402 Vergleichende Entwicklungsgeschichte der Pflanzenorgane.
Wachsthum und Spaltung der Schichtzellen eine. den sporogenen Zellkomplex
bedeckende Wucherung, und gleichzeitig erhebt sich um dieselbe ein Ringwall,
die Anlage des Integuments. Die erwähnte Wucherung ist die Anlage des
Nucellus, die nun ebenso wie das Integument heranwächst, auch die Zellenzahl
des sporogenen Zellkomplexes nimmt zu, derselbe grenzt sich schärfer ab und
ist umgeben von engen, in die Länge gestreckten Zellen!), von denen es aber
fraglich erscheint, ob sie als den Tapetenzellen homolog betrachtet werden dürfen.
Etwa in der Mitte desselben findet man eine grosse Zelle; die »Embryosackmutter-
zelle« (Fig. 113, B), sie theilt sich successive in gewóhnlich drei Zellen, Fig. 113, C,
von denen die unterste die anderen verdrángend zum Embryosack heranwächst.
Ganz ebenso wie eine junge Makrospore von Zsoes z. B. übt der junge Em-
bryosack nun eine zerstórende Einwirkung auf das umliegende Zellgewebe aus,
er verdrángt den sporogenen Zellkomplex geradeso wie in einem Selaginella-
Makrosporangium eine Makrosporenanlage alle übrigen verdrüngt. Sogar die
Membran des Embryosackes stimmt mit der einer Spore überein, sie ist in zwei
Schichten differenzirt und cutikularisirt. Wenn der Embryosack (die Makrospore)
herangewachsen ist, füllt er sich mit Prothallium (das ohne Zweifel ganz ähnlich
wie das in einer Makrospore von Zsezfes vorhandene durch freie Zellbildung ent-
steht) und dieses erzeugt die weiblichen Geschlechtsorgane: die Archegonien.
Als Besonderheit der Cycadeensamenknospen, die sich (wenngleich nicht so auf-
fallend), aber auch bei einigen Coniferen findet, sei schliesslich noch hervorge-
hoben, dass sich in dem Nucellus durch Resorption unterhalb der Mikropyle
frühe schon eine Aushóhlung, die Pollenkammer, bildet, deren Funktion schon
in ihrem Namen angedeutet ist.
B. Bei den Coniferen treffen wir in einigen Füllen Strukturverháltnisse der
Samenknospen an, die den für die Cycadeen geschilderten in wichtigen Beziehungen
entsprechen. Es findet sich z. B., wie ich früher beschrieben habe, in Samen-
knospen mittlerer Entwicklung von Callitris quadrivalvis und Cupressus sempervirens
ein »sporogener Zellcomplex« wenngleich nicht so umfangreich, wie der der
Cycadeen, und eine sich vergróssernde Zelle desselben wird zum Embryosack?).
Leider sind die ersten Entwicklungsstadien der Samenknospen auch hier unbe-
kannt?), genauer untersucht sind dieselben nur für Formen, bei denen der sporogene
Zellcomplex ein viel mehr reducirter ist. Wir dürfen wohl auch bei den Coni-
feren annehmen, dass die Anlage des sporogenen Zellcomplexes (resp. des Arche-
spors) der der Integumente vorhergeht.
Am Genauesten kennen wir durch STRASBURGER die Entwicklung der Samen-
knospen von Larix europaea — freilich auch hier keineswegs lückenlos. In der
Fig. 114 ist die dunkel gehaltene Zelle das Archespor, resp. die Mutterzelle des
Embryosacks. Sie entstand offenbar dadurch, dass eine hypodermale Zelle sich
vergrósserte, und nach oben hin eine Zelle abtrennte, die Schichtzelle (s). Die
Epidermiszelle über derselben hat sich getheilt, und ebenso findet auch Wachs-
thum und Spaltung in der Schichtzelle und den seitlich angrenzenden sterilen
Zellen statt, so dass die Embryosackmutterzelle in das Gewebe der Samenknospe
!) Vergl. das über die OpRioglossum-Sporangien oben Angegebene.
?) Ob direkt, oder wie bei der oben beschriebenen Cycadee liess sich bei dem untersuchten
Material nicht entscheiden; gesehen wurde von Theilungen der »Embryosackmutterzelle« nichts,
3) Doch glaube ich für Cupr. sempervirens, soweit das dürftige mir vorgelegene Material
ein Urtheil gestattet, den sporogenen Zellkomplex seiner Abstammung nach auf ein 1— 2zelliges
hypodermales Archespor zurückführen zu können.
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