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Einleitung. 3
den neuerlichen Untersuchungen BREFELD’s an Polysphondylium violaceum, welche
zeigen, wie weit verschieden doch die Entwicklung eines Mucor-ähnlichen
Mycetozoums und eines wirklichen Mucor erscheint. Nicht minder gross sind
die Unterschiede zwischen höheren Mycetozoen und höheren Pilzen be-
züglich des vegetativen Entwicklungskreises.
Wir müssen also sagen, dass die Mycetozoen mit den echten Pilzen nur in
so weit verwandt sind, als die niederen Formen der ersteren mit gewissen niederen
Formen der letzteren in náheren morphologischen Beziehungen zu stehen scheinen.
Aus dieser kurzen Betrachtung der systematischen Stellung der Mycetozoen
entnehmen wir als Hauptsache, dass diese Gruppe sowohl den Thieren als
den Pflanzen verwandt ist. Mit Bezug auf diese Einsicht muss natürlich der
Name »Mycetozoen« (Pilzthiere) bezeichnender erscheinen, als der einseitig
die Pilzáhnlichkeit betonende Ausdruck »Myxomyceten« (Schleimpilze), und
darum habe ich dem DE Banv'schen Namen im Folgenden den Vorzug gegeben.
Die Pilzthiere theilen mit den echten Thieren einer- und den
echten Pilzen und Spaltpilzen andererseits das im Chlorophyll-
mangel begründete Unvermógen zur Erzeugung organischer Materie
Ihre Existenz ist daher nur da móglich, wo sich bereits organische Substanz vor-
findet, sei es in Form lebender Organismen oder Organe, sei es in Ge-
stalt todter Thier- und Pflanzentheile.
Alle hóher organisirten Mycetozoen náühren sich ausschliesslich von
todten organischen 'Theilen oder deren Lösungen, führen mithin eine sapro-
phytische Lebensweise. Sie lieben insbesondere Anhäufungen von Pflanzen-
theilen (Laub, Stengel, Früchte, Lohmassen, Excremente der Phytophagen,
Baumstämme und -Stümpfe etc.); minder häufig bewohnen sie thierische Theile
(Haare, Klauen, Federn, Excremente der Carnivoren u. s. w.). In allen Fällen
ist Gegenwart von Feuchtigkeit eine der wesentlichen Bedingungen
für ihre Entwicklung.
Die Zersetzungsprocesse, welche sie im Substrat hervorrufen, und deren
nähere Natur wir noch nicht kennen, scheinen stets sehr allmählich vorzu-
schreiten, und niemals einen so intensiven Charakter zu tragen, wie er bei den
Gährungs- und Fäulnissprocessen der Spalt- und Sprosspilze zu Tage tritt.
Die niederen Mycetozoen spielen z. Th. als Parasiten eine bedeutsame
Rolle.. Ihrem unfehlbar tódtlichen Angnff fallen insbesondere die verschiedensten
Wassergewüchse zum Opfer, namentlich solche, welche den niederen Gruppen
(Algen, Pilzen) zugehóren. Aber auch den Thierkórper verschmáhen sie nicht,
wie das Auftreten des vampyrellenartigen Haplococcus reticulatus Zoprl) in den
Schweinemuskeln, das Vorkommen gewisser Amoeben im menschlichen
Verdauungskanal, im Darm von Máàusen etc. beweist.
In ihrer schnellen Entwicklung zur Fructification, ihrer ausser-
ordentlichen Vermehrungskraft und der leichten Verbreitbarkeit ihrer
Keime hat man die Gründe zu suchen für den meist epidemischen Charakter
der von ihnen verursachten Krankheiten, namentlich der Algenkrankheiten.
Doch sind solche niederen Mycetozoen keineswegs ausschliesslich an strengen
Parasitismus gebunden. Manche wenigstens (wie z. B. Diplophysalis- und Zseudo-
spora-Arten) konnen (nach meinen Beobachtungen) ebenso gut als Saprophyten
existiren.
Gewisse Monadinen geriren sich als vorante Formen, d. h. sie verschlucken
1) Ueber einen neuen Schleimpilz im Schweinekórper. Biol. Centralbl. 1883. Bd. III. No. 22.
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