Full text: Handbuch der Botanik (Dritter Band, zweite Hälfte)

   
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1883). 
Allgemeiner Theil I. Abschnitt. Entwicklungsgang der Vegetation der Erde. 179 
ein ganz anderer gewesen, als wenn die Faunen und Floren jedes geologischen 
Zeitalters jedes Mal absolut neuen Faunen und Floren Platz gemacht hátten.« 
Demnach stellen die geologischen Schichten, die nun nicht mehr geologisch oder 
biologisch scharf begrenzten Perioden entsprechen, den geographischen Zustand 
der Erdoberfläche in einem bestimmten Momente ihrer Geschichte dar und 
lassen besonders den damaligen hydrographischen Zustand beurtheilen; sie über- 
haupt noch zu unterscheiden, ist trotz alledem ebenso berechtigt, wie etwa die 
Periodeneintheilung der politischen Geschichte Europas seit 1000 Jahren, seit 
welcher Zeit auch ein bald ruhiges, bald sehr bewegtes F ortentwickeln der neben 
einander sesshaften Völker durch eine stetig abfliessende Zahl menschlicher 
Generationen hindurch stattfand. Wenn in der geologischen Geschichte der Erde 
einmal eine bestimmte Tiefe und Verbreitung der Meere, Binnenseen, Stróme 
gegeben war, so konnte sie sich nur in längeren Zwischenráumen an Ort und 
Stelle verändern, und diese Aenderungen werden meist auch sehr unmerklich 
herbeigeführt worden sein, wáhrend die schnellen oder allgemeinen Veránderungen 
im Gesammtbilde der Erdkarte nur nach langen Zwischenráumen von ver- 
hültnissmáüssiger Ruhe eingetreten sind, wührend welcher auch die Wechselbe- 
zehungen der Lebewelt ziemlich stabil geblieben sein werden. 
Diese geologischen Vorstellungen mussten hier an die Spitze gestellt werden, 
wo es sich darum handelt, die Vorstellung von der ungeheuer langen Ent 
wicklungsgeschichte zu erwecken, die das Pflanzenreich auf Erden durchlief, um 
die gegenwürtigen, in wirr sich kreuzenden Verwandtschaftsverknüpfungen zu- 
sammenhüngenden Organismen zugleich mit ihrer gegenwürtigen geographischen 
Verbreitung ganz bestimmter Art hervorzubringen. 
Der ilteste Anfang des Pflanzenlebens in frühen Zeiten der Erde entzieht 
sich genauer Forschung, leidet zu sehr an der Unzulinglichkeit der. paláonto- 
logischen Reste, als dass er hier erórtert werden müsste, und ist insoweit, als er 
Forschungsgegenstand geworden ist, aus Gründen eben dieser Unzulánglichkeit 
des Materials auch für die weiteren sich an den dunklen Anfang anschliessenden 
Thatsachen ohne tiefe Bedeutung. Die weiter fortgeschrittenen, schon von ein- 
ander nach mehreren Richtungen abweichenden Pflanzen sind allein erst so gut 
erhalten, dass ein geregeltes Studium mit ihnen begonnen werden kann, und sie 
zeigen bekanntlich schon in der Steinkohlenflora eine hohe Fülle von Pterido- 
phyten (Gefüsskryptogamen), der an dem zugehórigen Orte dieses Handbuches!) 
kurze Erwähnung geschieht. 
Stufenfolge der höheren Pflanzengruppen und ihre gemeinsame 
Ausbreitung. — Von grosser Wichtigkeit ist die Thatsache, dass die mor- 
phologisch anerkannte grosse Stufenleiter im Pflanzenreiche von den Thallo- 
phyten aufwürts bis zu den Angiospermen in ihren grossen Grundzügen überein- 
stimmt mit dem Auftreten der stets hóhere Organisation verrathenden Gruppen 
in ihren uns palaeontologisch erhaltenen Resten. Diese Betrachtungen sind eben- 
falls schon an anderer Stelle dieses »Handbuches«?) von SapEBECK an die ver 
wandtschaftlichen Beziehungen zwischen Pteridophyten und Gymnospermen an- 
geknüpft, und von morphologischem Standpunkte aus ist die Grundlage zu diesen Be- 
trachtungen — die Verwandtschaft und Stufenleiter in der Organisation — von mir 
in meiner Abhandlung über die Morphologie der Phanerorgamen 3) ebenfalls berührt. 
!) Band I, pag. 147—148 in der Abhandlung von Prof. SADEBECK. 
7?) Bd. I, pag. 326k, am Schluss der Abhandlung. — 
3) Bd. I, pag. 691—692. 
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