positen 2)
1tholimon-
ren Regi-
indtschaft
, Senecio
Aetna bis
Pumilio)
hatka bis
Art unter-
eferareals
r Sippen-
attungen,
s einigen
rade der
zeigt die
nen Vor-
s directer
etrachten
lass noch
usseren
: Periode
»erührten
h nóthig,
Die Os-
' meisten
sen neue
eren Ver-
schlagen,
Formen-
reise. ent-
in dieser
auernder
entweder
etretenen
tehenden
^ Weisen
nur noch
de Hülfs-
e Sippen
"uss hoch;
1 Blättern
bildung in
Allgemeiner Theil, II. Abschnitt. Ursprung und Veränderung der Sippen. 227
an Stelle der alten zu erhalten, wobei der für die Concurrenz der Arten gegebene
beschränkte Raum in erster Linie in Betracht kommt.
3. Wirkung der Asyngamie. — Vor einem Decennium hat KERNER !)
auf eine neue Weise für Abspaltung divergirender Varietäten und Arten aufmerk-
sam gemacht, welche dadurch ein besonderes Interesse beansprucht, weil sie
biologisch begründet zugleich zeigt, wie von verschiedenen Varietäten die eine
unzweifelhaft bei gegenseitiger Concurrenz andere Standorte aufsuchen muss als
die andere. Als »Asyngamie« wird bezeichnet, wenn einzelne Individuen aus dem
gemeinsamen Art-Formenkreise ihre Geschlechtsorgane früher oder später als der
dem Arttypus entsprechende Durchschnitt zur Reife bringen und dadurch zu einer
abgesondert selbständigen Fortpflanzung gelangen; Kreuzungen, welche sonst so
leicht durch steten Ausgleich entstehender Differenzirungen den Arttypus constant
erhalten können, sind hier von selbst ausgeschlossen, und so werden sich alle
einseitigen Variationen der zu früh oder zu spät blühenden Exemplare isolirt
erhalten. —
Es ist aus der einheimischen Flora bekannt, dass manche nahe verwandte Arten sich durch
verschiedene Blüthezeit besonders gut auszeichnen; man kann annehmen, dass sie mindestens
dadurch vor Verbastardirungen geschützt sind. Als solche Beispiele führe ich an nicht nur die
als »gute« Arten anerkannten Primula elatior und 2. officinalis (letztere 8—14 Tage später
blühend), sondern auch 777a euwropaea * grandifolia und x parvifolia, Senecio Fuchsii und nemo-
rensis, Phyteuma spicatum x album und x nigrum.
Solche asyngamische Varietäten können, unter abweichende äussere Lebens-
bedingungen versetzt, sich möglicher Weise an Orten erhalten, wo die Stamm-
form zu Grunde gehen muss, z. B. bei früherer Blüthezeit und schnellerer Frucht-
reife in alpinen Höhen, wo die Kürze der Vegetationsperiode dem späteren
Blühen hinderlich ist; oder es wird diese biologische Differenz Veranlassung
sein, dass die früher blühende Varietüt sich nach den Orten mit kürzerer Vege-
tationszeit zurückzieht; es kónnen also dadurch prosócische Sippen entstehen.?)
4. Wirkung der Artbildung auf cönobitischem Wege. — Etwa
gleichzeitig mit dem Bekanntwerden asyngamischer Varietätengemische machte
NiceLi3) seine wichtigen Beobachtungen über »Das gesellschaftliche Entstehen
neuer Species« bekannt, illustrirt an zwei alpinen Hieracien aus der Sippe A. v&-
losum auf der Rothwand bei Schliersee. In dieser Abhandlung wird der Cóno-
bitismus als Regel nahe verwandter Pflanzenformen in allen einzelnen Ver-
wandtschaftsgraden, von den allergeringsten Varietäten bis zu starken Arten
hinauf, hingestellt.
Das lehrreiche Z/eracium-Beispiel selbst sei hier zur allgemeineren Beachtung solcher
Forschungen im Auszuge mitgetheilt: Auf dem ganzen Gebirgsstock der Rothwand wächst auf
trockenen mit wenig Gras bewachsenen Stellen und an Felsen häufig Hieracium villosum, auf
!) Vorläufige Mittheilungen über die Bedeutung der Asyngamie für die Entstehung neuer
Arten. Innsbruck 1874.
2) NAGELI nennt (in den Sitzungsber. der Kgl. bayr. Akademie vom 10. März 1866) die ein
fast oder ganz zusammenhängendes Areal bewohnenden nahe verwandten Varietäten resp. Arten
»cönobitisch« (gesellig) und unterscheidet dabei das wirkliche Durcheinanderwachsen zweier
verwandter Sippen als »Synöcie« von dem sich nur Berühren der beiden geschiedenen Areale
an ihren Grenzen oder in einer Uebergangszone unter dem Namen »Prosöcie«; der Gegensatz
zum Cönobitismus liegt in der »Separation« oder »Isolirung« nahe verwandter Sippen
von einander.
3) Sitzungsberichte d. Kgl. bayr. Akademie d. Wiss. in München, math.-phys. Classe,
1. Febr. 1873, pag. 165—204.