2 Die Pilzthiere oder Schleimpilze.
langt, so nimmt sie ohne Zweifel eine Sonderstellung ein: eine Grenzstellung
zwischen Thier- und Pflanzenreich.
Schon den hóheren Mycetozoen (Eumycetozoen) ist in den vegetativen
Stadien ihres Entwicklungsganges eine so unverkennbare Analogie mit den
Rhizopoden-artigen Protozoen aufgeprügt, dass bereits ihr erster gründ-
lichster Erforscher, pe BARv, nicht umhin konnte, sie den Thieren verwandt.
schaftlich nüáher stehend zu betrachten als den Pflanzen und in Con-
sequenz dieser Auffassung als Mycetozoen (Pilzthiere) zu bezeichnen.
Aber in noch weit hóherem Grade tritt die 'Thierühnlichkeit hervor, wenn
wir die niederen Mycetozoen, die CIENKOWsKI unter dem Namen der Mona-
dinen in die Wissenschaft einführte, mit den Rhizopoden in Parallele stellen,
Diese Aehnlichkeitsverhältnisse, auf die ich im Laufe der Darstellung nicht ver-
fehlen werde näher hinzuweisen, sind so auffälliger Natur, dass man bis in die
jüngste Zeit hinein, von zoologischer wie von botanischer Seite, die Mona-
dinen den Rhizopoden zuertheilte.!)
Andererseits darf nicht tibersehen werden, dass sich bei den niederen Myce-
tozoen sowohl, als bei den hôheren gewisse Anklänge an Organismen
pflanzlicher Natur, und zwar besonders an die Pilze finden.
Man kennt jetzt nämlich einige niedere Pilze aus der Gruppe der Phy-
comyceten, speciell der Chytridiaceen, welche ähnliche vegetative
Entwicklungsstadien (Schwärmer, Amoebe, Plasmodium) und eine ähnliche
Fructification aufzuweisen haben, wie die Monadinen;?) und andererseits
zeigen die hóheren Mycetozoen, wenigstens in ihren grossen Sporenbehàáltern
einen gewissen Anklang an die Sporenpflanzen (für die die Spore ein
Hauptcharacteristicum bildet) und zwar wiederum an die Pilze
Es ist nicht zu verkennen, dass eine gewisse äussere Aehnlichkeit be-
steht zwischen einer Dictyostelimm-Frucht und einer Mucor-Frucht, zwischen
Lycogala und einem Bovist, zwischen Ceratrum forioides und einem Polyporus etc.,
aber wenn man vor etwa einem Jahrzehnt allen Ernstes den Vorschlag machte,
das Dictyostelium mucoroïdes den Mucorineen, Zyeoga/a epidendrum den Bauch-
pilzen (Gastromyceten), Ceratium hydnoides und porioides den Hymenomy-
ceten einzuverleiben,?) so betonte man doch in gar zu übertriebener Weise die
blosse Gestaltähnlichkeit und liess die Entwicklungsgeschichte der
Fruchtkorper, wie sie durch DE BARY's, 3REFELD’S, FAMINTZIN'S und WORONIN'S
Untersuchungen fiir Stemonitis, Dictyostelium, Ceratium etc. in durchaus befriedi-
gender Weise eruirt war, gar zu sehr bei Seite.
Wie unhaltbar eine solche Auffassung ist, ergiebt sich z. B. zur Evidenz aus
1) Vergl. auch CrENKOWSKI, Beiträge zur Kenntniss der Monaden (MAx SCHULTZE’S Ar-
chiv L, pag. 212).
2) Siehe auch FiscHER, Ueber die Parasiten der Saprolegnieen. — KLEIN, Vampyrella,
pag. 24 und FiscH's Beobachtungen an Aes amoebordes (Zur Kenntniss der Chytridiaceen.
Erlangen 1884).
3) Vergl. FAMINTZIN und WORONIN: Ueber zwei neue Arten von Schleimpilzen, pag. 13:
»Es giebt 4 verschiedene Typen der Schleimpilze: a) der Gastromyceten-Typus; dahin ge-
hóren die Myxomyceten, b) der Mucorinen- Typus, wohin Dictyostelium mucoroïdes zu rechnen
ist, c) der Zydgum-Typus, zu dem Ceratium hydnoides und d) der Polyporus-Typus, zu dem
Ceratium porioïdes gehôrt. Es erscheint naturgemüsser, einen jeden der 4 Typen der Schleim-
pilze dem ihm entsprechenden Typus der Hyphenpilze anzureïhen, als aus den Schleimpilzen
eine besondere Gruppe zu bilden.«
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