Die Spaltpilze.
2. Stürkeartiger Stoff.
Im Zellinhalt einiger Spaltpilze hat man einen durch Jod sich bláuenden
in gelóster Form vorhandenen Stoff aufgefunden, der vermuthlich eine stárkeáhn-
liche Substanz darstellt. Zunächst von TRECUL für gewisse Entwicklungsstadien
des Buttersäurepilzes (Clostridium butyricum) nachgewiesen, wurde er für Sarcina
ventriculi von SURINGAR, für eine Form des Essigpilzes (Bacterium Pastorianum HAN-
SEN) von HANSEN, für eine Spirillenform von VAN TIEGHEM angezeigt. Er findet
sich übrigens auch bei der im Zahnschleim und cariósen Zähnen vorkommenden
Leptothrix buccalis. Träte die Blaufärbung nur immer dann auf, wenn die Pilze
in stürkeführenden Substraten lebten, so kónnte man annehmen, dass die Stárke
des Substrats in gelóster Form in die Zellen hineindiffundirt wáre, so aber
kann die Reaction auch dann erfolgen, wenn das Substrat vóllig stárkefrei ist.
Die Pilze dürften also die Fáhigkeit besitzen, aus gewissen Kohlehydraten sich
selbst jenen stürkeartigen Stoff zu bereiten. Doch geschieht dies nicht an allen
Individuen derselben Cultur gleichzeitig; ja man findet Fäden, deren eines Ende
sich deutlich bläut, während die Zellen des anderen, auch nach wiederholtem
Jodzusatz, vóllig farblos bleiben (so namentlich bei ZepzozArix buccalis).
Wie PRAZMOWSKI für den Buttersäurepilz fand, kann das Auftreten des
stärkeartigen Korpers in verschiedenen Entwicklungsstadien der Pflanze
erfolgen. In schwach gáhrenden stürkereichen Substraten zeigt sich die Reaction
schon sehr frühzeitig, an noch wachsenden uud: sich theilenden Stübchen: in
stark gührenden stürkereichen Náhrmedien aber in einer verháltnissmássig spáten
Entwicklungsperiode, erst kurz vor der Sporenbildung. Sie kann aber auch unter
den nämlichen Verhältnissen ganz unterbleiben, und dann wird die Gáhrflüssig-
keit selbst durch Jod blau gefärbt. Lässt dann die Gährung nach, so nimmt
der Spaltpilz den stärkeartigen Stoff aus der Flüssigkeit wieder auf, und zeigt
nun auch wieder die Jodreaction.
3. Farbstoffe.
Einige Spaltpilze enthalten in ihrem Plasma gelöste Pigmente. Hierher
gehôrt z. B. die bald rosenrothe, bald pfirsichrothe, bald intensiv violette Beggza-
toa roseo-persicina, deren mannichfaltige Entwicklungsformen einen von LANKASTER!)
entdeckten purpurrothen Farbstoff enthalten, das Bacteriopurpurin. In Wasser,
Alkohol, Chloroform, Ammoniak, Essigsäure und Schwefelsäure unlóslich wird er
durch heissen Alkohol in eine braune, durch Chloroform in eine orangebraune
Substanz umgewandelt. Auch spectroscopisch zeigt er charakteristische Merkmale
(eine totale Absorption in Gelb zu beiden Seiten der Linie D; zwei schwüchere
Absorptionsstreifen in Grün in der Umgebung von b und E, sowie in Blau bei
F; ausserdem eine gegen G stetig steigende Verdunkelung der stürker brechbaren
Hälfte des Spectrums). Beim Absterben der Beggiatoenzellen färbt sich das Bac-
teriopurpurin gleichfalls in Braun um.
Obschon man mit ConuwN und ScHRÓTER annehmen muss, dass auch bei andern
Pigment-Spaltpilzen der Inhalt tingirt sei, so ist doch die Móglichkeit nicht
ausgeschlossen, dass die Fárbungen bei manchen dieser Pilze der Membran an-
gehóren und erst neuerdings hat sich NAGELI, wie bereits erwühnt, in diesem Sinne
ausgesprochen.
1) On a peach coloured Bacterium. Quart. Journ. of micr. sc. Bd. XIIL pag. 408. 1873.
E. KLEIN, Note on a pink coloured Spirillum. Quart. Journ. of micr. sc. Bd. XV. 1875.
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