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A. Allgemeiner Theil. 141
dann, wenn man von dem Satze ausgeht, dass die &dussersien Pleromschichten
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stattfindet), wird die Unterscheidung besonderer »Initialen« fiir beide Theilungs-
gewebe am Scheitel zweifelhaft oder unmöglich, es erscheinen dann die Periblem-
lagen, wie auch WARMING hervorhebt, einfach als die áussersten Pleromlagen.
Das Wichtigste für uns aber ist die Thatsache, dass beim Auftreten von Blättern
und Seitensprossen das »Plerom« der letzteren nicht eine Ausstülpung des Pleroms
der Hauptachse ist, sondern sich erst nachträglich in der im Periblem des Vege-
tationspunktes der Hauptachse angelegten Blatt- oder Sprossanlage differenzirt, und
es gilt dies, wie bei Besprechung der Embryoentwicklung gezeigt werden soll,
auch für die erste Anlegung der Meristemschichten der Cotyledonen (vergl. z. B.
Capsella bursa pastoris). Uebrigens tritt die Sonderung von Dermatogen, Periblem
und Plerom in manchen Embryonen schon sehr früh, in anderen dagegen erst
relativ spät auf, und oft findet, wie oben erwähnt, eine scharfe Sonderung der
beiden letzteren überhaupt nicht statt. Es ist ferner zu bemerken, dass aus dem
Dermatogen nicht nur die Epidermis, sondern in manchen Fällen auch andere
Gewebearten hervorgehen, so bei den Luftwurzeln der Orchideen eine zusammen-
hängende Schicht von luftführenden Tracheiden!), in den Blättern mancher
Cyperaceen Bastfaserstränge, im Blüthenschafte von Allium ursinum Collenchym
(vergl. HABERLANDT pag. 631 und 632 des II. Bandes dieses Handbuches).
Nach diesen Daten können wir die HaNsTEIN'sche Lehre, wonach im
Theilungsgewebe des angiospermen Vegetationspunkts von Anfang an drei ver-
schiedene Gewebesysteme mit selbstständigem Wachsthum, deren jedes sich aus
besonderen Initialen regenerirt, als eine durchgreifende nicht betrachten. Von
Wichtigkeit für die Untersuchung der Organbildung am Vegetationspunkt der
Angiospermen ist aber jedenfalls der Nachweis, dass die junge Epidermis vor
dem Auftreten der Seitensprossungen am Vegetationspunkt vorhanden ist. Es
ist hier nicht der Ort, die Beziehungen der Zellanordnung im Vegetationspunkt
zur Vertheilung des Wachsthums in demselben zu erörtern.?) Es genüge zu be-
merken, dass ein principieller Unterschied zwischen dem Wachsthum eines Vege-
tationspunktes mit und ohne Scheitelzelle nicht existirt. Eine grössere Anzahl
von Füllen ist bekannt, in welchen der Vegetationspunkt Anfangs eine Scheitel-
zelle besitzt, wührend dieselbe in spáteren Stadien durch eine Zellgruppe ersetzt
wird, so z. B. bei manchen Farnbláttern. Nach SAcus' Auffassung kommt eine
Scheitelzelle dann zu Stande, wenn die Periklinen nicht bis in den Scheitel selbst
hinaufreichen, so dass hier eine Lücke im Construktionssysteme der Zellwände
entsteht, d. h. eine Zelle den Scheitel einnimmt, von welcher (wenn wir sie als
persistirend denken) durch in regelmässiger Reihenfolge und Stellung auftretende
Antiklinen Segmente abgeschnitten werden. Durch die weiteren Theilungen
dieser Segmente aber wird dann gewöhnlich eine Zellenanordnung hergestellt,
welche der von Vegetationspunkten ohne Scheitelzelle entspricht.
§ 7. Symmetrieverhiltnisse?) Die Kenntniss der Symmetrieverhältnisse
1) Vergl. pE Banv, Vergl. Anatomie pag. 237.
2) Es ist hierüber zu verweisen auf SACHS, Ueber die Anordnung der Zellen in jüngsten
Pflanzentheilen, Arb. des botan. Instituts Würzburg, IL. Bd.
3) Monr, Ueber die Symmetrie der Pflanzen, verm. Schriften pag. 12; SAcHs, Ueber ortho-
trope und plagiotrope Pflanzentheile, Arb. des Bot. Inst. in Würzburg, Bd. IL Derselbe, Vor-
lesungen über Pflanzenphysiologie, pag. 584 ff, GOEBEL, Ueber die Verzweigung dorsiventraler