Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 1. Hälfte)

   
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Vergleichende Entwicklungsgeschichte der Pflanzenorgane. 
geschichte !) wie Vergleich mit andern PA 
anzen dieser Familie ergeben, dass dies Gebilde als 
eine Inflorescenz zu bezeichnen ist. 
Die erstere zeigt, dass die das Involucrum der Inflorescenz 
zusammensetzenden Blattanlagen succedan entstehen, und gleichzeitig mit jedem eine Staubblatt- 
anlage, ganz ähnlich wie in vielen andern Fällen Deckblatt und Achselspross als einheitliche 
Bildung angelegt werden (vergl. pag. 194 ff), aus welcher dann erst später die beiden, an ihrer 
Basis zusammenhängenden Anlagen gesondert hervortreten. 
jeder Gruppe stehen in zickzackförmiger Anordnung, indem je eine am Grunde der nächst 
älteren entspringt.?) Demgemäss erscheint es am Natürlichsten, 
blatt als reducirte männliche Blüthe aufzufassen, de 
Die Staubblattanlagen innerhalb 
jedes einzelne Zwuphorbia-Staub- 
n »oberstündigen« Fruchtknoten als weibliche 
Blüthe und das »Perigon« als Involucrum der Inflorescenz.?) 
Den oben erwähnten Beispielen von abweichender oder zweifelhafter Blüthen- 
bildung liessen sich leicht noch weitere anreihen, sie bilden aber immerhin bei 
weitem die Minderzahl gegenüber den »normalen« "állen. 
der Blüthenvegetationspunkt meist als flach gewólbter Hügel, dessen unterer 
Theil sich zum Blüthenstiele streckt. Auf dem oberen, breiteren Theile der 
Blüthenanlage treten die Blattgebilde derselben hervor. 
soll zunächst erörtert werden. 
In diesen erscheint 
Die Reihenfolge derselben 
Vielfach, z. B. bei den Blüthen der meisten Monokotyledonen, den acyklischen 
Blüthen und vielen andern ist dieselbe die gewöhnli 
petale«. Es treten zuerst die Kelch-, dann d 
auf, die Blüthenachse selbst ble 
che »progressive« oder »akro- 
ie Kronen-, Staub- und Fruchtblitter 
ibt dabei verkiirzt,4) es bilden sich keine Inter- 
nodien zwischen den einzelnen Blattwirteln (resp. bei acyklischen Blüthen, 
Blüttern); in Folge davon treten die Niveau-Differenzen in der Insertion der 
Blüthen-Blattgebilde wenig hervor, die jüngsten derselben erscheinen gewóhnlich 
als die innersten, nicht wie am Laubspross als die hóchsten. Anders natürlich, 
wenn sich die Blüthenachse schlank kegelfórmig erhebt, wie bei vielen Ranun- 
culaceen (sehr auffallend z. B. bei Myosurus). Mit dieser Anlegungsfolge stimmt 
die Ausbildungsfolge der angelegten Organe meist nicht überein. Namentlich 
ist es ein sehr gewóhnliches Vorkommen, dass die Blumenblátter in ihrem Wachs- 
thum hinter den Staubblittern anfangs zurückbleiben, so d 
ass es bei ungenauer 
Betrachtung den 
Anschein hat, als würen jene noch gar nicht vorhanden. Bei 
Ærodium cicutarium z. B. sind die Blumenblitter, wenn die Staubblattanlagen schon 
ziemliche Entwicklung erreicht haben, noch kaum wahrnehmbare Hócker. Kurz 
vor dem Aufblühen zeigen die Blumenblattanlagen dann ein rasches Wachsthum, 
das sie ihrer definitiven Grósse entgegenführt. 
Erfolgt dies Zurückbleiben auf einem sehr frühen Stadium, so werden die Anlagen noch 
gar nicht als Hócker wahrnehmbar, wohl aber durch Untersuchung der Zellenanordnung nach- 
weisbar sein. Es ist möglich, dass hierauf Störungen in der 
zurückzuführen sind, wie sie z, B. KÖHNE 
»akropetalen« Anlegungsfolge 
für Cuphea®) beschrieben hat. Es entstehen hier zuerst 
  
') Dieselbe ist besonders 
desselben über Pollen bildend 
(HANSTEIN, bot. Abh. 15:23. 
eingehend von WARMING untersucht worden, vergl. die Abhandlung 
e Phyllome und Caulome, pag. 34 ff. und die dort citirte Literatur 
?) Hier, wie in manchen andern Fällen ist dies 
freilich, namentlich bei den später auf- 
tretenden Staubblattanlagen kaum mit Sicl 
ierheit festzustellen, und die Möglichkeit, dass die 
Staubblätter auf einem gemeinsamen Podium entstehen, ist nicht ausgeschlossen (wie dies z. B. 
ist, die in Mehrzahl in einer Blattachsel stehen.) 
3) Die zwischen den Gruppen männlicher Blüthen stehenden häutigen Schuppen lassen wir 
S I 
bei den Aristolochia-Bliithen der Fall 
hier unberiicksichtigt. 
^) Bei einigen Capparideen u. a. ist das Gynaeceum lang gestielt, hier hat sich die Region 
der Bliithenachse zwischen Gynaeceum und Androeceum zu einem Internodium gestreckt, 
5) KÖHNE, Bemerkungen über die Gattung Cuphea. Bot. Zeit. 1873. 
   
    
   
  
   
    
    
  
   
   
    
    
     
   
  
   
   
   
    
  
    
   
  
   
    
   
   
    
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
    
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
    
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
    
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Fig. 3, 4, 
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3) Ve 
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