394 Vergleichende Entwicklungsgeschichte der Pflanzenorgane.
älteres Mikrosporangium von Biota orientalis gleicht sehr dem eines Sporangiums
von Lycopodium oder Selaginella; man findet über einem kurzen dünnen Stiel die
Sporangienkapsel, deren Hauptmasse gebildet wird von dem sporogenen Zell-
gewebe, welches umgeben ist von flach tafelfórmigen Tapetenzellen und der, in
diesem Falle zweischichtigen Sporangienwand. Die Untersuchung junger Ent-
wicklungsstadien zeigt auch hier, dass (wenn wir vom axilen Längsschnitt aus-
(B. 430.) Fig. 109.
Sporangienentwicklung von Zsoëtes /acustris, II—VI Sporangienquerschnitte, Tr 77a-
beculae, das sporogene Gewebe ist schraffirt, II und III Mikrosporangien, IV—VI
Makrosporangien. Ma in Fig. Makrosporen, Mutterzelle, an der vier Makrosporen
hervorgehen. In V ist die Makrosporen-Mutterzelle isolirt und beginnt das um-
liegende Gewebe zu zerstôren.
gehen) das Archespor die Endzelle einer der axilen Zellreihen eines Hôckers ist,
der sich über die Unterseite des Sporophylls hervorwôlbt. Weiterhin theilt sich
das Archespor in einen Zellcomplex, von welchem nach oben hin die Tapeten-
zellen abgetrennt werden, während die den sporogenen Zellcomplex seitlich
und unten begrenzenden Tapetenzellen von dem angrenzenden Gewebe geliefert
werden.
Bei Pinus silvestris sind die Sporangien in das Gewebe des Sporophylls
versenkt, welch letzteres in seinen Jugendstadien wenig von einem jungen Laub-
blatte abweicht. Die Entwicklung der Sporangien verläuft hier aber ganz analog
wie bei Biota, nur dass die Tapetenzellen simmtlich von dem umliegenden
Gewebe gebildet werden.
Auch fiir die Mikrosporangien der Gnetaceen diirfen wir wohl eine ähn-
liche Entwicklung annehmen?), wenngleich ein Archespor hier noch nicht nach-
gewiesen ist.
7) Vergl. STRASBURGER, Die Coniferen, pag. 132 ff.
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