86 Die Spaltpilze.
der Nachweis erst noch zu erbringen ist. Es lässt sich erwarten, dass eine ge-
naue Untersuchung und Züchtung des Pilzes grosse Aehnlichkeit mit Cladothrix
dichotoma aufdecken wird.
3. Sphaerotilus natans (KÜTzING)),
Sie lebt im stehenden und fliessenden, durch organische Stoffe verunreinigten
Gewässern, namentlich auch Fabrikabflüssen und tritt daselbst oft massenhaft und
zwar meist in schwimmenden Flocken von weisser, gelblicher oder rostrother bis
gelbbrauner Färbung auf. Ihre Entwicklung ist nur unzureichend bekannt.
Nach Emam bildet der Pilz Fäden, welche sich mit einer Gallertscheide um-
hiillen. Die Zellen, aus denen die Fäden bestehen, sind zunächst stäbchenförmig
und theilen sich später in Coccen, welche aus der Scheide austreten. Sie wachsen
widerum zu Stäbchen und diese durch Aneinanderreihung zu Fäden heran. Wie
es scheint, findet an letzteren eine Pseudozweigbildung ähnlich der Cladothrix
dichotoma statt. Hiernach dürfte die Pflanze zu Cladothrix zu stellen sein. Das
Plasma der Zellen soll nach Erpam schliesslich in eine grosse Anzahl kugelrunder
kleiner Partien zerfallen, deren jede stark lichtbrechend wird und sich zur Spore
abrundet, die rothe, später braune Färbung annimmt. Erpam sah sie zu Fäden
auswachsen.
Unvollstándig bekannte Spaltpilze.?)
A. Solche, die man nur in der Schraubenform kennt.
1. Vibrio Rugula MÜLLER 3).
In Aufgiissen von pflanzlichen Theilen tritt der Pilz zunächst unter der Form
ausserst dünner, schwach schraubig (vibrionenartig) gekrümmter Stäbchen auf
(Fig. 31, B), welche zur Zeit ihrer Zersetzungsthätigkeit Schwärmfähigkeit besitzen
und während oder nach Aufgeben dieses Zustandes zu
gleichfalls vibrionenartige
Krümmung besitzenden Fäden (A) auswachsen.
Im nächstfolgenden Stadium der Entwickelung schwellen die zur Ruhe ge-
kommenen Stäbchen gleichmässig auf, und ihr Inhalt wird reicher, meist mit
feiner Granulation (C). Darauf macht sich an je einem Pole eine kugelige An-
schwellung bemerkbar (D), die den Stäbchen das Ansehen von Stecknadeln giebt
und zugleich den Ort andeutet für den Eintritt der Sporenbildung. Letztere er-
folgt durch Contraction des Plasmas in der kopfigen Ausbauchung der Zelle (E). |
Die Sporen zeigen Kugelform.
Was die physiologische Seite betrifft, so scheint der Spaltpilz in Aufgüssen
von pflanzlichen Geweben (Kartoffelstücken, Wurzeltheilen) Gäh rwirkungen
hervorzurufen und ein Ferment abzuscheiden, welches Cellulose löst. Weitere
sichere Daten über sein physiologisches Verhalten fehlen noch.
P) Literatur: KÜTZING, in Linnaea VIII. 1833. pag. 383. Taf. 9. — Empam, Ueber die Ent
wicklung von Sphaerotilus natans KüTz. (Jahresbericht d. schles. Gesellschaft für vater-
ländische Cultur. 1876. pag. 133.) — WINTER, Die Pilze. (RABENH. Kryptog.- Flora. pag. 66.)
?) Eine Anzahl hierher gehóriger Formen, die nicht sicher auffindbar und nicht definirbar
sind (wie Bact. Termo, Monas crepusculum, Micrococcus septicus, Spirillum. volutans etc.) habe ich
absichtlich unberücksichtigt gelassen.
3) PRAZMOWSKI, Untersuchungen über die E
ntwickelungsgeschichte und Fermentwirkung
einiger Bacterienarten. pag. 42.
eine
von
Ent
keit
sich
gyre
lässt
eng:
(Fig
eing
lebt
Cili
nur
Sch
star
line
ten
Cul
in g
spä
lich
färl
cha
deu
vor
Co
VOI
Me
Spi
res