Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 1. Hälfte)

   
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2. Kapitel. Entwicklung der Sexualorgane. 423 
fruchtungsaktes wohl überall darin, dass die Kernsubstanz des Spermatozoids mit 
dem Kern der Eizelle verschmilzt und dadurch die Eizelle zur Embryobildung 
befähigt, während sie, wenn die Befruchtung nicht erfolgt, in normalen Fällen 
zu Grunde geht. 
Was zunächst die Beziehungen der Sexualorgane der Archegoniaten zu den 
vegetativen Theilen be- 
trifft, so werden die 
ersteren gewöhnlich als 
ymetamorphosirte "Tri- 
chome« bezeichnet, weil 
sie aus Oberflächen- 
zellen hervorgehen, 
auch in einigen Fällen 
bezüglich ihrer Stellung 
mit Haargebilden tiber- ‘eta 0% 
einstimmen. Es ist das 
aber, wie schon früher 
hervorgehoben wurde, 
eine rein äusserliche, 
nur die Entstehungsart 
ins Auge fassende Be- 
nennung. 
Auch in rein for- 
maler Beziehung passt 
diese Bezeichnung nicht 
auf die ins Gewebe : Fig. 122. (B. 443.) 
versenkten Antheridien  Antheridien und Spermatozoïden homosporer Farne (I—V und A—B 
der oben genannten nach Kv) C und D nach SADEBECK. I—V Antheridienentwicklung 
Gefüsskrvptoramen und von Aneimia hiría cz Centralzelle, gz Wandzelle (aus der die Wand 
yptog: !* hervorgeht) st Stiel, Spm Spermatozoidmutterzellen, A—B An- 
auf die Archegonien theridien von Ceratopteris thalictroïdes, A zwei noch nicht geöffnete 
von Anthoceros die Antheridien, B ein schon geöffnetes, im Innern desselben ist eine 
J Spermatozoidmutterzelle mit schon entwickeltem Spermatozoid zurück- 
ebenfalls vollstándig ins geblieben. C Antheridium von Gymnogramme sulfurea, D ausge- 
Gewebe versenkt sind. bildete Spermatozoïden, D, von Péeris aquilina, D2 und D3 von 
Zudem stehen die Sexu- Gymnogramme sulfurea, và kórnerführende Blase. 
alorgane vielfach an Stellen, wo anderweitige Organe, namentlich »T richome» 
So bei den thallosen Lebermoosen, welche ihre Sexual- 
Za etc. 
  
gar nicht vorkommen. 
organe auf der Rückenseite des 'Thallus tragen, welcher bei Riccia, Marchan 
keinerlei Haarbildungen trágt, wührend bei Za z. B. auch die Thallus-Rücken- 
seite schleimabsondernde, rasch vergüngliche Papillen trágt. 
Antheridien und Archegonien der thallosen Formen stimmen, von kleinen Verschiedenheiten 
abgesehen, in Bezug auf den Ort und die Art ihrer Anlegung überein!). Auch für die foliosen 
allerdings nicht ganz durchgreifende Uebereinstimmung 
Formen hat LEITGEB?) eine solche, 
igen 
Die Antheridien der beblätterten Lebermoose entstehen aus den seitenständ 
Am Grunde des Blattes werden durch der Blattfliche 
die sogleich nach ihrer Bildung zu den 
nachgewiesen. 
Segmenten, sie stehen in den Blattachseln. 
parallele Theilungen Segmente herausgeschnitten, 
usnahme. Bei Marchantia z. B. 
1) Auch scheinbar abweichende Formen bilden keine A 
Thallus-Oberseite angelegt, erst 
werden die Archegonien ebenso wie die Antheridien auf der 
spüter erscheinen sie auf die Unterseite verschoben. 
?) Untersuchungen über die Lebermoose. 1l, pag. 5I. 
  
  
  
  
  
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