Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 1. Hälfte)

   
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A. Allgemeiner Theil. III 
hier anziehen, welche unter dem Einflusse des Lichtmangels bestimmte Formver- 
änderungen erfahren. Ganz ühnlich denke ich mir die Umbildung der Laub- 
blätter zu Sporophyllen. Wir kónnen diesen Vorgang auch in auffallender Weise 
sozusagen direkt verfolgen.  AefrycAium Lunaria hat bekanntlich einen vom ste- 
rlen Blattheil sehr auffallend verschiedenen fertilen, der als das unterste, nicht 
seitlich sondern median entspringende Fiederblatt des sterilen Blattes zu betrachten 
ist. Nun kommt es gelegentlich vor, dass auch auf den sonst sterilen Blattfiedern 
Sporangien auftreten, meist auf den untersten, gelegentlich auch auf den 
obersten Fiederblüttchen. Sind es nur wenige Sporangien auf einer Blattfieder, 
so wird die Struktur der letzteren auch wenig verándert (vergl. Fig. 1, B und C), 
  
Fig. 1. (B. 322.) 
Botrychium Lunaria. Sterile Blattstiele, die ausnahmsweise an einzelnen Fiederblüttchen 
Sporangien (Sp) producirt, und ganz oder theilweise die Gestalt des Sporophylls ange- 
nommen haben. f ist bei B und C der untere Theil des Sporophylls. Nat. Grösse. 
sind deren mehr, so nehmen die Fiederbláttchen theilweise die charakteristische 
Gestalt des fertilen Blatttheiles an, d. h. wáhrend das Assimilationsparenchym (das 
Mesophyll nicht zur Ausbildung gelangt, verlängert sich der mittlere Theil des 
Blattes, an dem die Sporangien oder die schmalen sporangientragenden Seiten- 
bláttchen sitzen. Das Auftreten der Seitenfiedern (die an den sterilen Blattfiedern 
fehlen), ist insofern kein Novum, als auch die sterilen Blattfiedern in ihrem 
Jugendzustand, wie ich mich überzeugt habe, sehr rudimentüre P Anlagen von 
Fiederbláttchen zweiten Grades besitzen, die aber über den Zustand von kleinen 
Prominenzen nicht hinausgelangen, und auf derartige Blattfiedern bezogen mir 
als Crenaturen des Randes erscheinen — bei anderen Botrychium-Arten wie z. B 
  
!) Damit soll nicht behauptet sein, dass dies r ückgebildete Fiederblüttchen seien, sondern 
nur die Uebereinstimmung mit der Anlage der letzteren bei anderen Arten, z. B. Botrychium ru- 
taefolium A. BR. Die auffallendste Reduktion in der Blattform findet sich bei Bow. simplex 
HiTCH., bei welchem der sterile Blatttheil zuweilen ungetheilt ist. 
    
   
   
  
   
   
   
   
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
     
    
    
    
  
     
    
    
   
   
  
  
  
     
    
  
  
  
	        
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