362 Vergleichende Entwicklungsgeschichte der Pflanzenorgane.
den Laurineen. Einige Beispiele mógen die Vertheilung der Parasiten und
Saprophyten unter die verschiedenen Verwandtschaftskreise erläutern.
Für die Thallophyten genügt der Hinweis auf dıe grosse Abtheilung der
Pilze, die ausschliesslich aus parasitischen und saprophytischen Formen gebildet
wird und nicht selten kann auch ein und derselbe Pilz sowohl als Parasit wie als
Saprophyt leben. Von Moosen und Gefässkryptogamen kennen wir keine Para-
siten, von manchen derselben (von Moosen seien z. B. 7: etraphis und Splachnum,
von Gefüsskryptogamen JsZ/o£um genannt) ist es wohl wahrscheinlich, dass sie
auch organische Stoffe aus dem Boden aufnehmen, allein positive Anhaltspunkte
dafür fehlen und jedenfalls sind die genannten Formen im Stande, in ihren
chlorophyllhaltigen Organen die Kohlensáure zu zersetzen.
Auch von den Gymnospermen ist kein hierhergehóriges Faktum bekannt,
denn die Thatsache, dass, wie GOPPERT nachgewiesen hat, die Wurzeln benach-
bart wachsender Tannen vielfach mit einander im Zusammenhang stehen und des-
halb ein Tannenstumpf auf Kosten des ihm von benachbarten Bäumen zugeführten
Nährmateriales überwallen kann, lässt sich nicht hierher ziehen. Unter den
Monokotylen wurden oben schon die Orchideen als Humusbewohner genannt,
ihnen entsprechen unter den Dikotylen die Pyrolaceen, unter denen auch die
chlorophyllhaltigen Formen Humusbewohner zu sein scheinen, jedenfalls aber
gilt dies von der chlorophyllhaltigen Monotropa. Von Schmarotzern seien ge-
nannt die Rhinanthaceen (s. o.), Cwscuta unter den Convolvulaceen, Orobanche
unter den Gesneriaceen, Cassy/ha unter den Laurineen. Eine grössere Anzahl
von mit einander verwandten Schmarotzerpflanzen bilden Gruppen »incertae sedis«
so die Loranthaceen, Santalaceen, Balanophoreen, Rafflesieen, Hydnoreen.
Die Differenz zwischen der gewöhnlichen selbständigen und der parasitischen
Lebensweise wird weniger auffallend erscheinen, wenn wir uns erinnern, dass
auch die selbständig lebenden Pflanzen im Keimstadium auf Kosten der von der
Mutterpflanze gelieferten Nährmaterialien leben, seien dieselben nun in den
Cotyledonen oder im Endosperm aufgespeichert. Besonders im letzteren Falle
wird die Analogie mit den Parasiten in einigen Fällen dann auffallend, wenn die
Keimpflanze besondere Saugorgane, Haustorien, ausbildet, mittelst deren sie
die im Endosperm aufgespeicherten Stoffe an sich zieht, ebenso wie die Parasiten
mittelst solcher Saugorgane organische Baustoffe der Nährpflanze entnehmen.
So ist bei den Palmen der Cotyledon als Saugorgan verwendet: er bleibt im
Samen stecken und saugt, während der übrige Theil der Keimpflanze hervortritt,
das Endosperm aus, er schwillt zu diesem Zwecke z. B. bei der Cocos-Nuss zu
einem grossen, rübenförmigen Körper an. Wahrscheinlich ist auch die eigen-
thümliche schildchenförmige Bildung des Grasembryo’s, das sogen. Scutellum,
nichts anderes als der eigenthümlich ausgebildete Cotyledon. Jedenfalls ist das
Scutellum ebenfalls ein Saugorgan, welches dem Embryo die Nährstoffe des
Endosperm zuführt.
Haustorien anderer Art haben wir oben bei der Besprechung der Embryo-
entwicklung namentlich für die Embryonen der Orchideen kennen gelernt (pag. 173).
Der sehr kleine Samen bildet dort kein Endosperm, der Embryo ist desshalb
veranlasst, von weiterer Entfernung her Nährstoffe zu beziehen und bildet desshalb
namentlich den Embryoträger zum Saugorgan um, der oft ähnlich wie ein Pilz-
faden sich ausbreitet. Indem ich auf die oben gegebene Schilderung verweise,
sei hier nur noch an die papillösen Haustorien des Embryoträgers der Galium-
Arten erinnert.
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