Full text: Handbuch der Botanik (Dritter Band, zweite Hälfte)

Die Pilzthiere oder Schleimpilze. 
B. Coelonemeen. Capillitium aus Coleonemata gebildet. 
1. Trichiaceen Rost. 2. Arcyraceen RosT. 3. Reticulariaceen 
Rost. 4. Liceaceen Rost. 5. Perichaenaceen. 
II. Exosporeae Rost. Schwürmerbildung vorhanden. Echte Plasmodien. 
Sporen auf basidienartigen Trägern gebildet. 
Erste Abtheilung. 
Die Monadinen (Monadineae).!) 
Wenn wir Monadinen und Eumycetozoen bezüglich der Entwicklungs- 
stadien in Vergleich, bringen, so ergiebt sich, dass die Schwürmerform die 
Amoebentorm, die Plasmodienform und die Fructification in Sporocysten 
oder freien Sporen (von den Hypnocystenbildungen zu schweigen) beiden 
Gruppen vollkommen gemeinsam sind, dass dagegen die Zoocystenform 
(sei es die Schwürmer-, sei es die Amoeben-erzeugende) ausschliesslich in 
der Monadinengruppe gefunden wird. Im Allgemeinen hat die Plasmodien- 
form bei den Monadinen noch nicht den Werth eines unentbehrlichen 
Gliedes im Entwicklungsgange erlangt, den sie bei den Eumycetozoen ohne 
Zweifel besitzt?). Nur bei den höheren Monadinen (Znteromyxa, Protomyxa, 
Myxastrum, Plasmodiophora, Tetramxya) scheint sie bereits constant geworden zu 
sein. Wo Plasmodien vorkommen, treten sie in meist mikroscopischer Kleinheit und 
im Allgemeinen in einfacherer Form auf, als bei den Eumycetozoen. Was 
die Biologie der letzteren anbelangt, so sind ihre Repräsentanten zum grossen 
Theil Hydrophyten (Süss- und Meerwasserbewohner) meist mit facultativem, 
seltener mit strengem Parasitismus, der sich zumeist an Algen, minder häufig an 
Pilzen, höheren Pflanzen oder selbst an ihres Gleichen geltend macht?) Manche 
Arten zeigen voranten Charakter. Für die Eumycetozoen in dem hier festzu- 
haltenden Sinne dagegen ward seither kein einziger Fall von Parasitismus constatirt. 
Unter den Monadinen giebt es eine Anzahl, bei welchen die vegetative 
Entwicklung ihren Ausgangspunkt von der Schwürmerform nimmt. Sie mógen 
in Anwendung der Cienkowskr'schen Bezeichnung als Monadineae zoosporeae be- 
nannt werden, eine andere Anzahl besitzt diese Form nicht; sie sollen als 
JMonadineae azoosporeae unterschieden werden. Bevor man die wahre morpho- 
logische und biologische Bedeutung erkannte, was in erster Linie CIENKOWSKI zu 
danken ist, hielt man gewisse Entwicklungsformen gewisser parasitischer Monadinen 
für integrirende Entwicklungsglieder derjenigen Algen, in denen sie gefunden 
wurden. Namentlich waren es gewisse Monadineae zoosporeae (Pseudospora para- 
sitica und andere Pseudospora-Arten, sowie Gymnococus Fockei und Fseudospora 
!) Ich stand vor der Alternative den CIENKOWSKI’schen Namen » Monadineae« oder den von 
KLEIN gewühlten »Z/ydromyxaceae« (Wasserschleimlinge) zu adoptiren; ich habe mich für die 
erstere Bezeichnung entschieden, weil sie einerseits die Prioritüt hat, andererseits lingst einge- 
bürgert ist. Sie kann nicht, wie KLEIN meint, Missverstindnisse hervorrufen, weil sich die 
Gruppe scharf definiren lüsst, und weil den alten verworrenen Begriff » Monaden« an den man 
erinnert wird, heutzutage kaum noch Jemand in Anwendung bringen wird. Ueberdies darf auch 
nicht unbeachtet bleiben, dass der KrEIN'sche Name zu eng gefasst erscheint, insofern manche 
Monadinen nicht Wasserbewohner sind und die Zahl derselben, wie ich auf Grund eigener Be- 
obachtungen bestimmt vermuthe, sich im Laufe der Zeit noch vergrössern dürfte. 
2) Vergleiche das im morphologischen Theile unter »Plasmodium« Gesagte. 
3) Man vergleiche die in der Einleitung gegebene Tabelle, 
     
    
    
     
   
  
  
  
  
  
   
   
   
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
   
    
  
   
   
  
   
   
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