Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 2. Hälfte)

    
   
  
   
    
  
  
    
   
   
  
   
   
   
   
   
   
    
   
   
   
   
   
   
  
   
   
  
  
  
  
   
  
   
   
  
  
  
  
  
  
   
   
   
     
  
    
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Systematischer Theil. : I. Abschnitt. Die Principien der natürlichen Systematik. 239 
von derjenigen von Coleochaete, als dass die angenommene Verbindung mehr als 
Andeutung sei, Andeutung äusserlich morphologischer Art. — Es ist hier nicht 
der Ort, diese Frage sachlich zu erörtern, denn sie soll nur als Beispiel princi- 
pieller Art für den Begriff des »natürlichen Systems« und seine Arbeitsmethode 
dienen. Und in diesem Sinne lässt sich sagen: Die morphologische Betrachtung 
der Sexualorgane zeigt Homologie zwischen Coleochaete und Lebermoosen; dass 
keine natürliche Verwandtschaft positiver Art zwischen ihnen herrscht, geht aus 
NàcELIs Ableitung hervor; es geht überdies daraus hervor, dass Coleochaete schon 
durch ihre ontogenetische Periode einem Kreise verwandter Algen zugewiesen 
wird, welche ihrerseits den Moosen fernstehen; denn die natürliche Syste- 
matik hat für die Feststellung der Verwandtschaft die ontogenetische 
Periodeebensoabzuwügenals dieOrganbildungdereinzelnen Pflanzen. 
Trotzdem dass nun keine Verwandtschaft im wirklichen Sinne für das natürliche 
System zwischen Chlorophyllaceen und Lebermoosen in Co/eocAaete gefunden ist, 
bringt doch die gefundene Homologie einiger Sexualorgane die natürliche Syste- 
matik bedeutend weiter, indem ihr dadurch die Mittel gegeben werden, die ge- 
trennten Entwicklungsstufen des Pflanzenreiches in eine morphologische 
Reihe zu ordnen, gerade so, als ob man wirkliche Verwandtschaft be- 
obachtet hätte. Denn Jedermann wird die Anordnung: CA/eropAyeeae — 
Hepaticae . . Bryaceae — Pteridophytae, morphologisch beobachtet und syste- 
matisch-verwandt gedacht fiir richtig anerkennen müssen, obgleich z. B. auch 
GóBELÍ) betont, dass die Moose nach oben hin keine wirklichen Anknüpfungs- 
punkte zeigen. — 
Um die Betrachtung der ontogenetischen Periode hier abzuschliessen, sei 
noch hinzugefügt, dass im Reiche der Blüthenpflanzen keine Verschiedenheiten 
sich finden, da sie alle sich durch die Regelmässigkeit ihres Heranwachsens aus ge- 
schlechtlich erzeugten Samen und Erzeugung neuer Samen an geschlechtlichen 
Blüthensprossen vor den übrigen Pflanzen auszeichnen; allerdings zeigen die 
Gymnospermen einige geringere Besonderheiten, deren zum 'Theil in der »Mor- 
phologie der Phanerogamen« Erwähnung geschah.) Durch die Besonderheit 
ihrer ontogenetischen Periode ohne physiologischen Generationswechsel weisen 
die Blüthenpflanzen eine wirkliche Verwandtschaft durch Uebergánge darge- 
stellt mit den gefüssführenden Archegoniaten, auch mit den Rhizocarpeen, über- 
haupt zurück und beschrünken die natürliche Systematik in diesem wichtigen 
Punkte auf morphologische Vergleiche, welche zur Aufgabe nehmen, die 
Homologie gewisser Organe abzuleiten. Und auf deren Grund ist die weitere 
Stufenleiter: Z/eridopAytae — Gymnospermae — Angiospermae abgeleitet, von welcher 
schon früher vieltach die Rede war (siehe z. B. pag. 184). 
So ist also der natürlichen Systematik schon in der Grundlage 
das Entwirren phylogenetischer Verwandtschaftsfáden genommen, wie 
ja auch früher aus allgemeinen Gründen abgeleitet wurde, und nur in 
seltenen Fállen wird der glückliche Zufall in den Klassen und Ord- 
nungen der Hauptreiche in der jetzigen Pflanzenwelt phylogenetisch 
zusammenhängende Reihen als günstiges Forschungsobject aufbewahrt 
haben. Da diese an Zahl geringeren Fälle der Systematik nicht genügen, weil sie 
alle isolirten, d. h. nicht mehr durch wirkliche V erwandtschaftszeichen unter ein- 
1) Bd. II dieses »Handbuches«, pag. 401. 
?) Bd. I dieses »Handbuches«, pag. 689—690. 
ScugNK, Handbuch der Botanik, Bd, III a. 16 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
	        
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