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rungen
1. XIII.
Entwicklung der Sexualorgane. 429
2. Kapitel.
Pollenkorn zahlreiche Schläuche bildet, giebt STRASBURGER neuerdings an!), dass
der Pollen-Zellkern in Stücke zerfalle, noch ehe die Schlauchbildung beginne.
Die einzelnen Zellkerntheile wandern dann wohl in die Pollenschláuche ein, und
einer tritt wahrscheinlich als »Spermakern« aus dem Pollenschlauchende in die
Eizelle über, um mit dem Kern derselben zu verschmelzen, und so die Be-
ruchtung der ersteren auszuführen.
Die Vorgänge in der Makrospore der Angiospermen lassen sich nach den neueren
Untersuchungen, von unbedeutenden Abünderungen abgesehen, auf ein einfaches
Schema zurückführen (vergl. Fig. 116 V— VIII). Der Embryosack enthált ursprünglich
einen Zellkern, dieser theilt sich, die beidenZellkerne rücken in die entgegengesetzten
Enden des Embryosack, hier findet wiederholte Zweitheilung statt, so dass in
jedem Ende des Embryosacks vier Zellkerne liegen. Von diesen rücken zwei
einander entgegen gegen die Mitte des Embryosacks hin, und verschmelzen dort zum
secundären Embryosackkern, um die drei andern findet Zellbildung statt, so dass
also in jedem Embryosackende drei Gruppen nackter Zellen liegen: die im Mikro-
pyle-Ende des Embryosacks liegende stellt den »Eiapparat« vor, die entgegen-
gesetzte die Antipoden oder Gegenfüsslerzellen, die keine weitere Rolle spielen,
sondern nach der Befruchtung zu Grunde gehen. Dasselbe Schicksal trifft regel-
mässig zwei der Zellen des Eiapparates, denn nur eine der drei ist die Fazelle,
und zwar ist diese etwas tiefer im Embryosack orientirt und etwas grósser als die
beiden andern, STrRAsBURGER's »Gehilfinnens oder »Synergiden«. Was die Auf-
fassung dieser Vorgänge betrifft, so liegt es wohl am nächsten, die Antipoden
als rudimentüres Prothallium der Makrospore, den Eiapparat, oder wenigstens die
Eizelle selbst, als einzellige Archegonien, wie bei Welwitschia aufzufassen. Wie
bei letzterer Pflanze die rudimentären Archegonien, verlängern sich in einigen
Fällen bei den Angiospermen die Gehilfinnen und durchbrechen die Embryosack-
wand. Die Rolle, welche die »Gehilfinnen« bei der Befruchtung spielen, ist noch
keineswegs klar, es scheint aber, dass die befruchtende Substanz, die aus dem
Pollenschlauch austritt (der »Spermakern«) direkt in die Eizelle tbertritt, mit
deren Kern er verschmilzt. In welcher Beziehung damit die Veránderungen, die
in den Synergiden, oder in einer derselben stattfinden, stehen, ob von den
Synergiden aufgenommener Pollenschlauchinhalt mit zur Ernährung der be-
fruchteten Eizelle verwendet wird, wie STRASBURGER vermuthet (a. a. O. pag. 7)
das muss vorläufig dahingestellt bleiben. Nur soviel sei betont, dass jedenfalls
die Folgen der Befruchtung auch auf den (secundären) Embryosackkern sich er-
strecken. Derselbe steht in allen von mir untersuchten Fällen mit der Eizelle
durch einen Plasmastrang in Verbindung, so dass also stoffliche Einwirkung von
dieser, resp. dem Pollenschlauch aus stattfinden kann. Es theilt sich der
Embryosackkern nach der Befruchtung und leitet damit die Endospermbildung
ein, deren Schilderung ebensowenig als die der mit dem Embryosack weiter vor
sich gehenden Veränderungen hierhergehört. Die Embryoentwicklung ist schon
am Beginn unserer Darlegung geschildert worden, und der Kreis der hier in
Betracht gezogenen Gestaltungsverhältnisse damit geschlossen. Erwähnt sein mag
hier nur noch die Thatsache des Zeugungsverlustes (der Apogamie) die in ver-
schiedenen Verwandtschaftskreisen stattgefunden hat. Am Auffallendsten bei
einigen Farnen (so Pferis cretica, Aspidium filix mas var. cristatum u. a.)
1) STRASBURGER, Ueber den Befruchtungsvorgang, S.-A. aus den Sitzber. der Niederrh. Ges.
für Natur- und Heilk. 4. Dec. 1882. pag. 7.