222 Vergleichende Entwicklungsgeschichte der Pflanzenorgane.
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frei, sondern von einer, aus einer ganzen Anzahl von Zellschichten be-
stehenden, Hülle bedeckt sind, welche abpräparirt werden kann, aber nament-
lich im untern Theile der Blattfläche auch mit derselben verwachsen kann
(vergl. die punktirten Linien in Fig. 46 unten). Diese Hülle des jungen Blattes be-
steht aus einer Schuppe, welche sich auf der Grenze zwischen Blattstiel und
Blattfláche bildet und über die Vorderseite des jungen Blattes hinaufwächst, und
aus zwei aus der Hinterfláche der Blattanlage sich entwickelnden Schuppen die
an ihrer Basis zusammenhángen?), sie lassen, wie der Querschnitt Fig. 44 zeigt,
die Mittellinie des Blattes frei. Die vordere dieser Schuppen ist die sogenannte
»Ligula« die ebenso wie die Hülle der hinteren Blattfliche später vertrocknet
und abfällt. Die Spuren dieser sonderbaren Gebilde erkennt man auch am
fertigen Blatte leicht an einem gebräunten Saume, der sich beiderseits am Grunde
der Blattlamina findet. Eine solche merkwürdige Umhüllung des Blattes in seinen
Jugendstadien kommt nicht allen Palmen zu, findet sich aber in eigenthümlicher
Weise auch bei Phoenix. Nach 'TRÉCUL sollen sich hier die Blättchen in einer
durchsichtigen Substanz von gelatinósem Aussehen bilden, welche zu der Haut
wird, welche die Blattoberfliche, wie schon MOHL festgestellt hatte, iiberzieht —
was durchaus unrichtig ist. Ein Querschnitt durch den oberen Theil eines jungen
Blattes‘ von Phoenix (Fig. 45, 2) giebt ein ganz ähnliches Bild wie der von
Chamaerops, nur hat man sich die untere Blatthülle wegzudenken, während die
obere so vollständig mit dem gefalteten Blatte verschmolzen ist, dass hier keine
gesonderte Endigung der Falten mehr erkennbar sind, vielmehr eine kontinuir-
liche, oder doch nur an wenigen Stellen unterbrochene Haut die obere Blatt-
fliche bildet, in welche sich die Falten direkt fortsetzen. Indem die gemein-
same, die Fiedern oben verbindende Haut sich späterhin ablëst, werden die
einzelnen Fiedern frei. Es verlaufen hier, im Unterschiede von Chamaerops in
der sich ablôsenden Haut Gefässbündel. Die Ablôsung ist hier übrigens kein
rein mechanischer Prozess, wie ihn DE CANDOLLE z. B. sich vorstellte, sondern
es ist eine Trennung von lebendem Gewebe durch Auseinanderweichen von
Zellen, die überall, wo nicht gerade ein Bastbündel an der Trennungsstelle liegt,
glatt vor sich geht (wahrscheinlich durch Spaltung der Zellhäute), und allmählich
erfolgt, derart, dass die Blattfiedern mit der sich ablôsenden Gewebemasse
schliesslich nur noch durch einen engen Isthmus zusammenhängen. Das sich
ablösende Gewebe ist früh schon kenntlich, namentlich durch seine zahlreichen
luftfübrenden Intercellularráume, welche es von dem übrigen Blattgewebe unter-
scheiden. Es mag bemerkt werden, dass hier wie bei CAamaerops die durch
Trennung frei gewordenen Rànder der Theilblüttchen von einer Epidermis über-
zogen sind, die sich von der andern Blattepidermis nicht unterscheidet, Spalt-
öffnungen habe ich hier indess nicht angetroffen. Untersucht man nun ganz
junge Blätter von Phoenix, so erkennt man, dass die Fiedern keineswegs von
Anfang an oben miteinander zusammenhängen, sondern als freie Falten der
Lamina angelegt werden?) (Fig. 45, 3). Die letztere erscheint als flossenühnlicher
Anhang der breiten, massigen Anlage der Blattrhachis. Die Falten sind hier,
wie wohl bei allen Palmen mit gefiederten Blittern nicht Lángs- sondern Quer-
falten, nur am Ende finden sich einige Lángsfalten. Sie verlaufen nicht bis zum
Blattrande: derselbe stirbt später ab. Die Haut, welche die Falten auf der Ober-
?) TRÉCUL hat die Laminaranlage p seiner Fig. 24 für die Anlage der hintern Hüllháute
angesehen, wesshalb seine Darstellung unrichtig ist.
) Monr's Ànschauung, dass eine Spaltung der Blattfláche stattfinde ist nicht zutreffend.
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