Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 1. Hälfte)

       
  
  
   
   
  
   
  
   
   
  
   
  
   
   
  
   
  
  
   
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
   
   
  
   
   
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
   
  
   
   
   
  
  
   
       
  
  
Abschnitt III. Methoden der Untersuchung. 43 
hiedenen das Ganze zur Befreiung von allen Pilzkeimen 1 Stunde auf 120° C.1) Die Uten- 
nt die eine silien, welche man zum Einbringen der Aussaat verwendet, werden am Besten 
Bilder em durch Glühen sterilisirt. Das Einbringen muss schnell geschehen, damit nicht 
en se, 18 während desselben Keime aus der Luft in die Náührlósung gerathen. 
n Nährbe- 
iskeimung? II Methoden zur Gewinnung reinen Aussaatmaterials. 
igen tiefen 1. Krirs Methode der fractionirten Cultur.”) 
er Pilz ab- s Prts ; : : : 
Sie beruht auf der Einsicht, dass von zwei oder mehreren Spaltpilzen, die: 
; sich in einer Nährlôsung befinden, schliesslich gewöhnlich einer den oder die 
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rschibdes anderen überwuchert oder gar vollstindig aus der Cultur verdrängt, und besteht 
hei à darin, dass man einen kleinen Theil (/7ac£io) einer spaltpilzhaltigen Flüssigkeit über- 
en bei der 
trügt in pilzfreie Nührlósung (A), von der geernteten Spaltpilzmasse wieder einen 
kleinen Theil in neue Náhrlósung(B) bringt, u. s. f. Man erhält so in den meisten 
Fàállen schliesslich einen oder den anderen der in der Ursprungsflüssigkeit ent- 
haltenen Spaltpilze in vollkommener Reinheit, oft schon in der Cultur A, oft erst 
in B, oder C, D, E, F u. s.. w. 
Daher ist diese fractionirte Cultur überall zu empfehlen, wo es nicht darauf 
ankommt, einen ganz bestimmten Spaltpilz, sondern einen beliebigen aus der 
c 
wirkt das- 
raten zur 
oder jener 
?. Hat die T 2 
att ob Urfliissigkeit zu 1soliren. 
nach oben 
, Schwárm- 2. NácELIs Verdünnungsmethode.?) 
Wenn man aus einem, zwei oder mehrere Spaltpitze enthaltenden Substrat 
eine ganz bestimmte Art rein erhalten will, so kann man mit Vortheil diese 
zweite, neuerdings auch von BucHNER angewandte Methode in Anwendung 
bringen. 
Sie setzt allerdings voraus, dass die rein zu züchtende Art oder Form in über- 
wiegender Menge vorhanden ist, und besteht darin, dass man die spaltpilzhaltige 
Flüssigkeit soweit verdünnt, dass auf je ein "Tropfen etwa eine einzige der ge- 
wünschten Formen (Stäbchen, Coccen, Sehrauben etc.) kommt. Bringt man nun 
in eine gróssere Anzahl mit Náhrlósung beschickter Gefásse je einen Tropfen, so 
kann man fast immer sicher sein, dass man in einigen der Gefásse die eine ge- 
den nóthig, 
ichen, phy- 
pilzen, sei 
n, dass sie 
lüssigkeiten 
ináchst von 
wünschte Form erhält. 
ner der zu Beispiel nach NAGELI: Aus faulem Harn, in welchem sich ausser Coccen noch Stäbchen 
cher abge- befanden, sollten erstere rein erhalten werden. Ein Tropfen, welcher etwa 0,03 ccm fasste und 
nach Schätzung etwa 500,000 Pilze enthielt, wurde in 30 ccm pilzfreies Wasser gegeben. Aus 
dieser tausendfach verdünnten Flüssigkeit wurde, nachdem sie durch Schütteln wohlgemischt war, 
abermals ein Tropfen in 30 ccm Wasser eingetragen, und somit eine millionenfache Verdünnung 
)sung und hergestellt, in welcher je der 2. Tropfen (von 0,03 ccm. durchschnittlich einen Pilz enthalten 
musste. Von 10 pilzfreien Gläsern, von denen jedes mit einem Tropfen inficirt wurde, blieben 
4 ohne Vegetation, in 1 bildeten sich Stübchen, und in 5 die gewünschten Coccen. 
 versehene 
chen, nach 
se mit der 
Will man von Spaltpilzen reines Aussaatmaterial gewinnen, die in thierischen 
oder pflanzlichen Organen vegetiren, so zerreibt man dieselben (z. B. durch den 
elben noch 1) Die Anwirmungszeit nicht angerechnet. Die Erhitzung geschieht im Dampfkessel. Für 
rhitzt man viele Culturen genügt es übrigens, die Glasgefässe bei 120° ı Stunde im Trockenapparat oder 
auf dem Salzbade zu halten und dann die durch längere Zeit gekochte Nährlösung einzugiessen. 
265. 7) KLEBS, Archiv f. experimentelle Pathologie. Bd. I, pag. 46. 
aus dickem, 3) NAGELL Untersuchungen über niedere Pilze, Ernührung der niederen Pilze durch Kohlen- 
1 Zweck der stoff- und Stickstoffverbindungen, pag. 13. — BUCHNER ebenda; Ueber die experimentelle Er- 
zeugung des Milzbrandcontagiums, pag. 144.
	        
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