Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 1. Hälfte)

    
    
   
    
  
  
  
  
  
   
   
   
   
   
     
  
   
   
     
    
    
    
    
    
      
     
  
  
  
  
  
   
    
  
  
   
     
   
  
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(B. 415.) 
det durch 
Schläuche 
bringt. 
  
Fig. 94. 
Stück eines Mycel-Fadens 
von Peronospora calotheca, 
welcher in dem Gewebe von 
Asperula odorataschmarotzt. 
(Nach DE BArv.) Das My- 
cel (m) wuchert in den In- 
tercellularräumen und sen- 
die Zellmembra- 
nen hindurch Saugfortsätze 
in Form verzweigter Ketten 
in die Zellen 
hinein. 
Vergleichende Entwicklungsgeschichte der Pflanzenorgane. 
   
Bei phanerogamen Saprophyten kommen derartige Haustorialgebilde nicht vor, 
wenn man nicht etwa die — gewôhnlich sehr spärlichen — Wurzeln derselben 
mit den genannten Organen in Parallele setzen will. 
Die vorstehende Erörterung ging aus von dem Satze, dass bei der Keimbildung 
vielfach Vorgänge auftreten, die den am Vegetationskörper 
der Parasiten stattfindenden entsprechen. Ehe auf die 
Untersuchung der letzteren eingegangen wird, ist hier nur 
das Verhältniss von Symbiose!) und Parasitismus zu er- 
wähnen, denn in manchen Fällen ist es unentschieden, ob 
das Zusammenleben zweier Pflanzen als Symbiose, oder 
als Parasitismus, wobei also die eine Pflanze bezüglich 
ihrer Nährstoffaufnahme auf die andere angewiesen ist, zu 
beweisen. Es ist z. B. wahrscheinlich, dass die in Hohl- 
räumen des Gewebes von Guzzera lebenden Nostoc- 
colonien dem Gewebe Nährstoffe entziehen, und dasselbe 
findet auch in anderen Fällen vielleicht statt. Man findet 
Nostoc-Colonien z. B. regelmässig in dem Thallus von 
Anthoceros. Die beweglichen Fadenstücke (Hormogonien) 
des auf feuchter Erde überall verbreiteten Nostoc dringen 
in die Schleimspalten, die sich auf der Thallusunterseite 
von Anthoceros einfinden, und siedeln sich dort an. (Vergl. 
Bd. II, pag. 360.) Es ist dieser Fall hier desshalb anzu- 
führen, weil die Einwanderung des ZVoszec hier bestimmte 
Entwicklungsvorgänge in der Wirthspflanze hervorruft. 
Die Schleimhóhle wird grösser und ihre Wandseiten 
wachsen zu Schlüuchen aus, die in die Gallertmasse, in 
welche die Nostoccolonie eingebettet ist, hineinwachsen. 
Es muss zweifelhaft bleiben, ob ZVoszec hier nur ein »Raum- 
parasit« ist, d. h. einen geschützten Raum zu seiner Entwick- 
lung sucht oder ob er dem Anthoceros-Thallus Stoffe entzieht; auch wissen wir nicht, 
ob das Gewebe des letzteren nicht vielleicht der Nostoc-Gallerte Wasser entziehen 
kann; also von der Einwanderung der Alge unter Umständen Vortheil zieht. 
Analoges gilt für die a. a. O. ebenfalls erwáhnte Lebermoosgattung A/asia, in deren 
»Blattohren« man fast regelmássig Nostoccolonien trifft. Die nicht inficirten Blatt- 
ohren dagegen sterben frith ab — es ist also klar, dass /Vostoc hier auf seine 
Wirthspflanze eine ganz bestimmte Einwirkung ausüben muss, deren Natur wir 
aber nicht kennen. Bei einer Chlorophycee, dem FPhyllosiphon Arisari, welche in 
den Intercellularriumen des Blattes der Aroidee Arisarum lebt, ist dagegen der 
Parasitismus schon daraus zu entnehmen, dass sie die Blattzelle zum Absterben 
Es zeigt dies Beispiel, ebenso wie die oben angeführten Rhinanthaceen, 
  
dass auch grüne Pflanzen — die es eigentlich »nicht nóthig hátten« — schmarotzen. 
Es ist nicht unsere Aufgabe die Erscheinungen der Symbiose hier darzustellen, 
da dieselben für die Organentwicklung wenig bieten. Es sind in den beiden oben 
angeführten Beispielen Organe, die sonst anderweitigen Zwecken dienen, welche 
durch das Eindringen von ANostoc verändert werden, bei Anthoceros Schleim- 
spalten, bei Blasia die Blattohren, die im Wesentlichen ebenfalls Schleimorgane 
1) Unter »Symbiose« wird das Zusammenleben zweier nicht derselben Art angehôrigen Or- 
ganismen verstanden. Vergl. namentlich DE BARY, Die Erscheinung der Symbiose, 
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