Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 1. Hälfte)

   
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2. Kapitel. Entwicklungsgeschichte des Sexualsprosses (der Blüthen). 327 
und sondert sich der Placentartheil von der Blüthenachse nicht mehr ab, so er- 
halten wir eine ganz ähnliche Stellung wie die von JMa/va.) All diese phylo- 
genetischen Erwägungen hindern aber nicht, dass de facto heutzutage die Samen- 
knospen von Malva aus der Blüthenachse selbst in der Achsel der Carpelle 
entspringen, da die Entwicklung eine abgekürzte ist. Für die morphologische 
Natur der Samenknospe ergiebt sich aus alledem, dass ihr Ursprungsort ein 
irrelevanter ist. Hier mögen noch einige Fälle abgeleiteter Fruchtknotenbildungen 
erwähnt werden. 
Eine nur geringe Abweichung bilden diejenigen Fruchtknoten, welche ganz 
oder theilweise durch secundäre Wände abgetheilt werden, d. h. solche, welche 
weder von den Carpellrändern noch von den Placenten oder dem Achsengewebe 
gebildet werden, sondern secundäre Wucherungen vorstellen, welche den Innen- 
flächen der Carpelle entspringen. Das bekannteste Beispiel dafür bieten die 
Fruchtknoten der Labiaten und Boragineen,”) welche ursprünglich zweifächerig, 
später durch zwei, den Mittellinien der Carpelle entspringende Wucherungen in 
vier Abtheilungen (Clausen) getheilt werden, deren jede einen Samen umschliesst. 
Aehnliche, aber nicht ganz zum Fruchtknotencentrum vordringende Leisten finden 
sich bei Zinum, wo durch dieselben also eine nicht ganz vollständige Trennung 
des Fruchtknotens in 10 Fächer bewerkstelligt wird. 
Eine andere Abweichung von der gewóhnlichen Form besteht in Ver- 
schiebungen, welche die Placenten nachtrüglich erleiden, ein Fall der sich bei 
einigen Mesembryanthemum- und Melastomaceen-Arten und Punica Granatum 
findet und von den ersteren kurz beschrieben sein mag. Die Placenten scheinen 
hier im fertigen Zustand. auf den Wandungen der Fruchtknoten und zwar 
speciell auf den Mittelnerven der Fruchtbldtter zu stehen. Dies ist indess nur 
eine secundäre Erscheinung: ursprünglich stehen die Placenten den Fruchtblättern 
gegenüber (sie sind mit der Blüthenachse vereinigt). Dann aber findet gewisser- 
maassen eine Umstülpung derselben statt, sie werden zuerst horizontal gestellt 
und dann auf die Aussenseite des Fruchtknotens gerückt. 
Viel tiefer greifender sind die Abänderungen, welche im Fruchtknoten von Schmarotzer- 
Als Beispiel für dieselben mögen hier nur die Loranthaceen genannt 
sein, deren lange verkannter Fruchtknotenbau durch TREUuB’s3) schöne Untersuchungen neuerdings 
aufgeklärt worden ist. Bei Loranthus sphaerocarpus erhebt sich am Grunde der Fruchtknoten- 
Centralplacenta,#) die einige sehr rudimentäre, integumentlose Samenknospen 
hervorbringt und später vollständig mit der Innenfläche des Fruchtknotens verwächst, so dass 
die Embryosäcke dann scheinbar einem, den Fruchtknoten erfüllenden Gewebe eingebettet sind. 
die Reduction bei Viscum articulatum und Loranthus pentandrus: es werden 
e — Samenknospen an derselben 
pflanzen aufgetreten sind. 
höhle eine freie 
Viel weiter geht 
hier eine Centralplacenta und — wenn auch noch so rudimentär 
Viscum articulatum besitzt einen Fruchtknoten, gebildet aus zwei 
gar nicht mehr ausgebildet. 
dass nur eine enge Spalte zwischen ihnen 
Fruchtblättern, welche so enge aneinander schliessen, 
  
!) Vergl die Fig. auf Taf. 6 u. 7 in PAYER's Organogogénie de la fleur. 
?) Auch der Fruchtknoten von Datura ist bekanntlich vier- (zuweilen auch 6)-fücherig, 
obwohl er nur von zwei Fruchtblüttern gebildet wird. Ich kann aber nicht finden, dass von 
den Carpellmitten aus je eine falsche Scheidewand entsprünge, sondern finde, dass die Placenten 
frühzeitig mit der Carpellwand verwachsen. Die Scheidewand gehórt also den Placenten zu. 
3) TREUB, Observations sur les Loranthacées. Annales du jardin botanique de Buitenzorg. 
vol IL pag. 54. vol IIL pag. 1 ff. — Die àlteren Angaben HOFMEISTER’s (Abh. d. kón. sáchs. 
Ges. d. Wiss. Bd. VI) werden dadurch ergáünzt und berichtigt. 
4) Das Verhiltniss ist also analog dem der Santalaceen, wo an einer Centralplacenta eben- 
falls rudimentire Samenknospen sich finden. 
   
  
  
    
  
    
   
  
  
   
  
  
  
  
    
   
   
   
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
   
   
    
    
   
    
    
   
   
   
   
  
    
      
    
    
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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