und Wachsthum, wozu der Anstoss durch die Be-
fruchtung gegeben wird. Jedes Samenkorn enthält, wie BONNET sagt, eine Pflanze
im Kleinen, also auch die Anlagen der Blüthen, die an einer Tanne z. B. nor-
mal erst etwa im fünfzigsten Lebensjahre erscheinen. Da nämlich der Keim alle
Theile des künftigen Gewächses enthält, so bekommt dasselbe keine Organe, die
es zuvor nicht schon hatte, sondern die vorher unsichtbaren Organe fangen an,
sichtbar zu werden (BoNNET a. a. O. pag. 156). »Es kann sein, dass alle Keime
einerlei Art ursprünglich in einander eingeschlossen gewesen und dass sie sich
nur von Geschlecht zu Geschlecht in einer Progression entwickeln, welche die
Geometrie zu bestimmen sucht. — Diese Hypothese der Einschliessung ist der
schönste Sieg, den der Verstand über den Sinn erhalten hat, a. a. O. pag. 157.
— Es ist lehrreich zu schen, wie hartnäckig diese Theorie selbst den Er-
scheinungen der Bastardirung gegenüber, die zu ihrer Beseitigung allein schon
hingereicht hätte, festgehalten wurde. Ihr thatsächlicher Ausgangspunkt auf bo-
tanischem Gebiete ist ein höchst einfacher. Untersucht man eine Knospe im
Herbst, so findet man die Blätter, welche sie im nächsten Jahre entfalten wird,
schon angelegt, bei unseren Holzgewächsen meist auch die Blüthen. Gegen das
Innere der Knospe hin werden die Blattanlagen immer kleiner. Die Anwendung
von Vergrösserungsgläsern zeigt aber noch solche, die dem blossen Auge nicht
mehr deutlich wahrnehmbar sind, also, schloss man mit einem logischen Sprunge
weiter, wird die Knospe auch alle in späteren Jahren noch aus ihr hervorgehen-
den Blátter in der Anlage erhalten, nur eben so klein, dass sie auch dem be-
waffneten Auge nicht mehr wahrnehmbar sind, es giebt also keine Neubildung
sondern nur Entfaltung.
Wie aber alle, selbst die falschen Theorien das Gute haben, dass sie solche,
P) Vergl. SAcHs, Geschichte der Botanik. pag. 262.
?) BoNNET, Betrachtungen über die Natur, übersetzt von TriTIUs. Leipzig 1772.
3) Ein Beispiel genüge. Um die unbequeme Thatsache, dass der Vegetationspunkt der In-
florescenzen von Urtica, Boragineen etc. monopodial (nicht wie die Theorie es verlangt, sym-
podial) weiter wächst, nimmt ein neuerer Schriftsteller an »dass der Vegetationspunkt bereits
mehrere consecutive Sprossanlagen in sich enthalte, deren Anlegung noch mehr beschleunigt
worden, so dass eine Art Prolepsis der Sprossanlagen im Vegetationspunkte stattfindet« — ein
Satz, den der auf dem Boden der Einschachtelungslehre stehende BONNET eben so gut hätte
schreiben kónnen.