374 Vergleichende Entwicklungsgeschichte der Pflanzenorgane.
Der einzelne, selbstindig wuchernde Haustorialfaden geht unter Vereinigung
seiner Zellmembran mit derjenigen einer Zelle der Nührpflanze durch dieselbe
hindurch, obne sie zunüchst zu tódten. Erst wenn die Entwicklung der
Schmarotzerpflanze bis zu einem gewissen Grade gesteigert ist, treten pathologische
Erscheinungen in der Náührpflanze auf. Stark verdickte, verholzte und lufterfüllte
Zellen der letzteren werden von den Haustorialfiden übrigens gewóhnlich um-
gangen, die Bastfasern z. B. werden nicht durchbohrt, sondern aus dem Gewebe.
verband isolirt. Bei sehr saftreichen Pflanzen beobachtete SCHACHT knollenartige
Anschwellungen an den von Parasiten befallenen Pflanzen, so bei einigen Malva-
und Solanıtm-Arten. Erwähnt sei noch, dass aus jedem abgerissenen Cuscuta-
sprossstück (wenn es nicht zu klein ist) ein neuer Infektionsheerd auf einer Nähr-
pflanze sich entwickeln kann. Die Sprossbildung ist eine sehr reichliche, auch
endogene Adventivsprosse finden sich bei einigen Arten, dieselben werden in der
Nähe der Haustorien gebildet. —
Die anatomische Gliederung ist eine sehr einfache: In den zu kleinen
Schuppen verkümmerten Blättern findet man keine Andeutung von der Differen-
zirung eines Gefässbündels. In der Keimwurzel (der einzigen zur Ausbildung
gelangenden) entstehen, entsprechend ihrer ephemeren Existenz, weder Tracheiden
noch Holzfasern, es findet sich nur ein aus gestreckten Zellen bestehender, die
Wurzel durchziehender Strang. Auch Wurzelhaare besitzt sie nicht!). Auf den
Bau des Stammes kann hier nicht näher eingegangen werden. Bemerkt sein
mag nur, dass derselbe kein sekundäres Dickenwachsthum zeigt und vereinzelte
Spaltóffnungen besitzt?).
4. Orobanche besitzt, wie schon früher hervorgehoben wurde, einen un-
gegliederten Embryo (Fig. 24), die Entwicklung desselben bei der Keimung ist
durch CAsPARYS) und neuerdings durch Kocn4) sehr eingehend untersucht worden.
Schon VAUCHERY) hatte die merkwürdige Thatsache beobachtet, dass die Oro-
banche-Samen nur im Contact mit der Wurzel einer Nährpflanze keimen.?) Diese
Beobachtung wurde von Kocu bestütigt — die Samen kónnen monatelang in
feuchter Erde liegen, ohne ihre Keimfähigkeit einzubüssen,
nachträglich eine Nährpflanze beigepflanzt wird. Aus dem ungegliederten Embryo,
an welchem nur der Lage nach ein Stammende und ein Wurzelende unter-
schieden werden kann, entwickelt sich ein fadenfôrmiger Keimling, der eine durch-
schnittliche Länge von 1 Millim. erreicht, und selbstverständlich aut Kosten des
Endosperms wächst. Das Wurzelende entwickelt auch bei der Keimung keine
Wurzelhaube, trifft es gegen die Nährwurzel, so dringt es in dieselbe ein, dringt
bis zum Gefässkôrper der Nährwurzeln vor und bildet
sie keimen wenn
so das primäre
!) Andeutungen davon scheinen aber zuweilen vorh
Taf VII, Fig. x,
?) Ueber die, den Abbildungen nach im Habitus
Cassytha vergl. POULSEN, Ueber den morp
anden zu sein. Vergl. KoCH a. a. O,
mit Cuscæla übereinstimmende Laurinee
hologischen Werth des Haustoriums von Cassytha und
Cuscuta. Flora, 1877 pag. 507. Das Haustorium scheint mit d
3) CAsPARY, Ueber Samen und Keimung der Orob
*) Kocu, Untersuchungen über d
em von ZZeszut übereinzustimmen.
anchen. Flora, 1854.
ie Entwicklung der Orobanchen (vorläufige Mittheilung).
Ber. der deutschen botan. Gesellsch. I. Bd. 1883. pag. 188.
5) VAUCHER, hist. physiol. III. 550. »elles naissent
veloppent que lorsqu’elles sont en contact avec |
vivent.« — Die fritheren Angaben desselben Autors
de graines trés-pétites qui ne se dé-
es racines des plantes sur lesquelles elles
(in der Monographie des Orobanches) lasse
ich hier absichtlich unberücksichtigt, da die hist. phys. spüter erschienen ist,
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