368 Vergleichende Entwicklungsgeschichte der Pflanzenorgane.
und die nicht zur Entwicklung gelangenden Samenknospen zur Seite, füllt die
Fruchthöhle aus und verwächst wahrscheinlich mit der Innenwand des Frucht-
knotens. Jedenfalls wird die Umhüllung des Samens, da eine Samenschale hier
nicht vorhanden ist, von der Fruchtknotenwand übernommen. Und denselben
Process sehen wir auch bei den Loranthaceen und Balanophoreen vor sich gehen,
Der Embryo von Z”esiwm ist normal ausgebildet.
4. Die Bildung der weiblichen Blüthen!) einiger Loranthaceen ist, nach
den Schilderungen von TREUB oben schon ‚besprochen worden (pag. 327). Die
Verhältnisse sind ganz dhnlich wie bei den Santalaceen: eine freie Centralplacenta
mit nackten, reducirten Samenknospen. So z. B. bei ZerantAus sphaerocarpus,
wo die Centralplacenta aber so früh schon mit der Fruchtknoten-Innenwand ver.
wächst, dass die Embryosácke dann scheinbar einem den Fruchtknoten erfiillenden
Gewebe eingebettet sind. Viel weiter noch geht die Reduction bei dem oben
ebenfalls angeführten Viscum articulatum: Samenknospen werden hier gar nicht
mehr ausgebildet, sondern auf dem Grunde des Fruchtknotens werden einige
plasmareiche, nebeneinander liegende oder durch Parenchymzellen getrennte
plasmareiche Zellen zu Embryosackmutterzellen. Wie die Vergleichung mit
Loranthus sphaerocarpus nahelegt, ist das letztere Verhalten als aus dem ersten
hervorgegangen zu betrachten: Placenta und Samenknospe sind aber gar nicht
mehr zur Ausbildung gelangt.
Der Embryo der Loranthaceen dagegen ist wie der der Santalaceen voll-
ständig ausgebildet.
5. Bei den Balanophoreen”) findet sich die Reduction des Embryo’s und
der Samenknospe vereinigt, der erstere ist also ein ungegliederter Zellkörper, die
Samenknospe ist ohne Integumente. Ganz ähnliche Verhältnisse wie bei
Loranthus sphaerocarpus treffen wir z. B. bei Scybalium fungiforme: eine Central-
placenta mit zwei nackten Samenknospen verwächst mit der Innenfläche der
Fruchtknotenhöhle; die Fruchtknotenwand ist dreischichtig, die mittlere Schicht
bildet sich zur Fruchtschale aus. Hier wie bei den Loranthaceen fallen Frucht
und Samen also eigentlich zusammen. Aehnlich verhält sich Zophophytem mirabile,
wo EICHLER (Taf. 14 a. a. O.) auch die (für Scybalium fehlende, aber, wie kaum
zu bezweifeln ist, ganz ähnlich verlaufende) Entwicklungsgeschichte der weiblichen
Blüthen verfolgen konnte. Bei Helosis findet sich nach den übereinstimmenden
Angaben EICHLER's und HOFMEISTERS eine aus der Bliithenachsenspitze hervor-
gehende integumentlose Samenknospe, die bei der Reife die Fruchtknotenhôhle
ganz ausfüllt, und von einer durch die zweite Zellschicht (von aussen) der Frucht-
knotenwand gelieferte Schale umbhiillt wird. Aehnlich sind offenbar auch die
Verháltnisse bei Zazgsdor//a, nur dass hier, wie es scheint, die Samenknospe
sehr früh schon mit der Innenflüche der Fruchtknotenwand verwächst. Bei
*) Auch die männlichen Blüthen besitzen bei Fiscum einen eigenthümlichen Bau. Die
Pollensácke befinden sich hier nicht auf besondern Staubblittern, sondern sind den Perigonblittern
eingesenkt, da bei nahe verwandten Gattungen (Zremolepis, Phoradendron etc.) ausgebildete, nur
am Grunde mit den Perigonblittern verwachsene Staubblitter vorhanden sind, so nimmt die ver-
gleichende Morphologie auch bei Viscum eine innige Verwachsung von Staub- und Perigonblatt
an. Vergl. EICHLER, Bliithendiagr. II. 554.
2) HOFMEISTER a. a. O., EICHLER, Balanophoreae in Flora brasiliensis fasc. XL VII. Daselbst
weitere Literatur, vergl. auch Bliithendiagramme, II. pag. 543. Die Bliithen sind bei der grossen
Mehrzahl diklin, die männlichen gewöhnlich mit einem dreiblättrigen Perigon und 2—3 den Ab-
schnitten desselben superponirten, normal gebauten Staubblättern versehen.
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