Full text: Handbuch der Botanik (Dritter Band, zweite Hälfte)

   
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Systematischer Theil. lil Abschnitt. Das Ordnungssystem der Phanerogamen. 297 
zu stellen. Der hauptsáchlichste Grund ist der, dass eigentlich nur die Dikotylen 
durch die Gymnospermen hindurch mit den hóchst entwickelten Sporenpflanzen 
morphologisch zusammenhängen, nicht auch die Monokotylen, welche selbst ganz 
isolirt den Farnen gegenüber stehen und die verbindenden Zwischenglieder niederer 
Organisation in ihrer, eine Erdperiode linger als bei den Dikotylen erfolgten 
eigenen Entwicklung ausgelóscht zu haben scheinen. Dagegen sind von den- 
jenigen Dikotylen, welche mit einiger Wahrscbheinlichkeit als erste deutlich aus- 
geprägte Ordnungen in der Kreideperiode genannt werden kónnen, noch áhn- 
liche oder verwandte Organismen jetzt erhalten, nämlich Juglandeen, Cupuliferen, 
Myricaceen, Urticaceen im weiteren Sinne, und es ist also zur Erzielung einer 
natürlichen Reihenfolge geboten, Ordnungen dieses Charakters an den Schluss 
der Angiospermen und in náchste Verbindung mit den Gymnospermen zu bringen, 
zu denen sie thatsüchlich mehr Beziehungen zeigen, als alles was man aus den 
Monokotylen von Hinweis auf gymnospermen Ursprung abstrahiren kann. Die 
Monokotylen zeigen directe Beziehungen nur zu den Dikotylen, die letzteren 
ausserdem aber noch directe Anknüpfungen an die Gymnospermen, und daher 
entspricht allein die Reihenfolge: —/ozoecotyledoneae — Dicotyledoneae — Gymno- 
spermae dieser Sachlage. 
NAcEL: hat in seiner »Abstammungslehre«, wie oben (pag. 251) angeführt 
wurde, von seinem Standpunkte aus dén monokotylen Embryo tür eine hóhere 
Ausbildungsstufe erklärt als den dikotylen, was derselben Auffassung entspricht. — 
Verschiedene Autoren, besonders aber STRASBURGER!), sind vom embryologisch- 
entwicklungsgeschichtlichen Standpunkte zu der Vermuthung gekommen, dass 
der Zusammenhang der monokotylen mit den blüthenlosen Gewächsen nicht 
direct in Gymnospermen zu suchen sei, sondern in von den Gymnospermen zu- 
nüchst ausgegangenen Dikotylen, von welchen letzteren sich die Monokotylen 
unter Verkümmerung und Verlorengehen des einen Kotyledons abgezweigt hátten. 
Wäre diese Hypothese richtig, so würden die jetzigen Dikotylen von einer er- 
neuten, der Ausbildung der Monokotylen um etwa eine Erdperiode folgenden 
Umbildung gymnospermer Gewáüchse zu Angiospermen ihren Anlauf genommen 
haben, wenn nicht jener alte dikotyle Urstamm von der Paláontologie bisher nicht 
bemerkt sich gleichfórmig als solcher auch neben den von ihm abgezweigten 
Monokotylen forterhalten haben sollte. 
Ebenfalls vom entwicklungsgeschichtlichen Standpunkte aus hat spáter SoLMs- 
LAUBACH?) diese Meinung etwas zu modificiren gesucht, indem er im Anschluss an 
Studien über die Entwicklung abnormer monokotyler Embryonen für eine un- 
mittelbare Ableitung sowohl der Monokotylen als Dikotylen von den Gymno- 
spermen eintrat. »Einem ursprünglich vorhandenen Ringprimordium am Embryo 
würden die Kotyledonen polykotyler Coniferen entsprosst sein, deren Zahl bei 
anderen Gymnospermen auf zwei ringförmig den Vegetationspunkt umfassenden 
herabgesunken wäre. Bei den ursprünglichen Monokotylen würde aus dem Ring- 
primordium die Scheide, die nur einerseits sich zum Keimblatt verlängert und 
den Vegetationspunkt umgiebt (Beispiel aus der Gegenwart: Commelineae). | Bei 
den abgeleiteten Formen braucht dann das Insertionsareal der Lamina dieses 
Kotyledons nur unter gleichzeitigem Schwinden des Scheidentheils über den ganzen 
Scheitel sich zu verbreitern, um die seitliche Verschiebung des nun sehr spát er- 
1) Die Coniferen und Gnetaceen, pag. 317, 318. 
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?) »Ueber monokotyle Embryonen mit scheitelbürtigem Vegetationspunkt« in Bot. Ztg. 1878, 
Sp. 90. 
  
  
   
   
  
   
  
  
  
   
  
  
   
   
   
  
   
  
  
       
   
  
   
  
    
   
   
   
   
   
   
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
   
   
  
   
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
	        
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