Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 1. Hälfte)

    
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2. Kapitel. Entwicklung der Sexualorgane. 425 
  
andere, was um so weniger auffallen kann, als die Antheridienbildung bei den 
einzelnen Formen auf keineswegs übereinstimmende Weise vor sich geht!), wo- 
gegen die Archegonienbildung bei allen übereinstimmend erfolgt. Bei den Laub- 
moosen geht die Uebereinstimmung in der Entwicklung von Antheridien und 
  
Fig. 123. (B. 444.) 
Entwicklung der Sexualorgane von Argiopteris pruinosa B Zypoleuca MiQ. A. Durch- 
schnitt durch ein Prothallium, welcher ein junges Antheridium getroffen hat. Die An- 
lage der Antheridien (welche sowohl auf der Ober-, als auf der Unterseite des Pro- 
thalliums entstehen kónnen), erfolgt, indem eine Prothalliumzelle sich durch eine Perikline 
theilt, in eine obere Zelle, die Deckelzelle, w, die spáter noch weitere Theilungen 
erfährt, und eine untere, die Centralzelle, welche sich in die Spermatozoidmutterzellen 
theilt. Die benachbarten Prothalliumzellen bilden durch Theilung eine Schicht von 
»Mantelzellen« um das Antheridium. Die Prothalliumzellen enthalten: Chlorophyll und 
Stärkekôrner. Ganz ähnlich verläuft wie Fig. B zeigt, die erste Anlegung der Arche- 
gonien, nur wird die Deckelzelle (h) hier zum »Hals«, der aus vier Zellreihen besteht, 
zwischen die sich ein Fortsatz der Centralzelle (h, in C) eindrängt — die Halskanal- 
zelle. b Bauchkanalzelle, c Zelle, die später zur Eizelle wird. Die Abscheidung von 
»Mantelzellen»seitens des Prothalliumsgewebes, welchem das Archegonium eingesenkt ist, 
erfolgt ganz ähnlich wie bei den Antheridien. (Nach JONKMAN.) 
Archegonien etwas weiter: es treten in der Archegonium-, wie der Antheridium- 
anlage zunächst zwei schiefe, nach entgegengesetzten Richtungen geneigte Wánde 
auf (vergl. Fig. 26 B) die weiter folgenden Zelltheilungsprocesse, dagegen weichen 
in beiden Sexualorganen ab. Bei vielen Gefüsskryptogamen stimmen Archegonien- 
und Antheridien-Anlagen insoweit überein, als sie auf einem jugendlichen Ent- 
1) Es hüngt dies zusammen mit der Gestalt der Antheridienanlage; in gestreckten Antheridien 
wie bei Marchantia pflegt zunächst Bildung von Querscheiben einzutreten, während in den mehr 
kugeligen Antheridien (z. B. der foliosen Jungermannien) eine andere Zelltheilungsfolge statt- 
findet, 
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