Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 2. Hälfte)

    
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Allgemeiner Theil. I. Abschnitt. Entwicklungsgang der Vegetation der Erde. 205 
Verhültnisse der Eiszeit begünstigt eine grosse, und wohl ursprünglich ziemlich zusammenhängende 
Ausdehnung gewonnen haben, bis dann bei Rückgang der Vergletscherung die kräftigere Wald- 
vegetation die Discontinuität ihrer gegenwürtigen weit entlegenen Erhaltungsplütze bewirkte. 
Endemische Formen. — Aus dem Vorstehenden ergiebt sich von selbst, 
dass eine Art, Gattung, Ordnung von Pflanzen, welche einstens eine grosse Aus- 
dehnung besass, aber in der gróssten Masse ihrer Repräsentanten vernichtet 
wurde, nicht da, wo sie zuerst entstanden war, ihre letzten Standorte zu be- 
haupten braucht; es ist sogar viel wahrscheinlicher, dass ihre letzte Behauptungs- 
station nicht ihre Bildungsstätte ist. Wir bezeichnen dann das Ländergebiet 
(Bergkette, Insel, Inselreich, Florenreich), in dem sie sich noch vorfindet, als 
ihr Erhaltungsgebiet. An genau derselben Stelle kann für eine andere Form 
(Art, Gattung, Ordnung) das Entstehungsgebiet sein; die äussere Erscheinung 
ist immer dieselbe geographische Beschränktheit, obgleich sie im einen 
Falle das Ende einer längeren Entwicklung, im anderen den Beginn ausdrückt, 
und es ist gegenwärtig oft, sogar meistens, nicht möglich, zwischen diesen beiden 
Fällen die richtige Entscheidung zu treffen. 
So kann man z. B. an sich nicht von den auf das Capland und von den auf das südwest- 
liche Australien beschränkten Ordnungen sagen, ob sie dort entstanden seien ohne Vermögen, 
sich weiter auszubreiten, oder ob sie dort die letzte Zufluchtsstätte aus einer längeren Geschichte 
von Wanderungen gefunden haben. Aus allgemeinen, oben angegebenen Gründen (vergl. pag. 199) 
entscheide ich selbst mich dafür, sie als neue dort entstandene Ordnungen zu betrachten. 
In jedem Falle hat man nun auf das beschränkte Vorkommen von Arten, 
noch mehr auf das von Gattungen, am allermeisten auf das von Ordnungen 
grosses Gewicht zu legen und in dem isolirten Vorkommen etwas Charakte- 
ristisches für das betreffende Ländergebiet zu suchen. Man bezeichnet die auf 
dasselbe beschränkten Formen als dort »endemisch«, muss aber zuvor angeben, 
wie weit man den Begriff des Endemismus ausdehnen will Das Natürlichste 
und wissenschaftlich Richtigste würe, ihn auf die durch natürliche Schranken in 
der Gegenwart abgegrenzten Lándercomplexe mit einheitlicher Entwicklung, die 
ich als »Florenreiche« und deren Unterabtheiluagen ich als »Florengebiete« be- 
zeichne, zu beziehen, wenn es nicht so schwierig wàre, deren Grenzen allgemein- 
gültig festzusetzen. Oft sind auch die Standorte viel beschränkter, als der Raum 
eines Florengebietes reicht; auf den zu einem solchen gerechneten Sunda-Inseln, 
in den verschiedenen Inseln und Halbinseln der ebenfalls ein natürliches Gebiet 
bildenden Mittelmeerländer sind zahlreiche Arten endemisch. Es ist also in 
jedem einzelnen Falle zu bestimmen, wie eng man das Areal wählen will, um 
in ihm endemische Arten, Gattungen oder höhere Gruppen zu zählen. Wählen 
wir die Areale sehr gross, zerfällen wir z. B. alle Festländer und Inseln nur in 
die 3 Hauptgruppen boreal, tropisch, austral, so sind fast alle Pflanzen-Arten in 
einer dieser Hauptgruppen »endemisch«; wählen wir die Areale sehr klein, ver- 
gleichen wir z. B. kleine Inselfloren mit einander, so kann nur unter ganz be- 
sonderen Umständen die Zahl der Endemismen beträchtlich ausfallen. 
Es wird somit aus allem Gesagten klar hervorgegangen sein, was in der 
Gegenwart aus der einst so sehr gleichmässigen Vertheilungsweise gleichartiger 
Pflanzen auf der Erdoberfläche für eine specialisirte Anordnung differenzirter 
Formen hervorgegangen ist. Auch bei grosser Aehnlichkeit des Gesamtausdruckes 
einer Naturscenerie, wie vielleicht in Japan und Kalifornien, am Amazonenstrom 
und Niger, in Tasmanien und Valdivien, sind die Unterschiede der Vegetation 
durchgreifend, sobald wir ihre systematischen Charaktere untersuchen, d. h. sobald 
  
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