276 Die systematische und geographische Anordnung der Phanerogamen.
tische Darstellung hineinbringen wollen. Es zeigt sich daher fast in keinem
Theile der Naturforschung so sehr als in diesem, dass unser Wissen viel weiter
reicht und reichen kann als die Form unserer wissenschaftlichen Darstellung.
Diese Form muss auch zugleich kurz und klar sein; um zu zeigen, dass eine
Sippe A mit einer anderen Sippe B verwandtschaftlich zusammenhängt, ist es
unnöthig, in die Beweisführung diejenigen Stücke aufzunehmen, die ebenso auch
alle möglichen übrigen Sippen C, D, E .. . angehen; das Anführen unnóthiger Dinge
erschwert den Ueberblick und bringt die Gefahr mit sich, missverstanden zu
werden. Auch ist zu bedenken, dass die Zahl der Pflanzensippen hohen und
niedern Ranges (Arten) eine sehr grosse ist und dass schon rein äusserliche
Gründe dazu zwingen, jede Unklarheit und Breite im Ausdruck zu vermeiden
und darnach zu streben, eine naturwahre Mittheilung langer Beobachtungsreihen
in der gróssten Kürze und klarsten Form in die Wissenschaft einzuführen.
5o hat sich ein besonderer, für die Praxis in der Wissenschaft selbst sorgen-
der Zweig in der Botanik, die Phytographie herausgebildet. Dieselbe stellt
das ganze natürliche System in allen seinen. Sippen oder bei kürzeren
Darstellungen nur in den Sippen vom höchsten und höheren Range dar, oder
sie greift einzelne Stücke aus ihm heraus und liefert für diese eine um so voll-
endetere Darstellung (»systematische oder floristische Monographien«), stets be-
strebt, die morphologische Stellung, welche eine Sippe im Vergleich mit ihren
náchstverwandten Sippen desselben Ranges einnimmt, in kürzester Weise durch
Coordinirung: und Subordinirung unter Hervorhebung der für sie charakteristischen
Merkmale anzugeben. Beschränkt man sich dabei auf die wenigen Merkmale,
welche auffällig genug eine bestimmte Sippe von ihren verwandten Ranggenossen
abheben, so entsteht die botanische Diagnose; greift man weiter und führt in
einer meistens methodisch festgestellten Reihenfolge die morphologische Gestaltung
aller jener Organe an, welche in erster Linie bestimmend auf den Platz einer
Sippe im natürlichen System einwirken, so entsteht die kurze oder ausführliche
Beschreibung; zu ihr gehórt die Heimatsangabe als ein Charakter, der durch
die Entwicklungsgeschichte des Pflanzenreiches mit dem morphologischen Begriffe
einer fest umgrenzten Sippe unverbrüchlich zusammenhängt.
Mag man Diagnosen oder Beschreibungen verfertigen, die Ausdrücke für die
einzelnen Organe, ihre Theile und morphologischen Charaktere müssen unzwei-
deutig sein, und um mit dieser Klarheit die Kürze des Ausdrucks verbinden zu
kónnen, hat die Botanik seit lange eine eigene Terminologie geschaffen,
welche in der »Morphologie« (Band I) daher auch stets am zugehörigen Orte
angeführt ist. Um endlich die klar erkannten Sippen verschiedenen Ranges sehr
kurz und womöglich unzweideutig so zu bezeichnen, dass die Forschung mit
ihnen wie mit bekannten Einheiten oder Sammelbegriffen vorgehen kann, ist eine
bestimmte Nomenclatur entstanden, dieselbe, welche auch in dieser Ab-
handlung schon hundertfültig zum Ausdruck kam, wenn nur das geringste Beispiel
erláutert werden sollte und auf einzelne Pflanzen hingewiesen werden musste.
Während also die »natürliche Systematik« einer der hócbsten Forschungs-
zweige in der Botanik mit klar ausgesprochenen wissenschaftlichen Zielen ist,
bildet die »Phytographie« die praktische Ausführung des Systems in wissenschaft
licher Darstellung. Die Phytographie kann daher keine andere Richt-
Schnur haben als die, sich streng an die wissenschaftliche Morpho-
logie und Systematik so zu halten, dass ihre formelle Darstellung
móglichst rein dem in diesen botanischen Disciplinen gewonnenen
Sta
SOT,
» La
allen
die ]
Wic
weil
gen
ges
alle
der
nicl
folg
Art
nel
mit
(pa
für
ges
unc
we|
auc
sch
ein
klà
licl
br?
Pu
no
stil
na
K«
Pf
SIC
de
SC