Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 1. Hälfte)

      
   
  
  
  
   
  
    
  
  
    
  
   
  
  
   
  
    
  
  
    
  
   
  
   
    
    
   
  
  
  
  
  
   
    
    
   
   
  
    
   
   
  
  
  
  
   
   
     
   
   
  
  
   
  
   
   
   
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Abschnitt II. Physiologie, 
  
  
Il. Wirkungen der Spaltpilze auf das Substrat. 31 
stoffe bilden, in anderen dagegen nicht, auch wenn sie sich hier reichlich 
vermehren. Ein Beispiel bietet der Pilz der blauen Milch, der in Glycerin, 
Gummilósung, Zuckerlósung etc. niemals Blaufárbung bewirkt, trotzdem er da- 
selbst üppig gedeiht. In ihrem chemischen und spectroscopischen Verhalten 
zeigen einige dieser Farbstoffe eine gewisse Verwandschaft mit Anilinfarben. 
Wie Frrz!) zuerst fand und BucCHNER?) bestätigte, vermag die im Heuaufguss 
vorkommende Glycerin-Aethylbacterie das Glycerin zu Aethyl-Alkohol 
zu vergáhren; eine andere, gleichfalls im Heuaufguss sich findende Bacterie 
vergährt das Glycerin zu Butylalkohol. Nach neueren Beobachtungen soll es 
ferner feststehen, dass gewisse Spaltpilze, ähnlich den Sprosspilzen, gewöhnlichen 
Alkohol bilden können. 
Bei den Spaltpilzgährungen (Mannit-, Milchsäure-, Buttersäuregährung) wird 
übrigens in grösseren Mengen Kohlensäure entwickelt. 
Bei Anwendung von Weinsäure als Nährgut wird nach PASTEUR von den 
Spaltpilzen (wie auch von den Spross- und Schimmelpilzen) die rechts drehende 
Modification aufgenommen, während die links drehende in der Flüssigkeit zurück- 
bleibt. 
Die so bedeutsame Frage, ob ein und derselbe Spaltpilz im Stande sei, 
unter verschiedenen Ernährungsbedingungen als Erreger so ganz heterogener 
Zersetzungsformen wie Gährung und Fäulniss zu fungiren, harrt zur Zeit noch 
ihrer vollen Lösung. Indessen wird sie voraussichtlich für manche Spaltpilze im 
negativen Sinne gelöst werden. Wenigstens steht für den Heupilz (Bacterium 
subtile) fest, dass er zwar Eiweisssubstanzen zersetzen, nicht aber auch Gáhrung 
bewirken kann. Gáhrung und Fàulniss pflegt man auch hin und wieder unter 
dem gemeinsamen Begriff »^Hefenwirkungen« zusammenzufassen und die 
diese Processe hervorrufenden Spaltpilze dann als »Spalthefe« zu bezeichnen. 
Früher hegte man mit TRAUBE und HorpE-SEILER die Ansicht, die Gáhr- und 
Fäulniss-Wirkungen der Spaltpilze wie der Sprosspilze seien zurückzuführen auf einen 
besonderen in den Spaltpilzzellen vorhandenen Stoff (ein »Ferment«), der auf das 
Gähr- und Fäulnissmaterial zersetzend wirke. So sprach man von einem Milch- 
säure-, einem Buttersäure-, einem Harngährungs-, einem Essig-Ferment etc. (Ferment- 
theorie), Nach NAGELr's Untersuchungen und kritischen Betrachtungen aber verhält 
sich die Sache durchaus anders. In seiner wichtigen Theorie der Gährung führt 
jener Forscher aus, dass die Gährung (im weitesten Sinne) bewirkt wird, 
indem die Bewegungszustände (Schwingungen) der Moleküle, Atom- 
gruppen und Atome der verschiedenen, das Plasma zusammensetzen - 
den Verbindungen übertragen werden auf das Gährmaterial, wodurch 
das Gleichgewicht in dessen. Molekülen gestört und dieselben zum 
Zerfallen gebracht werden. (Molekularphysiologische Theorie.) Von Seiten 
der Fäulnissspaltpilze gelangen zwar wirklich Fermente (Enzyme) zur Aus- 
scheidung, welche coagulirtes Albumin lösen, und für den im Rübensaft der 
Zuckerfabriken sich entwickelnden F roschlaichpilz (Zeucomostoc mesentertoïdes) 
wurde gleichfalls festgestellt, dass er ein Ferment (Invertin) abscheidet, welches 
den Rohrzucker in Traubenzucker umwandelt (invertirt). 
Manche Spaltpilze scheiden ein Ferment ab, welche Cellulose löst; manche 
  
  
1) Frrz, Ueber Schizomyceten-Gührungen IIl. Bericht der deutschen chem. Gesellschaft. 
Bd. 9 (1878), pag. 49. — BUCHNER, Zur Morphologie der Spaltpilze in NAGELI's Untersuchungen 
über niedere Pilze, pag. 220. 
?) NAGELI, Theorie der Gührung. Ein Beitrag zur Molecularphysiologie. München 1879. 
  
	        
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